Duftapotheke Bundle. Bände 1-3. Anna Ruhe
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Название: Duftapotheke Bundle. Bände 1-3

Автор: Anna Ruhe

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Детские приключения

Серия:

isbn: 9783401809168

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СКАЧАТЬ und Brot kaufen, ja?«

      Benno nickte. »Na gut, wenn es sein muss.«

      Der Supermarkt lag ein paar Straßen weiter an einer Kreuzung und so stiefelten wir zusammen los. Benno lief mit seinem mit Kakao gefüllten Bauch voran. »Guck mal, ein Hund ohne Herrchen!«, rief er nach wenigen Metern laut.

      Kurz erschrak ich mich, als auf einmal ein kräftiger sandfarbener Hund auf uns zukam und seine Leine hinter sich herschleifte. Er lief kreuz und quer die Straße entlang. Es dauerte ein bisschen, bis ich den grüngelben Wellensittich bemerkte, der ziellos über dem Hund herumflatterte. Neben mir blieb der Hund stehen und pinkelte an ein Kinderdreirad, das in einer Toreinfahrt lehnte. Sofort stürmte eine Mutter auf uns zu. Ich hob nur die Hände und versicherte ihr, dass der Hund mir nicht gehörte, und ging schnell mit Benno weiter.

      Auf dem Parkplatz des Supermarkts standen die Autos kreuz und quer. Hinter uns hupte ein Laster, weil er nicht mehr durchkam. Ein Auto hatte genau vor der elektronischen Schiebetür des Supermarkts geparkt und die Autotür auch noch offen stehen lassen. Sie ragte halb in die Lichtschranke der Supermarkttür, sodass sie sich ständig aufund zuschob.

      Eine Kassiererin brüllte bereits durch den gesamten Laden, wem bitte das Auto gehörte, aber niemand fühlte sich angesprochen.

      Benno blieb am Eingang stehen und hielt sich die Nase zu. »Hier stinkt’s!«

      Im Supermarkt roch es wirklich komisch. Eigentlich nur schwach, aber definitiv komisch. Dinge, die man noch nie gerochen hatte, fielen einem immer stärker auf als alle vertrauten gleichzeitig. Kurz überlegte ich, ob Benno draußen warten könnte, aber bei den vielen Leuten, die offensichtlich den Verstand verloren hatten, schien mir das keine gute Idee.

      »Halt dir einfach die Nase zu. Komm schon.«

      Drinnen benahmen sich auch alle seltsam. Neben dem Kühlregal lehnte eine Frau in piekfeiner Kleidung und kippte sich gerade Milch über die Cornflakes in ihrer bloßen Hand. Sie kaute und sah mich an, als wäre sie selbst unsicher, ob das, was sie tat, sich so gehörte. Dabei mischte sich ihr knallroter Lippenstift mit der Milch und landete zur Hälfte auf ihrer weißen Bluse. Ratlos wischte sie sich die verklebten Hände an ihrem schwarzen Rock ab. Dann ging sie zum nächsten Regal.

      Benno kicherte, doch mir wurde das alles allmählich zu bunt. Schnell griff ich mir ebenfalls ein Päckchen Milch, suchte das Regal mit dem Knäckebrot und machte mich mit Benno auf in Richtung Kasse. Nicht, dass wir uns noch hinter der Verrückten anstellen mussten!

      Das mussten wir nicht, dafür baute unsere Kassiererin mit dem Geld in ihrer Kasse Türmchen auf das Fließband.

      »Entschuldigen Sie«, fragte ich vorsichtig. »Kann ich bitte meinen Einkauf bezahlen?«

      »Woher soll ich denn wissen, was du kannst und was nicht?«, pflaumte mich die Frau an.

      Für einen Moment war ich völlig ratlos, dann legte ich schnell das Geld für Milch und Brot neben die Geldtürmchen und zog Benno mit nach draußen.

      Es war einfach unfassbar, was da gerade passierte. Das Verhalten meiner Eltern, die Geschichten beim Bäcker und jetzt der Supermarkt. Das konnte doch alles kein Zufall sein.

      Ich wusste nur eins mit absoluter Sicherheit: Wir mussten so schnell wie möglich nach Hause!

