Название: Shinobi - Dem Untergang geweiht
Автор: Danny Seel
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Контркультура
Серия: Shinobi
isbn: 9783749736225
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„Würdest du uns bitte mal deinen genialen Plan erklären? Ich brenne darauf, dein Vorgehen zu erfahren.“
Kiyonori, der die ganze Zeit seine Augen auf ihn gerichtet hielt, runzelte die Stirn. „Ich werde sowieso sterben – ich habe nichts zu verlieren. Ich mag nicht überleben, doch deinen Kopf werde ich noch von deinem Körper trennen, bevor ich zu Grunde gehe!“
Das wenige Geflüster, das unter den Nukenin zu hören war, verstummte, sobald sie diese Worte hörten. Statt sich zu ärgern, erschien ein vergnügtes Lächeln auf Takerus Lippen.
„Du hast dich anscheinend nicht sehr geändert. Ich kann mich noch an die Zeit vor etwa zweieinhalb Jahrzehnten erinnern, als du ein kleiner Knirps warst. Fünf Jahre alt warst du damals. Seit deiner Kindheit bist du ziemlich entschlossen und voller waghalsiger Ambitionen.“
Er zog ein Ninjatō aus seiner Scheide. „Siehst du dieses Schwert? Es hatte das Blut deines Vaters vor sechszehn Jahren geleckt. Ich wundere mich, was Jiraiya wohl gesagt hätte, wenn er wüsste, dass unsere Feindschaft nach seinem Ableben eine Fehde auslösen würde.“
„Untersteh dich meinen Vater zu erwähnen, du gefühlloser Mörder!“
Takerus Lächeln verschwand sofort. „Gefühllos? Gefühllos?!“ Auf einmal loderte Zorn in seinen Augen auf. „Du denkst wohl, dass du der Einzige bist, der einen Nahestehenden verloren hat. Jiraiya ist der Grund meines Exils und meiner Gewissensbisse! Wäre er nie geboren, so wäre mein Leben blendend. Und wag es ja nicht, mich gefühllos zu nennen!“
Er hielt inne und versuchte sich zu beruhigen. Seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig vor Wut, als er tief ein- und ausatmete. Schließlich wandte er sich erneut an Yujiro, diesmal jedoch mit einem neutralen Gesichtsausdruck. Nun wirkte er beinahe genauso gelassen wie vorher. Als er die Verständnislosigkeit in den verengten Augen seines Gefangenen sah, fuhr er in einem viel ruhigeren Ton fort.
„Wenn du wahrhaftig glaubst, dass du der Einzige bist, der geliebte Menschen verloren hat, dann irrst du dich gewaltig. Ich habe nichts gegen dich, Yujiro …“ Während er weitersprach, wurde sein Mienenspiel listiger. „In der Tat sind wir uns sehr ähnlich–“
„Ich bin dir ganz und gar nicht ähnlich“, unterbrach ihn der Chūnin aufgebracht.
Takeru lächelte überlegen. „Oh, wirklich?“, fragte er mit großem Spott. „Du willst mich töten, weil ich dir einen Nahestehenden weggenommen habe, der dir viel bedeutet hat. Dann wirst du mich verstehen, wenn ich dir sage, dass ich deinen Vater aus demselben Grund umgebracht habe …“ Sein Grinsen wurde noch breiter, als er sah, wie sich Yujiros Augen unsicher weiteten. „Siehst du? Du bist genauso wie ich. Tatsächlich ähnelst du dich mir in dieser Hinsicht sogar mehr als deinem Vater.“
„Nein! Das kann nicht sein“, widersprach Kiyonori. Die Hoffnungslosigkeit und der Zweifel, die sich langsam in ihm breitmachten, kamen langsam ans Licht.
„Doch. Jiraiya konnte mich vielleicht gar nicht leiden, doch er war nie so rachesüchtig wie du, egal was ich ihm antat.“
Als Takeru sah, wie sehr er mit diesen Worten Yujiro entmutigte, versuchte er ihn noch weiter zu demoralisieren.
