Duftapotheke Bundle. Bände 1-3. Anna Ruhe
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Название: Duftapotheke Bundle. Bände 1-3

Автор: Anna Ruhe

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Детские приключения

Серия:

isbn: 9783401809168

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СКАЧАТЬ und einer roten. Anscheinend lebte Hanne schon immer allein. Nirgends entdeckte ich ein weiteres Bild, auf dem Menschen waren. Keine Kinder, keinen Ehemann, nicht mal Freunde.

      »Fräulein Elvira benimmt sich heute noch viel verrückter als die ganzen Leute da draußen!«, rief uns Hanne aus der Küche zu und kam mit der Katze auf dem Arm zurück. Sie setzte Fräulein Elvira ab, die sich daraufhin platt auf den Boden legte, alle vier Beine von sich streckte und anfing, ihre Nase wie ein Kaninchen zu rümpfen. Mats verkniff sich ein Lachen und gluckste leise. Nur Benno kniete sich neben die Katze. Er streichelte ihr den Kopf, bis sie so schnurrte, wie es sich für Katzen gehörte.

      »Ich hatte schon befürchtet, sie wüsste nicht mehr, wie das geht.« Hanne klatschte begeistert in die Hände und sah zu Fräulein Elvira runter.

      Ich räusperte mich. »Wir wollen Sie gar nicht lange stören, wir wollten bloß …«

      »Aber ihr stört doch nicht!« Hanne winkte ab und hielt uns eine Dose Kekse hin. »Es ist so schön, dass mich mal jemand besuchen kommt. Wenn es nach mir ginge, hätte ich ständig Besuch!«

      Benno stand sofort auf und bediente sich bei den Keksen. Auch ich griff zu. »Wir wollten Sie fragen, ob Sie uns vielleicht die Adresse von Willem Boer geben könnten?«

      Hanne spitzte neugierig ihre Lippen. »Was wollt ihr denn von Willem?«

      »Also … ähm …« Mist, ich hätte mir vorher mal eine Erklärung für meine Frage ausdenken sollen!

      »Wir wollen ihn nur etwas fragen«, schaltete sich Mats ein. »Ich mache gerade bei einem Ferienprojekt für die Schule mit. Es geht um das Thema Mögliche Berufswünsche. Und weil wir direkt neben dem größten Gewächshaus weit und breit wohnen, hat mich meine Lehrerin gebeten, Willem Boer über den Gärtnerberuf zu befragen. Wenn jemand seinen Beruf ernst nimmt, dann Willem, oder? Aber er ist gerade nicht hier, deshalb dachten wir, wir versuchen es mal bei ihm zu Hause.«

      Ich war beeindruckt. Mats log, ohne mit der Wimper zu zucken. Der hatte ja ein echtes Pokerface!

      »Ach so.« Hanne biss nachdenklich in einen Keks. »Seine Adresse habe ich aber leider nicht. Brauchte ich noch nie, Willem ist ja jeden Tag hier.«

      »Und Sie wissen auch nicht, wo er ungefähr wohnt?«, fragte Mats.

      Hanne blickte uns drei entschuldigend an. »Nein, leider nicht.«

      Mir schoss ein Gedanke durch den Kopf. »Sollen wir den Brief mitnehmen, der für Willem angekommen ist? Falls wir ihn heute treffen, können wir den für Sie überbringen.« Vielleicht kamen wir auf die Art doch noch an einen Brief, der an Daan de Bruijn adressiert war!

      Hanne strich sich gedankenverloren über ihren Rock. »Das ist lieb, Luise. Aber ich habe ihn schon unter der Gewächshaustür durchgeschoben. Da findet Willem ihn selbst. Spätestens morgen ist er bestimmt wieder hier.«

      Mats und ich warfen uns sofort einen Blick zu und kamen offensichtlich zur selben Schlussfolgerung.

      »Danke!«, sagte Mats etwas zu laut und stand eilig auf. »Dann gehen wir mal wieder.«

      Benno hatte die Backen prall mit Keksen gefüllt und nuschelte ein krümeliges »Auf Wiedersehen!«. Ich verabschiedete mich auch und schob mich hinter Mats und Benno zurück durch den Flur. Elvira schnurrte immer noch, als die Tür hinter uns ins Schloss fiel und der Kohlgeruch endlich nachließ.

