7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу 7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter - Pete Hackett страница 33

СКАЧАТЬ zieht die Pferde aus dem Wäldchen und reitet weiter. Nach zwanzig Minuten erreicht er eine lange Buschgruppe, hinter der er wieder anhält und zu Boden gleitet.

      Hier wartet er. Eine halbe Stunde vergeht. Da kommen sie. Zuerst sieht er nur die Staubwolke im Westen. Dann kommen sie über einen Hügel. Er versucht, sie zu zählen, gibt es aber wieder auf. Es müssen zwanzig sein. Vielleicht die ganze Mannschaft. Sie jagen von der Hügelkuppe herunter und auf die Stadt zu. Bill denkt daran, dass er in östlicher Richtung aus der Stadt geritten ist und einen Bogen schlug. Im Osten wird Big John nach ihm suchen. Wenn er Glück hat, kann er bis dahin seinen Plan ausgeführt und einen beträchtlichen Vorsprung gewonnen haben.

      Dale trifft er bestimmt auf der Ranch. Wenn er nicht da war, wird Big Jothn ihn geholt haben. Bill fragt sich, wie der Mörder des Zugschaffners jetzt aussehen mag.

      Der Reiterpulk fegt kaum einhundert Meter entfernt an ihm vorbei. Hinter ihnen bleibt nichts als wehender Staub unter der Nachmittagssonne zurück.

      Bill geht zu den Pferden, steigt auf und reitet auf der Spur der Männer nach Westen.

      *

      Bill Jackson reitet langsam und angespannt in die Senke hinunter.

      Das Knarren der Windräder über den Dächern schlägt überlaut an seine Ohren.

      Unten am gemauerten Brunnen steht ein Mann. Es ist ein junger Mann, der eben bemüht ist, den Eimer aus der Tiefe des Schachtes heraufzuzielhen. Die dabei entstehenden scheppernden Geräusche schlagen an Bills Ohren.

      Offenbar ist Jackson noch nicht gesehen worden. Er fragt sich, ob der Mann am Brunnen allein ist. Doch er muss bei dem Gedanken den Kopf schütteln. Big John wird seinen Sohn jetzt nicht alleinlassen. Irgendwer wird ihn bewachen.

      Der Mann am Brunnen hat den Zinkeimer jetzt auf den Sims aus Feldsteinen gezogen und taucht die Hände hinein. Bill sieht, dass Dale Hassels Hemd auf dem Rücken zerrissen ist. Das Gesicht des jungen, wilden Burschen sieht grün und blau aus. Big John war anscheinend gerade dabei, ihm eine andere Form zu geben, als Tobe die Hiobsbotschaft brachte.

      Dale spritzt sich das Wasser ins Gesicht, ohne es mit den Händen zu berühren. Dabei ruckt sein Kopf nach oben.

      So bleibt er starr stehen.

      Da ist Bill bis auf wenige Meter an ihn heran.

      „Kent!", brüllt Hassel. „Kent!"

      Die Bunkhaustür fliegt mit einem quietschenden Geräusch auf. Kent, der Mann mit der verbundenen Hand, taucht im Rahmen auf und starrt Bill wie einen Geist an.

      „Kent, siehst du ihn nicht!", schreit der junge Hassel.

      Kent flucht und bringt ein Gewehr um den Türrahmen herum. Seine Bewegung, mit der er es an die linke Schulter legt, ist eckig und langsam. Bill lächelt darüber.

      Das Donnern des Schusses weht ihm entgegen. Die Kugel trifft den Zinkeimer und stößt ihn in den Brunnenschacht zurück, wo er rasselnd verschwindet, bis er in der Tiefe mit einem dumpf knallenden Geräusch aufschlägt.

      Dale ist schwankend zurückgetreten.

      Angst lodert in seinen Augen. So, wie er jetzt dort steht, ist von dem wilden Jungen nicht mehr viel übrig. Zugleich weiß Bill, dass Big John ihn mit seinen Schlägen bestimmt nur vorübergehend ändern kann. Vielleicht wird er danach immer schlimmer. Und einmal würde dann das kommen, was Dale Bresler gegenüber vorausgesagt hatte: er würde einmal der Herr über die Ranch, das Land, das Vieh und die Menschen sein.

