Название: Data Intelligence
Автор: Manfred Kulmitzer
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Отраслевые издания
isbn: 9783347101456
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Für den Schutz der Pflanzen vor ungewünschten Gästen (sonst frisst vielleicht eine Rotte Wildschweine die ganzen Reben ab), ist beispielsweise ein stabiler Zaun um den Acker empfehlenswert (analog zu Datenschutz und Informationssicherheit, welche neben internen Richtlinien auch von Politik und Wirtschaft durch verbindliche, rechtliche und regulatorische Vorgaben festgelegt werden).
Zudem ist die Art der Pflanzenbewirtschaftung wählbar - ob manuell und mit Menschenkraft oder mit maschineller Unterstützung durch Werkzeuge und Traktoren (analog der Datennutzung von durch Menschen oder Computern gewonnenen Informationen im Rahmen von Business Intelligence oder Datenanalysen, was ich später im Buch noch ausführlich beschreiben werde). Unter normalen Umständen und bei entsprechender Sorgfalt verbraucht sich ein Acker wenig bis gar nicht und man kann gute oder sogar sehr gute Erträge langfristig erwirtschaften.
Hierfür müssen Fruchtfolge und Fruchtwechsel sorgfältig geplant sein und es wird eine entsprechende Pflege - beispielsweise Dünger und der Verzicht auf ausschließliche Monokulturen - regelmäßig durchgeführt (analog meiner Auffassung eines umfassenden Daten- und Informationsmanagements).
Benötigt man größere oder andere Ackerflächen (analog zu einer Erweiterung der bestehenden Datensammlung mit beispielsweise unstrukturierten Daten aus dem Internet), so kann man bei entsprechender Verfügbarkeit weiteren Acker dazu kaufen oder pachten. Dies ist jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden ist und sollte gut durchdacht werden (analog einer passenden Datenstrategie als Basis für die grundlegende Planung von Datenbereitstellung und Datennutzung).
Dann braucht es noch das Management für die Bewirtschaftung des Ackers, der Pflanzen und der eingesetzten Werkzeuge, das heißt der richtige und effiziente Umgang durch entsprechend qualifizierte Personen wie Bauer oder Gärtner sowie die dazugehörigen Regeln, Vorschriften und Richtlinien (analog einer umfassenden Daten-Governance für elektronische Daten, Informationen und Dokumente). Schlussendlich bestimmt der Farmer selbst, welche seiner Produkte unter welchen Umständen und wie produziert werden sollen: Ein biologischer vs. konventioneller Anbau oder unter Nutzung eines bestimmten Labels (dies entspricht in meiner Analogie der Datenpolitik mit internen, auf die jeweilige Geschäftsstrategie bezogenen Vorgaben für die Datenbereitstellung und Datennutzung).
In diesem Zusammenhang ist ebenso die gesellschaftliche Sicht und gegenwärtige Meinung durch die Ausformulierung einer Datenethik zu berücksichtigen, um die eigene Reputation zu schützen - wer will heute schon einen medialen Shit-Storm provozieren?
Ich blicke von meinem Notebook auf und frage mich: „Waren dies nun alle fachlichen Begriffe?“, und gebe mir gleich selbst die Antwort: „Aus heutiger Sicht scheint dies gut zu passen - so kann ich ein umfassendes Daten- und Informationsmanagement sehr gut beschreiben“.
Vor meinem inneren Auge betrachte ich nochmals die vielen, einzelnen Fachbegriffe und versuche, erste Zusammenhänge zwischen ihnen zu finden, um daraus einzelne Themengruppen zu etablieren:
Fachbegriffe im Daten- und Informationsmanagement
„Wow, das sind aber ziemlich viele Fachbegriffe und die stehen auch noch in komplizierten Relationen und Abhängigkeiten zueinander. Wie lassen sich diese Begriffe wohl passend beschreiben?“, denke ich mir.
„Als ob diese Grundbegriffe per se nicht schon verwirrend genug sind, wie bekomme ich die passende Verbindung zu «Smart Data» und der «Data Intelligence» hin? Dies werde ich zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Buch noch ausführlich erklären müssen.“
Eines beruhigt mich aber: „Meine erste Annahme scheint zu stimmen - es sind in der Tat eine Million kleine Dinge, an die es zu denken gilt, wenn man mit Daten und deren Verarbeitung zu tun hat,“ und ein weiterer, wichtiger Gedanke formt sich vor meinem inneren Auge.
