Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker страница 73

СКАЧАТЬ Dann kamen sie auf den Eingang zu. Katharina konnte ihre Gesichtszüge nicht erkennen. Sie wusste nicht, wer sie waren. Sie konnte auch nicht sagen, ob sie Waffen mit sich herumschleppten. Aber sie konnte ihre Stimmen hören, als sie die Tür aufschlossen und den Laden betraten.

      „Kann der Kerl seinen Krempel nicht alleine holen?“, fragte eine tiefe Bassstimme.

      „Du kennst ihn doch“, erwiderte der andere. Seine Stimme klang einige Oktaven höher. „Er hält sich für einen großen Künstler, dem man alles vor‘n Arsch tragen muss.“

      „Künstler?“, wiederholte die Bassstimme verächtlich. „Der ist nur ein lausiger Stümper.“

      „Natürlich ist er das. Aber solange die Kohle stimmt, ist mir das scheißegal.“

      Scharrende Geräusche ertönten.

      „Na los, fass mit an“, forderte die Bassstimme. „Oder soll ich die ganze Arbeit alleine machen?“

      „Ja, ja, schon gut. Nun reg dich bloß nicht so auf.“

      Die Stimmen entfernten sich. Katharina hörte, wie die Tür abgeschlossen wurde. Kurz darauf startete der Motor. Mit quietschenden Reifen setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. Katharina wartete noch einige Minuten, um sicher zu gehen, dass die beiden Männer nicht zurückkehrten. Erst dann kam sie aus ihrem Versteck. Nachdem sie sich noch ein wenig umgesehen hatte, ohne etwas Verwertbares zu finden, verließ die Detektivin das Gebäude auf demselben Weg, wie sie hineingekommen war.

      Sie stieg in ihren Wagen und blieb eine Minute hinter dem Lenkrad sitzen, während ihr verschiedene Gedanken durch den Kopf jagten. Dieser Lars Steinert war wirklich ein vielbeschäftigter Mann, doch in seinem Studio hatte sie nichts gefunden, das daraufhin deutete, dass er irgendetwas mit den Pornoaufnahmen zu tun hatte. Aber das musste nichts bedeuten. Vielleicht bewahrte er die Sachen bei sich zuhause auf. Oder an einem anderen Ort, den sie bisher noch nicht kannte. Katharina startete den Motor und beschloss, sich in seiner Wohnung umzusehen. Die Adresse hatte sie sich zuvor aus dem Telefonbuch herausgesucht.

      14

      Zwanzig Minuten später parkte die Detektivin ihren Wagen vor dem Haus Nummer dreiundzwanzig in der Erdmannstraße.

      Drei Stufen führten zur Haustür. Sie warf einen kurzen Blick auf das goldene Namensschild unterhalb des Klingelknopfes. Fein säuberlich war dort der Name Lars Steinert eingraviert. Katharina drückte den Klingelknopf. Sie hörte, wie drinnen eine Drei-Klang-Glocke ertönte und wartete auf die Geräusche, die zu entstehen pflegten, wenn man an einer Haustür klingelt. Nichts dergleichen geschah. Katharina läutete ein zweites und drittes Mal. Als sich auch diesmal nichts rührte, ging sie um das Haus herum und entdeckte eine Tür, die offenbar in den Keller führte.

      Sie holte ihr Etui mit den Spezialdietrichen hervor, wählte mit sicherem Blick eines der schmalen Instrumente aus und rückte dem Schloss zu Leibe. Sie brauchte nur kurze Zeit, bis sie die Tür geöffnet hatte. Sie war nicht abgeschlossen, sondern nur eingeschnappt. Dahinter befanden sich drei Räume. In dem ersten standen mehrere Regale mit Farbeimern und Werkzeugen. Der Zweite diente als Lagerraum für Konservendosen mit Lebensmitteln. Im dritten Raum stand eine Waschmaschine. Auf der rechten Seite führte eine Treppe in das darüberliegende Stockwerk.

      Katharina stieg die Stufen empor und öffnete vorsichtig die Tür. Sie gelangte in einen breiten Flur. An der Garderobe hingen mehrere Jacken und ein Mantel. Auf der Ablage darüber befand sich eine rote Schirmmütze. Es war still in der Wohnung. Zu still, wie Katharina fand. Kein unruhiges Gefühl drohender Gefahr, wie sie es schon oft gespürt hatte, sondern das Empfinden eisiger Leere.