      »Wo gehen wir hin?«, fragte Benno verwirrt, als Mats und ich ihn mit uns in Richtung Gewächshaus zogen.

      »Wir suchen den Brief«, antwortete ich knapp.

      Nur eine Sache leuchtete mir einfach nicht ein. Ich kaute auf meiner Unterlippe herum, während wir über die Wiese vor der Villa liefen. »Warum vergessen manche Erwachsene plötzlich alles und jeden und andere bleiben völlig normal? Hanne war so wie immer, stimmt’s?«

      Ich warf Mats einen fragenden Blick zu, immerhin war sie schon sein ganzes Leben lang seine Nachbarin.

      Er grinste nur. »Ja. Aber ihre Katze war dafür echt schräg.«

      Benno protestierte: »Die Katze war nicht schräg! Sie war nur ein bisschen …«

      »… wie ein Kaninchen«, beendete ich Bennos Satz.

      »Du hast recht«, sagte Mats zu mir. »Wenn die Katze wirklich vom Duft so komisch drauf war, wieso war Hanne es dann nicht?«

      »Eben«, stimmte ich zu, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass wir darauf jetzt keine Antwort finden würden.

      Wir näherten uns dem Gewächshaus, das unter der Mittagssonne leuchtete. Der Schlitz unter der Tür, durch den Hanne den Brief geschoben haben musste, war zu dünn, um darunter durchzugreifen. Ich kniete mich auf den Boden und versuchte, wenigstens hindurchzusehen.

      Ich schnaufte vor Wut. »Das hat keinen Sinn, ich erkenne gar nichts von hier!« Der Spalt unter der Tür war einfach zu schmal. Ich stand wieder auf und klopfte mir den Dreck von der Jeans.

      Benno hatte einen Vorschlag: »Wir könnten Willem hinterhergehen, wenn er aus dem Gewächshaus rauskommt und nach Hause geht. Dann wissen wir doch, wo er wohnt?«

      Ich war froh, dass sich Benno von dem Schock mit unseren Eltern ablenken ließ und jetzt wieder guter Dinge war. »Stimmt, so könnten wir das rauskriegen. Es wird nur bestimmt schwer, ihm unauffällig zu folgen. Ich hab das Gefühl, dass Willem eher uns beobachtet. Und das schon eine ganze Weile.«

      Bennos Augen warteten auf eine Lösung. »Aber was machen wir denn dann?«

      Ich klatschte die Hände zusammen. »Ich hab eine Idee. Das ist nicht der einzige Weg, wie wir an den Brief kommen können. Los!«

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      21. Kapitel

      Wir standen im Dunkeln und der Fahrstuhl unter der Treppe rumpelte tiefer und tiefer. Natürlich hatte ich keine Ahnung, ob Willem in der Duftapotheke war oder nicht. Und eigentlich hatte ich mir auch geschworen, Benno nicht mehr mitzunehmen. Aber im Moment konnte ich ihn ja nicht mit Ma und Pa alleine lassen. Solange er bei mir war, passte wenigstens überhaupt jemand auf ihn auf.

      Mit einem Ruck blieb der Fahrstuhl stehen.

      Wir lauschten in das Büro hinter der Tür. Nichts war zu hören, nicht das kleinste Geräusch. Aber wahrscheinlich wäre Willem sowieso mucksmäuschenstill gewesen nach dem ohrenbetäubenden Gerumpel des Fahrstuhls.

      Mit feuchten Fingern drückte ich die Klinke hinunter und schob die Fahrstuhltür auf. Das Büro war stockdunkel. Ich atmete erleichtert aus, als niemand vor uns stand. Dann tastete ich mich vorwärts und fuhr mit der Hand die Wand entlang auf der Suche nach dem Drehschalter. Klack, da war er. Wieder flammten die Gaslampen über uns auf. Eine Sekunde lang sah ich gar nichts, weil mir das Licht nach der Dunkelheit in die Augen stach.

      »Und was genau ist jetzt dein Plan?«, fragte Mats.

      Warnend hob ich meine Hand und wartete, ob Willem doch nebenan war. Ich drückte mein Ohr an die Wand zur Duftapotheke und lauschte. Es war nichts zu hören. Vorsichtig drückte ich die Tür auf und ging durch das Regal. Auch hier knipste ich das Licht an.

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