Data Intelligence. Manfred Kulmitzer
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Название: Data Intelligence

Автор: Manfred Kulmitzer

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Отраслевые издания

Серия:

isbn: 9783347101456

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СКАЧАТЬ hat in den letzten hundert Jahren und ebenso davor immer wieder globale, oft durch den Menschen verursachte Krisen gegeben, welche die gesamte Welt schwer getroffen haben. Die nachstehende Grafik zeigt eine kleine Auswahl der Weltkrisen aus den letzten hundert Jahren, und ich werde im Verlauf dieses Buches näher auf einige davon eingehen:

      Einige Weltkrisen der letzten 100 Jahre

      Jedes Mal haben wir auf den jeweiligen, zuerst bescheidenen und im Laufe der Zeit über Jahrzehnte und Jahrhunderte sich verbessernden, wissenschaftlichen und technologischen Kenntnissen aufbauen können und mit stetiger Innovation diese Weltkrisen mehr oder weniger gut überstehen können - wenngleich oft mit bedauerlich hohen, in vielen Fällen leider menschlichen Opfern und beträchtlichem finanziellen Folgen. In der folgenden Grafik zeige ich einige wesentliche Innovationen der letzten hundert Jahre und werde auf einige davon später in diesem Buch Bezug nehmen:

      Einige Innovationen der letzten 100 Jahre

       Eine Reminiszenz an „O du lieber Augustin“

      Leise singe ich mehr in Gedanken - das bekannte österreichische Volkslied „O du lieber Augustin“ von Marx Augustin [01]. Der Legende nach war der damals 36-jährige Augustin im Jahr 1679 während der Pestepidemie wieder einmal betrunken und schlief irgendwo in der Gosse seinen Rausch aus. Siech-Knechte, die damals die Opfer der Epidemie einsammeln mussten, hielten ihn für tot und brachten die scheinbare „Schnapsleiche“ zusammen mit den wirklichen Pestleichen auf ihrem Sammelkarren vor die Wiener Stadtmauer.

      Dort warfen sie ihre ganze Ladung in ein offenes Massengrab. Wie in der damaligen Situation üblich, wurde das Grab nicht sofort geschlossen, sondern provisorisch mit Kalk abgedeckt, um später weitere Pestopfer aufzunehmen. Am folgenden Tag habe Augustin inmitten der Leichen so lange krakeelt und auf seinem Dudelsack folgendes Lied gespielt, bis Retter ihn endlich aus der Grube zogen:

       « Geld ist weg, Mäd‘l ist weg, Alles hin, Augustin. O du lieber Augustin, Alles ist hin.

       Rock ist weg, Stock ist weg, Augustin liegt im Dreck, O du lieber Augustin, Alles ist hin.

       Und selbst das reiche Wien, Hin ist‘s wie Augustin; Weint mit mir im gleichen Sinn, Alles ist hin!

       Jeder Tag war ein Fest, Und was jetzt? Pest, die Pest! Nur ein gross‘ Leichenfest, Das ist der Rest.

      Augustin, Augustin, Leg’ nur ins Grab dich hin! O du lieber Augustin, Alles ist hin! »

      Danach soll Augustin sein Erlebnis über lange Zeit als Bänkelsänger vorgetragen und davon recht gut gelebt haben.

      Meine Frau und ich, und noch hunderttausende Menschen mehr leben hier in Zürich, im Herzen der Schweiz, einer vor Leben strotzenden Stadt direkt am einem traumhaften See mit Blick auf die Alpen gelegen, und ein wahrhaftigen Paradies im Vergleich zu beinahe allen Staaten dieser Welt.

      Wir leben in einem Wohlstand auf einem unglaublich hohen Niveau, welchen ich mir - selbst aus dem sehr schönen, aber armen Klagenfurt in Österreich stammend in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und mit dem Glück, von äusserst aufmerksamen und fürsorglichen Eltern aufgezogen zu werden - in meiner frühen Jugend und später während des Studiums an der Technischen Universität in Graz in meinen jungen und oft stürmischen Jahren selbst nicht einmal ansatzweise auszumalen vermochte.

      „Was soll schon passieren“, sage ich zu mir selbst, während ich weiter am Filter der Zigarillo sauge und in beständigen Zügen den Rauch in die kühle Luft ausstosse. Ich sehe der blassen, weissen Wolke nach, verfolge die Auflösung der Moleküle in den Weiten der Luft, betrachte die durch nichts aufzuhaltende Zerstörung dieses schönen Anblicks.

