7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу 7 Wichita Western Oktober 2019 - Wildwest Sammelband 7008: Sieben Romane um Cowboys, Killer, Gunfighter - Pete Hackett страница 30

СКАЧАТЬ John schaut den Sheriff an.

      „Will, du weißt doch, dass das nicht sein darf!", schreit er.

      „Es tut mir sehr leid, Big John. Aber vielleicht war der Schaffner ein Familienvater."

      „Das spielt keine Rolle", wendet Bill ein. „Jeder Mensch hat ein Recht zu leben. Wer das nicht einsehen will, hat dieses Recht selbst verwirkt. Dale Hassel wird von mir nach Cheyenne gebracht. Alles weitere ist Sache des Richters."

      Big Johns Gesicht verändert sich von einer Sekunde zur anderen. Plötzlich ist es wieder hart.

      „Heston, sperr ihn ein!", keift er. „Er hat zwei meiner Männer erschossen. Dafür hängen wir ihn. Niemand von uns hat gewusst, dass er ein Marshal ist."

      Heston geht rückwärts, bis er an einen Tisch stößt und nicht mehr weiter kann.

      „Das darfst du nicht von mir verlangen!", schreit er, und Big John merkt nicht einmal, wie Heston ihn plötzlich anspricht.

      „Doch! Das ist meine Stadt. Ich habe dich in den Sattel gehoben. Du wirst gehorchen. Sperr ihn ein!"

      „Nein!"

      Ed schaut zwischen den Männern hin und her, ohne Bill, hinter dessen Stuhl er steht, aus den Augen zu lassen.

      „Für zweihundert Bucks erledige ich es", sagt Ed in die folgende Ruhe. „Gib mir zweihundert Bucks. Ich reite dann gleich fort. Du wirst nie wieder von mir hören. Er hat mich auf die Nase geschlagen. Es war also dann meine Sache, die ich mit ihm hatte."

      Big John legt ein paar Geldscheine neben den Stern auf die Theke.

      „Vierhundert", sagt er. „Du glaubst nicht, wie dankbar ich dir dafür bin, Ed."

      „Schon gut. Los, hoch!"

      Bill spürt, wie die Mündung des Colts seinen Nacken berülhrt. Er weiß, dass der Texaner hinter ihm gefährlich ist. Langsam steht er auf.

      „Hinten hinaus!", sagt Big John.

      „Das ist kalter Mord!", schreit der Sheriff und springt auf den Rancher zu.

      Der schlägt ihn mit einem einzigen Hieb nieder. Big John dreht sich und schaut Bill an.

      „Du glaubst nicht, wie ungern ich das mache. Aber es gibt keinen anderen Weg. Ich habe nur den einen Sohn. Geh, Ed!" Der Rancher wendet sich Bresler zu und fährt fort: „Die Sache wird totgeschwiegen. Es geht nicht anders."

      „Weiter!", knurrt Ed und stößt Jackson den achtkantigen Lauf des Revolvers in den Rücken. „Und keine falsche Bewegung! Das würde dein Leben nur abkürzen. Verstanden?"

      Bill gibt keine Antwort. Er stößt die Hintertür auf. Er will sie hinter sich schnell zuschmettern, aber Ed ist wachsam und hat schon den Fuß dagegen geklemmt.

      „Ich warte hier, Ed", hört er den Rancher rufen.

      „All right."

      *

      Kühler Wind streicht über seine brennende Stirn. Es ist noch empfindlich kalt in den Nächten. Und hinter ihm ist noch immer der gespannte Colt, der mit einem donnernden Knall losgehen wird, wenn er sich falsch bewegt.

      Aber warum macht er es nicht? Alles wird dadurch nur abgekürzt. Ein Narr war er! Er hätte auf Big Johns Angebot eingehen müssen. Er konnte mit dem Geld fortreiten, und umkehren. Warum will ausgerechnet er ein ehrliches Spiel treiben?

      „Halt!", sagt Ed, als sie die Scrubbüsche umgangen haben.