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      17. Kapitel

      Zurück zu Hause schallte aus dem Wohnzimmer irgendeine Oldieplatte, zu der Pa lauthals mitsang. Wenigstens war das nichts Ungewöhnliches und es klang zum Glück auch genauso schief wie immer.

      »Wir sind wieder da!«, rief ich ihm zu und wartete vergeblich auf eine Antwort. Also ging ich in die Küche, um unseren übersichtlichen Einkauf wegzuräumen.

      Benno kam hinterher und ging dann weiter Richtung Mas Arbeitszimmer, das hinter der Küche lag. Vorsichtig schob er seinen Kopf zu ihr hinein. »Hallo?«

      »Ach, da seid ihr ja! Ich hab euch schon im ganzen Haus gesucht. Habt ihr vielleicht … Ich finde meinen Ring nicht mehr. Der hatte, glaube ich, einen grünen Edelstein. Habt ihr ihn irgendwo gesehen?«

      Ich ging zu Ma hinüber, nachdem ich die Einkäufe eingeräumt hatte. »Du meinst den, den du von Oma geerbt hast?«

      Ma drehte sich zu mir um. »Hab ich das? Ich kann mich gar nicht mehr erinnern.«

      Oh nein! Nicht Ma auch noch.

      Ihr Ring war einer ihrer wenigen Schätze. Das Familienerbstück, an dem sie hing wie sonst an wenigen Dingen. Ich hatte Oma nicht mehr kennengelernt, sie war schon vor meiner Geburt gestorben. Aber Ma trauerte manchmal noch um sie. Diesen Ring mit dem grünen Stein nahm Ma nie ab, außer sie tat etwas, bei dem er zerkratzt werden konnte.

      »Übrigens ist dieser Mann … wie heißt der noch gleich?«, Ma suchte nach den Worten, die sie ebenfalls verloren zu haben schien. »Na ja, er ist vorbeigekommen und hat gefragt – Mist, wie hieß der denn noch mal?! – Also … Habt ihr meinen Ring irgendwo gesehen?«

      »Wer war da?«, versuchte ich, mich durch das Wortwirrwarr zu wühlen.

      »Dieser Mann … der … der sich so für Blumen interessiert.«

      Ich verstand nur Bahnhof.

      »Der blöde Glashausmann?«, fragte Benno. »Willem?«

      In Mas Augen blitzte die Erinnerung auf. »Ja, genau der!«

      »Willem Boer? Wieso war der denn hier?« Die Gänsehaut auf meinen Armen war wieder zurück. »Hast du ihn etwa eingeladen?«

      Ma schüttelte unschlüssig den Kopf. »Er wollte wissen, ob bei uns alles in Ordnung ist. Mir kam das etwas … wie sagt man dazu? Also … nein, ich hab nicht ganz verstanden, was er wollte. Aber er hat hier so … äh … neugierig war der … hat rumgeschaut, das hat mir nicht gefallen.«

      Das war nicht gut. Es war schon gruselig genug, dass dieser Willem um unser Haus schlich und rumspionierte. Aber in unserem Haus hatte er wirklich nichts zu suchen. Mir fiel plötzlich wieder ein, dass ich den Schlüssel zur Duftapotheke auf meinen Nachtisch gelegt hatte. Ohne ihn zu verstecken! Ich schimpfte in Gedanken mit mir selbst und beschloss, in Zukunft besser aufzupassen.

      »Hast du ihm das Haus gezeigt?«, fragte ich und betete, dass Ma das nicht getan hatte.

      »Welches Haus denn?«

      »Unser Haus! Die Villa Evie. Das hier! Ma, warum bist du so durcheinander? Stimmt was nicht?«

      »Wieso fragst du mich das jetzt auch noch? Was soll denn nicht stimmen?«

      Ich kniff für einen Moment meine Augen zusammen. »Und? Hast du Willem Boer durch die Villa Evie geführt?«

      Ma machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach was … ich hab doch gar keine Zeit für so etwas. Hast du vielleicht irgendwo …«, Ma drehte sich suchend im Zimmer um, »… meinen Ring gesehen?«

      Ich atmete einmal tief ein und spürte, wie mein Pulsschlag langsamer wurde. Ich musste jetzt ruhig bleiben. Warum wollte Willem in die Villa Evie? Hatte er etwas mit dem komischen Zustand unserer Eltern und der anderen Bewohner СКАЧАТЬ