      Sie wandte sich dem Wohnzimmer zu, holte ihre Taschenlampe hervor und schaltete sie ein. Die Tür stand offen. Die Einrichtung war teuer, das konnte man auf den ersten Blick erkennen: Eine dunkelrote Couch, zwei Sessel, ein niedriger Tisch, eine Anrichte und eine üppig bestückte Hausbar. An den Wänden standen zwei gut gefüllte Bücherregale. Katharina verließ das Wohnzimmer und wollte sich gerade dem nächsten Raum zuwenden, als hinter ihr ein Geräusch ertönte. Sie wirbelte herum und presste sich an die Wand. Abermals ertönte dieses seltsame Kratzen.

      Sie sah, wie sich die ihr gegenüberliegende Tür langsam bewegte. Ruckartig ging sie immer weiter auf. Wie von Geisterhand geschoben oder gezogen. Katharina hielt den Atem an. Die Tür bewegte sich immer noch und quietschte leise in den Angeln.

      Plötzlich stand sie still.

      Am Boden schnurrte etwas.

      Katharina richtete den Strahl der Taschenlampe nach unten und lächelte erleichtert. Auf der Türschwelle stand eine schwarze Katze, die mit grün schillernden Augen zu ihr aufsah. Ohne weiteren Aufenthalt drang die Detektivin in den dahinterliegenden Raum ein. Es war das Schlafzimmer. Ein Doppelbett stand in der Mitte. Es war ordentlich gemacht. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein Kleiderschrank, der fast bis zur Decke reichte.

      Katharina öffnete die Türen. In den Regalen lagen verschiedene Kleidungsstücke, hauptsächlich Unterwäsche, T-Shirts und Pullover. Es handelte sich ausnahmslos um Männerkleidung. Diese Tatsache bestätigte Katharinas Vermutung, dass Steinert hier allein lebte. Dafür sprach auch die nüchterne Einrichtung der Wohnung. Es fehlte einfach die weibliche Note. Die Detektivin verließ das Schlafzimmer und wandte sich dem angrenzenden Raum zu. Es war das Badezimmer. Auch hier wirkte alles ordentlich und sauber.

      Schräg gegenüber befand sich die Küche. In der Spüle standen eine schmutzige Tasse und ein Teller. Rechts neben dem Fenster gab es eine schmale Tür, die vermutlich zur Aufbewahrung von Besen und Schrubbern diente. Sie verließ die Küche und wandte sich dem Raum zu, der sich direkt neben der Haustür befand. Es handelte sich um ein kleines Büro mit einem Schreibtisch, einem großen drehbaren Ledersessel und mehreren Schränken. Sie öffnete einige Türen. In den Regalen standen mehrere Dutzend Aktenordner mit unterschiedlichen Beschriftungen.

      Als Nächstes wandte sie sich dem Schreibtisch zu. Sie zog die Schubladen auf, entdeckte verschiedene Schreibutensilien und ein kleines Notizbuch. Es enthielt mehrere Namen. Auf der hintersten Seite stand eine Adresse: Clayallee 23.

      Plötzlich wirbelte Katharina herum. In der Diele bewegte sich die Haustür. Es hörte sich an, als versuche jemand, die Tür langsam und geräuschlos aufzuschieben, um herauszuschlüpfen. Eilige Schritte entfernten sich. Katharina legte das Buch wieder in die Schublade, drehte sich um und lief in die Diele. In dem offenstehenden Spalt der Tür sah sie nur noch einen Schatten verschwinden. Dabei verursachte er kein Geräusch. Offenbar trug er Schuhe mit dicken Gummisohlen. Sofort setzte Katharina nach und riss die Tür auf. Im Vorgarten entdeckte sie einen Mann, der schnell davonlief.

      Er war klein und wendig. Auf dem Kopf trug er eine Schirmmütze, wie Katharina blitzschnell erkannte, während sie die Verfolgung aufnahm. Der Mann rannte über die Straße und steuerte auf einen weißen Wagen zu, der am Bordstein parkte. Katharina verringerte die Entfernung zu dem Flüchtenden. Der andere erreichte den Wagen und zog die Tür auf. Mit der Behändigkeit eines Eichhörnchens verschwand er auf dem Fahrersitz. Sofort betätigte er den Zündschlüssel, jedoch ohne Erfolg. Der Motor sprang nicht an. Der Mann fluchte. Unablässig betätigte er den Zündschlüssel, dann machte ihm der zunehmende Benzingeruch deutlich, dass der Motor abgesoffen war. Er wollte aussteigen, doch in diesem Moment erschien Katharina neben dem Wagen und riss die Tür auf.

      „Nicht so schnell“, keuchte sie. Bevor der Mann etwas dagegen unternehmen konnte, hatte sie den Zündschlüssel aus dem Schloss gezogen.

      „Wer sind Sie? Was haben Sie in dem Haus gesucht?“

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