      Bill sieht die Hügel schattenhaft. Das Heulen eines Kojoten schallt an seine Ohren und jagt einen Schauer über seine Wirbelsäule. Vielleicht kommt nun der Knall als das letzte, was er in seinem Leben hört.

      Da erschallt ein leises, brummiges Lachen hinter ihm. Der Druck im Rücken ist verschwunden. Er schaut über die Schulter.

      Ed ist einen Schritt zurückgetreten.

      „Du hast mir auf die Nase geschlagen", sagt er. „Aber ich bin ein fairer Mann. Ich griff zuerst an. Es war meine Schuld. Ich bin Texaner, Jackson. Hast du es nicht gehört?"

      „Doch, Ed."

      „Und? Hat es dir nichts gesagt?"

      „Was soll es mir sagen, Ed?"

      „Texaner sind stolze Männer, Jackson. Schnell mit dem Colt bei der Hand. Aber keine Mörder. Ich rede nicht von Ausnahmen, die diese Regel nur bestätigen können. Ich meine die guten Texaner. Ich, Jackson, bin ein guter Texaner. Dreh dich um!"

      Bill dreht sich mit einem bitteren Lächeln. Er schätzt die Entfernung ab und stellt fest, dass Ed sie gut gewählt hat. Ehe er ihn erreichen kann, wird die Kugel ihn bremsen.

      „Glaubst du, dass es einen Unterschied macht, ob ein Mann von vorn oder hinten ermordet wird?", fragt Bill.

      „Nein, das glaube ich nicht. Aber ich weiß etwas anders: sie hätten dich umgebracht. Sie sind so feige, dass sie es tun. Für dich gab es nur eine Rettung: mich!"

      „Du ..."

      „Ich bin kein Killer, Jackson. Und noch etwas: diese Weide stinkt mir. Hassels Sohn läuft in zu großen Stiefeln herum. Du hast jetzt eine einfache Wahl: entweder ich erschieße dich, oder ich bluffe nur. Dann musst du mir dein Wort geben, dich zwölf Stunden lang nicht mehr in der Stadt zu zeigen. Versteck dich! Hassel hat vor der Schweinerei selbst so viel Respekt, dass er deine Leiche nicht suchen lässt. Ich kenne ihn. Nun?"

      „Du bist ein feiner Kerl, Ed. Ich bin ehrlich genug, zuzugeben, dass ich das nicht erwartet habe."

      Ed grinst.

      „Ich will den Hassels eins auswischen. Sie haben es verdient. Sein Sohn schlug schon nach mir, und andere halfen ihm. Also nicht uneigennützig. Außerdem nehme ich vierhundert Bucks mit. Das ist mehr, als ich bis zum Herbst verdienen könnte."

      Ed senkt den Colt zu Boden und drückt ab. Vor dem Flammenblitz fährt eine Kugel her und bohrt sich in den Boden.

      „Ich verlasse mich auf dein Wort, Jackson. Ich brauche Vorsprung, um meine Spur verwischen zu können. Hier ist dein Colt!"

      Bill nimmt die Waffe entgegen und schiebt sie ins Halfter. Er drückt die Hand des Texaners und blickt ihm nach, wie er zur Rückfront des Saloons zurückgeht.

      Ein Geräusch lässt ihn herumfahren. Zwischen den Büschen taucht Kate Solar auf. Sie hat einen Colt-Derringer in der Hand.

      „Kate?"

      „Ja. Er hat nicht gemerkt, dass ich ihm nachkam, Bill."

      „Ich auch nicht."

      „Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, ob ich ihn töten kann, wenn er es macht. Aber irgendwie habe ich daran gezweifelt. Er war schon zweimal in der Stadt. Und vorhin, als er mich aus dem Saloon schob, Ja hat er ...“

      „Ja, er ist ein ehrlicher Kerl. Mit seinem Mut hat er die vierhundert Dollar verdient. СКАЧАТЬ