Boston Bad Boys (Sammelband). Holly Summer
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Читать онлайн книгу Boston Bad Boys (Sammelband) - Holly Summer страница 55

Название: Boston Bad Boys (Sammelband)

Автор: Holly Summer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Boston Bad Boys

isbn: 9783958691469

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СКАЧАТЬ reiht er sich wieder in den Verkehr ein und ich betrete das Haus.

      »Miss Anderson?«

      Ich drehe mich um.

      »Ja?«, erwidere ich emotionslos.

      »Das war ja dann unser letzter Tag«, beginnt Fullerton ein Gespräch. Was will er? Versucht er jetzt, einmal im Leben freundlich zu sein? »Es tut mir leid. Aber Sie wissen ja, die Geschäfte liefen in der letzten Zeit nicht besonders gut.«

      Warum erzählt er mir das? Seine finanzielle Situation ist mir nicht neu. Warum also jetzt diese Mitleidsnummer?

      Er weist auf mein und Jessys Büro und wir treten ein. Jessys Platz ist verwaist, sie ist direkt nach Hause gegangen, als Mister Fullerton eröffnet hat, dass er die Firma verkauft hat. Sie hat mir nur einen missbilligenden Blick zugeworfen, als sie feststellen musste, dass ich es schon seit einiger Zeit wusste und ihr nichts gesagt habe.

      Mister Fullertons Timing war alles andere als gut gewählt und ich hätte mich nicht von ihm überreden lassen sollen, den Mund zu halten. Er hat wirklich bis zum letzten Tag gewartet, um es den anderen mitzuteilen.

      Es handle sich bloß um eine Firmenübernahme und für uns hätte das keinerlei Konsequenzen, hatte er verkündet, als er uns heute Morgen alle in sein Büro rief. Der Schock war besonders groß, als wir erfahren mussten, an wen er verkauft hat. J. Edwards!

      Meine Träume, vielleicht zur Geschäftsführerin aufzusteigen, wurden wie von einer Welle davon gespült. Jetzt weiß ich ganz genau, dass ich mir einen neuen Job suchen werde. Den ganzen Morgen über habe ich versucht, Jay zu erreichen, aber es ging nur seine Mailbox an. Er hat sicher viel zu tun. Aber heute Abend sehe ich ihn ja.

      »Aber wenn Sie ein wenig nett zu mir sind, dann lege ich ein gutes Wort für Sie ein. Ich bin sicher, dass Mister Edwards Sie genauso schätzen wird, wie ich es getan habe«, eröffnet er mir, während er immer näherkommt, bis er direkt vor mir steht und eine meiner Haarsträhnen durch seine Finger gleiten lässt. Angewidert ziehe ich den Kopf zurück, um mich von seinen Belästigungen zu befreien. Er lässt sofort los. Es kribbelt mir in den Fingerspitzen, ihm eine runterzuhauen.

      Was bildet sich dieser aufgeblasene Kerl ein? Seine anzüglichen und beleidigenden Andeutungen hat er heute das letzte Mal bei mir angebracht, und wenn er mich noch einmal anfassen sollte, vergesse ich mich. Dieser Edwards wird ganz sicher keinen von uns übernehmen, und Fullerton weiß das.

      »Was fällt Ihnen ein? Sie haben mich heute das letzte Mal beleidigt und wagen Sie es nicht noch einmal, mich anzufassen. Ich könnte mir vorstellen, Ihrer Frau würde es überhaupt nicht gefallen, wenn sie erfahren würde, was Sie so nach Büroschluss treiben. Im Übrigen bin ich auf Ihre Protektion nicht angewiesen«, gifte ich ihn kalt an und drehe mich angewidert weg.

      »Meine Frau interessiert sich nicht mehr für mich. Wenn Sie sich entschließen könnten, ein wenig nett zu mir zu sein, dann ...«

      Ich unterbreche ihn scharf und stolpere fast gegen die Fensterscheibe hinter mir. »Was ist dann? Mister Fullerton, ich habe an Ihrem Angebot kein Interesse. Lassen Sie mich endlich in Ruhe!«

      Jetzt umfasst er meine Oberarme und lässt seine Hände darüber gleiten, was bei mir sofort eine Gänsehaut auslöst. Nicht vor Verlangen, sondern vor Ekel.

      Mittlerweile hat er mich völlig gegen das Fenster gedrängt, ich bin zwischen der Glasscheibe und ihm gefangen. Draußen legt sich bereits dunkel die Nacht über die Stadt und das Gebäude ist sicher fast leer, sodass schreien vollkommen sinnlos wäre, sollte diese widerliche Qualle noch zudringlicher werden.