      Da schießt Kent wieder. Sein Gesicht ist verzogen. Die Kugel geht über den leeren Sattel des Handpferdes hinweg.

      Das Tier macht einen tänzelnden Schritt nach der Seite.

      „Kannst du nicht zielen?", schreit Dale.

      Kent flucht, reißt den Repetierverschluss der Winchester 66 durch und drückt wieder ab. Das Geschoss kommt so nahe an Bill vorbei, dass der den heißen Atem an der Wange spürt.

      Da schießt er selbst. Kent knickt zusammen. Das Gewehr fällt auf den Boden. Kent schrammt gegen die Wand, beide Hände auf die linke Hüfte gepresst. Der Verband an seiner Hand leuchtet zu Jackson herüber. Dann fällt Kent.

      Dales Gesicht ist zwischen den grünen und blauen Flecken grau geworden.

      „Steig auf!", befiehlt Bill und zeigt mit einer knappen Handlbewegung auf das Handpferd.

      Dale weicht noch weiter zurück.

      „Was ... was willst du von mir?", keucht er und schielt auf Kent, der leise wimmernd an der Bunkhauswand liegt.

      „Ich bringe dich nach Cheyenne, Dale. Das weißt du doch."

      Dale geht noch weiter rückwärts und tritt auf die Bullpeitsche, die mitten im Hof liegt. Wahrscheinlich hat sie Big John dort fallenlassen, als Tobe kam.

      „Nein!", brüllt Dale. „Nein! Kent, verdammt, tu' doch etwas!"

      Kent stöhnt lauter.

      Bill zieht die Spencer aus dem Sattelschuh, und als Dale sich herumwirft, drückt er ab. Die Kugel schlägt eine Schramme in Dales Stiefelabsatz und zerschmettert das Sternsporenrad.

      Dale ist stehengeblieben, als wären seine Beine auf einmal an den Boden genagelt.

      Bill treibt die beiden Pferde wieder an. Er reitet zu Dale hinüber.

      „Aufsteigen!", schreit er ihn an.

      Dale zuckt zusammen, springt dann in die Höhe und schlägt zu.

      Bill wehrt den Schlag ab. Er gleitet zur Erde nieder.

      Da fällt Dale ihn mit einem Wutschrei wieder an. Bill schlägt zurück. Er trifft Dale so hart, dass der zu Boden geht und sich nicht mehr rührt.

      Jackson hebt ihn auf, setzt ihn in den Sattel und bindet ihm die Hände am Sattelhorn fest. Er wirbelt herum, als Kent schreit: „Fahr zur Hölle!"

      Fauchend kommt ihm die Kugel aus dem Colt entgegen und streift über seinen Rücken. Er weiß, dass er dem Geschoss nur durch die plötzliche Bewegung entgangen ist. Er hat seinen Frontiercolt schon in der Hand, als Kent wieder zusammensinkt.

      Bill geht über den Hof. Vor dem Cowboy bleibt er stehen. Er sieht den irren, verzweifelten Blick und hört Kent sagen:

      „Big John wird verrückt, wenn du ihn fortschleifst. Er wird zunächst seine Wut an mir auslassen. Aber dann wird er dir nachkommen. Und er holt dich ein, verlass dich darauf!"

      „Soll ich dir dein Pferd satteln, damit du fortreiten kannst?", fragt Bill, während er Kents auf dem Boden liegenden Colt mit der Stiefelspitze fortstößt. Er greift nach dem Gewehr und repetiert es solange, bis keine Patrone mehr aus dem Verschluss springt. Dann stellt er es an die Wand.

      Kent presst die Zähne aufeinander. Hass springt noch immer aus seinen Augen. Bill denkt daran, dass er diesen Mann nun zum zweiten Mal geschlagen hat.

      „Dann bleib", sagt er. „Jeder muss das selbst am besten wissen. Soll ich nach deiner Hüfte sehen?"

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