Название: Data Intelligence
Автор: Manfred Kulmitzer
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Отраслевые издания
isbn: 9783347101456
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Um im gesamten Internet frei und anonym navigieren zu können, wird durch das Tor-Projekt - eine in den USA domizilierte Non-Profit Organisation - kostenlose Software angeboten, welche die Privatsphäre online schützt.
Der «Tor-Browser» ist ein sogenannter „Onion Router“, welcher das primäre Ziel hat, die Benutzer anonym zu halten. Dafür wird ein hohes Maß an Verschlüsselung eingesetzt und der Browser unterstützt dabei die folgenden Funktionen:
• Tracking blockieren: Der Tor-Browser isoliert jede Webseite, die man besuchst, so dass einem die Tracker und Anzeigen von Drittanbietern nicht folgen können. Alle Cookies werden automatisch gelöscht, wenn man mit dem Surfen fertig ist. Das Gleiche gilt für den Browser-Verlauf.
• Gegen Überwachung verteidigen: Der Tor Browser verhindert, dass jemand, der die aktuelle Verbindung einer Person beobachtet, weiß, welche Webseiten man besucht. Jemand, der die Surfgewohnheiten einer Person überwacht, kann nur sehen, dass jemand Tor benutzt.
• Mehrschichtige Verschlüsselung: Der Datenverkehr wird dreimal weitergeleitet und verschlüsselt, während er über das Tor-Netzwerk läuft. Das Netzwerk besteht aus Tausenden von Servern, betrieben von Freiwilligen, die als Tor-Relays bekannt sind.
Aber nicht nur im Dark Web gibt es Fälschungen und Irreführung - die Konten (oder Profile) auf den Plattformen für soziale Medien können ebenso gefälscht sein. Facebook schätzt gemäß aktuellem Transparenz-Bericht, dass etwa fünf Prozent der heutigen 2.45 Milliarden Profile bei Facebook gefälscht sind.
Deshalb sollte man lernen, bestimmten offiziellen Quellen zu vertrauen, was manche Menschen durch die Auswahl von hochwertigen Tageszeitungen und der Nutzung offizieller Nachrichtenkanäle - unter Berufung auf Qualitätsjournalismus und einem starken Vertrauen in die Wissenschaft - schon seit Jahren praktizieren.
2.3 Die Fähigkeit des selbständigen Denkens
Wie im Proömium bereits kurz angerissen, wurden die so genannten Grundbegriffe erstmals durch Aristoteles und später durch Kant beschrieben. Diese stellen eine grundlegende Voraussetzung für die Festlegung und Definition der elementaren Begriffe für jedes begriffliche System dar, somit auch für das Daten- und Informationsmanagement.
Der Grundbegriffe-Ansatz ist meines Erachtens eine sehr effiziente Methode, um ein kompliziertes Problem solange in kleinere Teile zu zerlegen, bis man schließlich eine Anzahl von definierten Grundbegriffen hat, welche das Problem in seiner Gesamtheit beschreiben, die Kompliziertheit insgesamt reduziert hat und auf dieser Basis originelle Lösungen entwickeln kann.
«Der Mensch tendiert dazu, eher die Form als die Funktionsweise zu optimieren.»
Der Unternehmer Elon Musk hat das Grundbegriffe-Denken erfolgreich für die Entwicklung seiner kommerziellen Mars-Rakete SpaceX eingesetzt, wie er in einem Interview [13] kürzlich erläutert hat: „Ich tendiere dazu, die Dinge über die physikalischen Prinzipien anzugehen. Die Physik lehrt uns, von deren Grundbegriffen ausgehend zu argumentieren und nicht durch Analogien.
Also sagte ich, okay, schauen wir uns die Grundbegriffe an. Woraus besteht eine Rakete? Aus Aluminiumlegierungen für die Luft- und Raumfahrt, sowie aus Titan, Kupfer und Kohlenfasern. Dann fragte ich mich: Was ist der Wert dieser Materialien auf dem Rohstoffmarkt? Es stellte sich heraus, dass die Materialkosten für eine Rakete etwa zwei Prozent des typischen Preises betragen.“
Anstatt eine fertige Rakete für mehrere zehn Millionen Dollar zu kaufen, beschloss Musk, eine eigene Firma zu gründen, die Rohstoffe billig einzukaufen und die Raketen selbst zu bauen: Das Unternehmen „SpaceX“ war geboren. Innerhalb weniger Jahre hatte SpaceX den Preis für den Start einer Rakete um fast das Zehnfache gesenkt und dabei immer noch Gewinn gemacht.