„Ach ja“, flüsterte er mit einem leichten, hinterlistigen Schmunzeln, „und ich weiß, was deiner Mutter zugestoßen ist.“
Mit einer Mischung aus Verzweiflung und Unglauben analysierte der Chūnin die Gesichtszüge seines Erzfeindes, um herauszufinden, ob er bluffte. „Woher würdest du so etwas wissen?“
Takeru wurde etwas ernster, als eine Erinnerung vor seinen Augen aufblitzte. „Ich war da, als sie starb.“
Sobald Yujiro die Ernsthaftigkeit bemerkte, mit der Sowano diese Worte aussprach, zweifelte er nicht mehr daran, dass Takeru die Wahrheit sagte.
„Was ist mit ihr geschehen?“, fragte er sofort, ohne sich davon abhalten zu können.
Sowano lächelte boshaft, während er Kiyonori anschaute. „Ha, das möchtest du wohl wissen! Aber genug gequatscht. Ich habe noch andere Angelegenheiten, die ich erledigen muss, statt hoffnungslose Gefangene wieder einzufangen. Deshalb …“
Takeru spürte die Blicke seiner Untergebenen auf sich und beschloss, dass die Zeit gekommen war, diesem Schauspiel ein Ende zu setzen.
„Jetzt wirf den Stock weg, knie dich hin und behalt die Hände dort, wo ich sie jederzeit sehen kann.“
Der Chūnin, der leicht den Kopf gehängt hatte, schaute auf und blickte sich mutlos um. Er konnte nicht begreifen, wie ein einzelner Mann ihn so einschüchtern konnte. Er hatte den letzten Funken Hoffnung verloren, obwohl er gerade noch bereit gewesen war, sich mit zwanzig Kriegern anzulegen.
Ein Lächeln erschien auf den Gesichtern mancher Nukenin, die ihn zu verhöhnen schienen. Als er Sowanos triumphierendes Schmunzeln sah, wusste er, dass er ihm nicht so leicht den Sieg geben konnte. Und sobald er sich daran erinnerte, was geschehen würde, falls er kapitulierte, nämlich dass man ihn Kanagi übergeben würde, fasste er seinen Entschluss.
„Ich habe gesagt, ich werde bis an meinen letzten Atemzug kämpfen!“
„Ist es dein Ernst?“ Takeru lächelte ungläubig und zugleich überrascht darüber, dass er seinen Willen noch nicht komplett gebrochen hatte.
„Greift mich doch an, wenn ihr wollt. Nimmt euch jedoch in Acht! Lebend werdet ihr mich nicht bekommen!“
„Du musst verrückt geworden sein.“
„Vielleicht.“ Die Entschlossenheit in Yujiros Stimme hörte sich ein wenig unheimlich an für einen Mann, der kurz vor dem Tod stand. „… aber ich habe einen Vorschlag.
„Und was schlägst du vor?“, fragte Sowano grinsend und begann seinen Gefangenen mit gemächlichen, wandernden Schritten zu umkreisen.
„Ich fordere dich zu einem Duell heraus. Mann gegen Mann. Kein Eingriff deiner Gefolgsmänner. Nur wir zwei. Hier und jetzt.“
Takeru lachte spöttisch auf und warf seinem Gefangenen einen ungläubigen Blick zu. „Ich weiß nicht, wie oft ich dies bereits gehört habe. Aber alle meine Duelle gingen immer gleich aus.“ Er machte eine kurze Pause. „Nämlich mit dem Tod meines Gegners.“
Die Nukenin lachten hochmütig, doch ihr Jōnin hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.
„Deshalb“, fuhr er fort, „möchte ich dich zuvor warnen, dass du eine äußerst schmerzliche Erfahrung haben wirst, falls du darauf bestehst.“
Warnend und fragend zugleich hob er die Augenbrauen, wobei seine Augen herausfordernd strahlten.
„Das ist mir völlig egal“, antwortete Yujiro. „Stell dich mir wie ein Mann!“
Takerus Grinsen wurde noch boshafter. „Wie du willst.“
13. Der Zweikampf
In aller Ruhe ließ sich Takeru die Knöchel knacken. Dann griff er nach seiner linken Schulter und kreiste sie mit der rechten Hand, sodass ein knackendes Geräusch ertönte.
„Langsam werde ich schon zu alt für diese СКАЧАТЬ