      Hatten sich in den letzten Tagen jeweils die Ereignisse überschlagen, die Zahl der Kranken und Toten war zu Anfang nur sehr klein, wurde aber täglich in immer rascheren Abständen schnell grösser.

      Zuerst waren nur ein paar Dutzend Menschen angesteckt, dann wurde die Grenze von 10.000 überschritten, bald darauf die 250.000 und nun erstreckt sich die Infektion auf über zehn Millionen Menschen, und dies innert weniger Monate. Die zuerst als Grippe wahrgenommene Krankheit hat sich schnell als ein neuartiger Corona-Virus herausgestellt und wurde von der Wissenschaft „Covid-19“ genannt - wobei ich grundsätzlich keine Ahnung habe, was der Unterschied zwischen einem simplen Grippe-Virus und dem neuen Corona-Virus ist.

      Und die vielen Verschwörungstheorien in den sozialen Medien und im Internet sind leider nicht gerade hilfreich, um sich eine passende und vor allem korrekte Meinung bilden zu können. Die Ausbreitung hatte in Asien begonnen und war dann - beginnend im schönen Italien - zuerst auf ganz Europa, dann mit massiver Wucht auf die Vereinigten Staaten von Amerika und schliesslich die gesamte Welt übergeschwappt.

      Zu meinem Bedauern werden die Zahlen der Erkrankungen am Corona-Virus leider in keinen nachvollziehbaren Kontext gestellt - statistisch sterben monatlich rund 6.000 Personen in der Schweiz, dazu kommen dann die über 800 Toten aus der Corona-Krise im April 2020, oder sind die bereits ein Teil davon?

      Hier ist aus meiner Sicht wesentlich mehr Aufklärungsarbeit seitens der Medien und Politik erforderlich - eine verständliche Erläuterung des zugrunde liegenden Zahlenmaterials und was dies schliesslich für die Schweiz, die anderen Länder und für uns alle bedeutet.

      «Die Geschichte ist zwar nicht zyklisch, aber sie kann perfide, überraschende Rückschläge erfahren.»

      Bereits nach wenigen Wochen war das Corona-Virus und die Krise überall vorhanden - nicht nur real in den grossen Städten, in den Ländern und gemeinhin in der Welt, sondern überdies in allen Nachrichten, im Internet und in allen sozialen Medien. Dies als teilweise wahre Meldungen und Geschichten, aber zugleich in vielen Falschmeldungen, Fake News oder als Verleumdung, Hysterie, Hype und Schwindel von Skeptikern, Verschwörungstheoretikern, Besserwissern und selbsternannten Experten abgetan. Wie mittlerweile durchaus üblich, gab es quasi über Nacht zahllose, viele falsche Meinungen und Überzeugungen zu diesem Thema in den sozialen Medien, viele davon von selbsternannten Experten und natürlich - wie immer - die Geschichten von den Verschwörungstheoretikern.

      Das Corona-Virus ist nun in allen Gesprächen, in den Köpfen der meisten Menschen, und zugleich in deren Herzen angekommen. Die Politik im In- und Ausland hat - aus meiner Sicht meist überraschend schnell - reagiert und so ist die Welt nun beinahe zum völligen Stillstand gekommen.

      Derzeit habe ich noch keine abschliessende Meinung darüber, was eigentlich die langfristig bedeutsamere Bedrohung für die Menschen und die Welt darstellt: die offensichtliche Arroganz und das Wegschauen von Politik, Menschen und der Gesellschaft im allgemeinen, das Virus und dessen mögliche Ausbreitung so drastisch zu unterschätzen; der durch die Wissenschaft empfohlene und von der Politik nun durchgeführte Lockdown der gesamten Welt mit allen daraus resultierenden menschlichen und wirtschaftlichen Problemen.

      Sind es die Folgen der Krise auf die Individuen, im speziellen deren Gemütszustand und Umgang mit Verlust und Einsamkeit oder Jobverlust sowie für die nun grossflächig stillgelegte Wirtschaft, welche die zukünftig grössten Probleme bereiten werden? Oder ist der nun anhaltende, allgemeine Dissens der Gesellschaft über den Nutzen von Daten und kognitiven Technologien wie die Künstliche Intelligenz, um Anzeichen für Weltkrisen vorzeitig zu erkennen oder noch besser, gar nicht erst entstehen zu lassen, nicht notwendig und auch nicht sinnvoll?

      Hätte СКАЧАТЬ