Musk nutzte damit das Grundbegriffe-Denken, um die komplizierte Aufgabenstellung auf die Grundlagen zu reduzieren, die hohen Preise der Raumfahrtindustrie zu umgehen und hiermit eine effektivere Lösung zu finden [15].
Das Grundbegriffe-Denken ist das grundlegende Vorgehen, einen Prozess auf die grundlegenden Bestandteile oder Grundbegriffe, von denen man weiß, dass sie wahr sind, zu reduzieren und von dort eine eigene Lösung aufzubauen. Ich möchte im Folgenden beschreiben, wie man das Grundbegriffe-Denken im eigenen Leben und bei der eigenen, täglichen Arbeit nutzen kann.
«Die Methode des Grundbegriffe-Denkens ist eine elegante Denkweise und basiert auf Fragestellungen sowie der Zerlegung des Problems in einzelne Bestandteile.»
Der Grundbegriff ist eine grundlegende Annahme, die sich nicht weiter ableiten lässt und stellt daher die einfachste Vorstellung eines Objektes der realen Welt dar. Vor über zweitausend Jahren definierte der griechische Philosoph und Naturforscher Aristoteles einen Grundbegriff als „die erste Grundlage, von der eine Sache her bekannt ist“ [03]. Das Grundbegriffe-Denken ist eine elegante Art „Ich denke wie ein Wissenschaftler“ auszudrücken.
Wissenschaftler gehen nicht von irgendwelchen Annahmen aus, sondern beginnen immer mit Fragen, wie beispielsweise „Worüber sind wir absolut sicher, dass es wahr ist? Wie wurde dies bewiesen oder wo bereits aufgezeichnet oder niedergeschrieben?“
In der Theorie erfordert das Grundbegriffe-Denken, dass man immer tiefer und solange nach den darunterlegenden Details gräbt, bis man nur noch die grundlegenden Wahrheiten einer Aufgabenstellung vorliegen hat.
René Descartes, der französische Philosoph und Wissenschaftler, hat diesen Ansatz mit einer Methode übernommen, die heute als kartesischer Zweifel bezeichnet wird, bei der er "systematisch alles anzweifeln würde, was er möglicherweise anzweifeln könnte, bis er mit etwas zurückbleibt, was er als zweifelsfreie Wahrheit ansieht" [03]. Um die Vorteile des Grundbegriffe-Denken in der Praxis zu nutzen, muss man jedoch nicht jedes Problem bis auf die unterste (atomare) Ebene herunter brechen, um es zu vereinfachen. Meist reicht es, nur ein oder zwei Abstraktionsebenen tiefer zu gehen als die meisten Menschen und auf jeder Abstraktionsebene präsentieren sich dann verschiedene Lösungen.
John Richard Boyd, ein berühmter US-amerikanischer Kampfpilot und Militärstratege, schuf das folgende Gedankenexperiment [16], welches sehr gut zeigt, wie man das Grundbegriffe-Denken in der Praxis anwenden kann:
Man stelle sich vor, die folgenden drei Dinge zu haben: Ein Motorboot mit Wasserskiern dahinter, einen Militär-Panzer und ein Fahrrad.
Nun zerlegen wir diese Dinge in ihre einzelnen Bestandteile: Das Motorboot in Benzinmotor, Bootsrumpf und ein Paar Skier; den Panzer in Metallketten vom Antrieb, Stahlplatten und eine Kanone; das Fahrrad in Lenkstange, Räder, Getriebe und einen Sitz.
Was kann man nun aus diesen Einzelteilen herstellen? Eine Möglichkeit wäre die Herstellung eines Schneemobils [17], indem man den Lenker und den Sitz vom Fahrrad nimmt und mit den Metallketten vom Panzer, sowie dem Benzinmotor und den Skiern vom Motorboot kombiniert.
«Das Grundbegriffe-Denken folgt einem sehr einfachen, sequentiellen Prozess.»
Das hier angeführte Beispiel beschreibt den Prozess, mit dem nach den Grundbegriffe-Denken immer vorgegangen wird. Es ist ein Kreislauf, bei dem ein СКАЧАТЬ