«Die Überwindung von falschen Überzeugungen und gefilterten Informationen bedingt selbständiges Denken.»
Just mit diesem Gedanken wird mir bewusst, dass ich mich vor den inhaltlichen und technologischen Aussagen zu Daten zuerst genauer mit dem Menschen und der menschlichen Psychologie - eventuell ergänzend mit der Soziologie - auseinandersetzen sollte. Denn hierin liegen die Grundlagen für alle Herausforderungen und auch Chancen für Menschen und Unternehmen. Also beginne ich im Folgenden einen allgemeinen Diskurs über die menschliche Meinungsbildung.
2.1 Über die Logik falscher Überzeugungen
In heutigen Zeiten, gerade nun in Zeiten der Corona-Krise, kursieren in vielen Medien, im Internet und in beinahe allen sozialen Medien zahllose wahre und falsche Fakten, aber ebenso viele Falschmeldungen, Fake News und zweifelhafte Geschichten. Dabei ist es für die meisten Menschen sehr schwierig, die Authentizität von Fakten objektiv zu überprüfen - dafür bedarf es - analog zu wissenschaftlichen Arbeiten - einer umgehenden Recherche von zahlreichen, unterschiedlichen Medien mit Quervergleichen, um sich eine abschließende und möglichst objektive Meinung zu bilden.
Oft werden falsche, aber auch richtige Ideen und Fakten als Fehlinformation und Irreführung der Gesellschaft abgetan; und dies nicht ausschließlich von Skeptikern, Besserwissern und Verschwörungstheoretikern. Hier stellen sich mir nun die durchaus berechtigten Fragen: „Warum ist das nur so? Und wozu soll ein solches Verhalten dienen?“ Irritiert frage ich mich weiter: „Warum ändern - durchaus belegbare - Fakten nicht die bereits gefestigte Überzeugung von Menschen? Und warum sollte jemand trotzdem und weiterhin an eine falsche oder ungenaue Idee glauben?“
Dieser Abschnitt beschreibt meine Gedanken dazu, in Anlehnung an die lesenswerten Artikel [05] von James Clear und Elizabeth Kolbert, welche 2017 zeitgleich erschienen sind und dieses Thema ebenfalls behandeln.
«Fortschritt nehmen die meisten Menschen nicht wahr, weil ihr Verständnis der Welt nicht auf Daten und Fakten beruht, sondern auf Schlagzeilen.»
Rein technisch gesehen ist die jeweilige Wahrnehmung der realen Welt eine Halluzination. Jedes Lebewesen nimmt die Welt anders wahr und erzeugt seine eigene „Halluzination“ der Realität. Ein Mensch braucht eine verständliche und einigermaßen genaue Sicht auf die Welt, um zu überleben. Wenn sich das Modell der Realität zu stark von der tatsächlichen Welt unterscheidet, dann kämpft der Mensch jeden Tag darum, wirksame Maßnahmen dagegen zu ergreifen.
Dabei lässt sich festhalten, dass die meisten Menschen ein einigermaßen genaues Modell der tatsächlichen physischen Realität der Welt und des Universums haben. Wenn man beispielsweise mit dem Auto eine Straße entlangfährt, hat man zwar nicht den vollen Zugang zu jedem Aspekt der Realität, aber die eigene Wahrnehmung ist genau genug, um anderen Autos und Hindernissen auszuweichen und die Autofahrt einigermaßen sicher auszuführen.
Der russische Schriftsteller Lew Nikolajewitsch Tolstoi beschrieb in einem seiner Werke: „Die schwierigsten Themen können dem langsamsten Menschen erklärt werden, wenn er sich nicht schon eine Vorstellung davon gemacht hat; aber das Einfachste kann dem intelligentesten Menschen nicht klar gemacht werden, wenn er fest davon überzeugt ist, dass er bereits ohne den Schatten eines Zweifels weiß, was ihm vorgelegt wird.“ [06] Die wahre und genaue Wahrnehmung der Realität - im Sinne von falschen Überzeugungen СКАЧАТЬ