      »Komm schon, ich kann dir geben, was immer du willst. Eine kleine, schicke Wohnung vielleicht?«

      »Ach, und wenn es Ihnen passt, kommen Sie bei mir vorbei und wir tun es, oder wie?«, rutscht es mir heraus.

      Angeekelt verziehe ich das Gesicht. Ich könnte kotzen.

      »Du willst es doch auch. Warum hast du denn immer diese engen, figurbetonten Kleider an? Doch nur, um mich und die Klienten scharfzumachen.«

      »Sie sind ja verrückt. Ich möchte jetzt gehen«, presse ich heraus und versuche, mich von seinen Händen zu befreien, als er mich abrupt an sich zieht und seine schmalen, kalten Lippen auf meinen Mund presst.

      Er riecht unangenehm, ich drehe schnell den Kopf weg und gebe ihm einen Schubs. Ein ersticktes Wimmern entweicht meinen Lippen. Ich habe Angst. Fullerton stößt sich an meinem Schreibtisch, als eine Stimme die Stille durchdringt, die mir bekannt vorkommt.

      »Nehmen Sie Ihre Finger von ihr. Sofort!«

      Das letzte Wort wirkt wie ein Peitschenknall. Erschrocken dreht mein Chef sich um und schaut direkt in die hasserfüllten Augen von Jay. Was macht er denn hier? Er wollte mich doch zu Hause abholen.

      »Jay«, rufe ich erleichtert und laufe zu ihm. Er legt den Arm um meine Taille, ohne Fullerton aus den Augen zu lassen.

      »Geh nach draußen und warte am Wagen auf mich«, bestimmt er. Aber ich denke gar nicht daran. Dann ergreift mein Chef das Wort.

      »Mister Edwards?!«, räuspert sich Fullerton. »Waren wir nicht erst in einer Stunde verabredet?«

      »Können wir jetzt das Geschäftliche erledigen?«, höre ich Jay antworten. Er presst die Lippen zusammen und an seinem Herzschlag spüre ich, wie aufgeregt er ist.

      Edwards!

      Mein Blick gleitet abwechselnd von Jay zu meinem Chef. Sekundenlang herrscht absolute Stille im Raum. Selbst Fullerton hat es die Sprache verschlagen. Auch er muss die Spannung spüren, die gerade den Raum erfüllt.

      »Wieso Edwards? Dein Name ist doch nicht Edwards!«

      Dann fällt auch bei mir der Groschen. Neben mir steht kein anderer als J. Edwards, der Mann, den ich über alles verabscheue. Hass wallt in mir auf. Ich hatte geglaubt, ihn zu lieben, ihm vertrauen zu können. Er hat mich nur ausgehorcht, als ich ihm einmal von Fullertons finanziellem Engpass erzählt habe. Nur deshalb hat er sich an mich herangemacht. Ich war ein Werkzeug, mehr nicht.

      Wie konnte er mir so etwas antun? Er hat mich benutzt. Nicht nur, was die Übernahme anbelangt; er hat mit mir gespielt. Wenn ich an all die Dinge denke, die ich über ihn gesagt habe, steigt noch mehr Hass in mir hoch. Ich habe J. Edwards verspottet und er hat genauso über ihn gelacht, wie ich es getan habe. Ich sehe mich wieder in dem kleinen Raum sitzen, der hinter der Bar liegt. Wie ein Film läuft die Szene vor meinem geistigen Auge ab, als ich ihm das erste Mal von J. Edwards erzählt habe und er nur Gleichgültigkeit und Nichtwissen signalisiert hat.

      Seit Wochen treffen wir uns, lieben uns an den verrücktesten Orten, und die ganze Zeit über verheimlicht er mir seine wahre Identität. Verdammt, er hat mich sogar offen angelogen, als er mir einen falschen Nachnamen genannt hat.

      »Du bist J. Edwards?«, keuche ich fast.

      »Sunday, ich kann das erklären.«

      »Was willst du mir denn erklären? Du hast mich belogen, mich ausgehorcht, mir eine Scheißkomödie vorgespielt. Ich hoffe, du hattest deinen Spaß dabei«, stoße ich erstickt und den Tränen nahe aus und schubse ihn von mir weg.

      »Lass uns in Ruhe darüber reden, aber nicht hier und jetzt«, bestimmt er.

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