Название: Boston Bad Boys (Sammelband)
Автор: Holly Summer
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Boston Bad Boys
isbn: 9783958691469
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»Wer ist sie?«
»Irgendein Model. Ihr Dad ist stinkreich und kein unbeschriebenes Blatt. Er hat im Untergrund viele Kontakte und war in der Vergangenheit in einige dubiose Geschäfte verwickelt. Wir sind uns schon mal begegnet. Ich habe ihn ausfindig gemacht und dem CIA übergeben und jetzt soll ich seine Tochter aus der Scheiße ziehen. Er wird alles andere als begeistert sein. Zumindest weiß er, wie ich arbeite und dass er sich beruhigt zurücklehnen kann.«
»Also hat er die Seiten gewechselt und ist zu den Guten übergelaufen?«, frage ich interessiert.
»So ungefähr. Er hat in einem Waffenskandal dem CIA nützliche Informationen beschafft. Daraufhin konnte er nur mit Glück einem Attentat entgehen.«
»Ach, und was hat seine Tochter damit zu tun? Oder ist sie auch in die Machenschaften ihres Vaters verwickelt?«
»Um Gottes willen, nein. Sie ahnt nicht mal, dass ihr Daddy illegale Geschäfte gemacht hat. Sie hat die Täter gesehen. Ein Mann, der sie bewacht hat, ist bereits tot. Ihr Leben ist keinen Dreck mehr wert, wenn die Auftragskiller die Chance bekommen, ihre Mission durchzuführen. Du kennst diese Typen, die machen keine halben Sachen. Sollte das Syndikat die Kleine in die Finger bekommen, kannst du ihre Überreste in ganz Boston aufkratzen. Du weißt, wie diese Hirnamputierten ticken.«
»Hm, verstehe, und jetzt sollst du diesen Job übernehmen und die Kleine in Sicherheit bringen.«
»Wenn sie mitspielt. Sie ahnt nicht mal, in welcher Gefahr sie schwebt. Genaues weiß ich noch nicht. Ich treffe mich morgen mit Simon. Ich kann nur hoffen, dass dieses verwöhnte Gör sich meinen Anweisungen beugt, sonst kann ich für nichts garantieren.«
»Bei deinen Methoden wird das kein Problem sein.«
»Nun, wenn ich einen Auftrag übernehme, dann will ich auch der Gewinner sein.«
»Hast du denn schon je einmal verloren?«, stichle ich, weil ich genau weiß, wie akribisch er seine Aufträge verfolgt. Noch nie ist ihm einer entwischt und dieses Mädchen wird er sich schon nach seinen Vorstellungen zurechtbiegen. Da habe ich überhaupt keine Bedenken. »Wo ist sie jetzt?«
»Bei ihrem Vater auf seiner Ranch. Dort ist sie sicher. Vorerst zumindest.«
»Das heißt, du wirst in nächster Zeit von der Bildfläche verschwinden?«
»Ich lasse dich wissen, wo du mich erreichst. Jetzt muss ich los. Wir sehen uns bei der Eröffnung. Du kommst sicher mit Sunday?«
»Natürlich, dann werde ich Sunday ganz offiziell vorstellen.« Wieder wird mir bewusst, dass sie immer noch nichts von meiner wahren Identität weiß und dass es immer schwieriger wird, ihr das schonend zu offenbaren.
»Die Frau hat es dir angetan. Aus der Nummer kommst du nicht mehr raus, Jay.«
»Vielleicht will ich da auch gar nicht mehr raus«, antworte ich nachdenklich, während ich Charly den Nacken kraule.
»Scheint mir auch so. Ich wünsch dir viel Glück.«
»Das sollte ich eher dir wünschen.«
Ash verzieht das Gesicht zu einer grimmigen Maske, boxt mich kurz gegen die Brust, dann verlassen wir zusammen das Haus.
»Bis heute Nacht, Charly, und pass mir auf das Haus auf!«, rede ich auf meinen kleinen Freund ein, bevor ich die Tür schließe.
»Dann zeig mal, ob du mit diesem Baby auch umgehen kannst«, zieht Ash mich auf, als ich mich auf die Maschine schwinge und den Helm über den Kopf ziehe.
»Ich werde dir zeigen, wie man mit dieser heißen Kiste über die Straßen von Boston fegt. Da kannst du noch was lernen.«
»Du bist ein elender Angeber, Jay Edwards. Setz mich einfach irgendwo in der Stadt ab. Das Motorrad kannst du mir morgen Nachmittag wieder vorbeibringen.«
Ash setzt sich ebenfalls den Helm auf, steigt hinter mir auf den Sitz und wir verlassen mein Grundstück Richtung Innenstadt.
»So solltest du mit Sunday auf den Rücksitz nicht in die Kurven gehen«, höre ich Ashs Stimme hinter mir, die von den Geräuschen der vorbeifahrenden Autos und dem Helm gedämpft werden, als ich an einer roten Ampel anhalten muss.
Das ist nicht der Ash, den ich kenne. Was ist nur mit uns los? Sind wir schon zu alt geworden, oder einfach nur erfahrener, uns nicht mehr auf die waghalsigen Dinge im Leben einzulassen?
»Glaubst du etwa, ich wäre verantwortungslos?«, schreie ich nach hinten.
»Lass mich da vorne an der Ecke absteigen«, schlägt Ash vor, ohne auf meine Frage einzugehen, und deutet auf einen Taxistreifen.
Ich fahre die letzten Meter und halte an. Ash steigt ab, zieht sich den Helm vom Kopf und befestigt ihn an der Maschine.
»Also, bis morgen Nachmittag.«
Ich nicke ihm zu, schaue nach hinten und reihe mich wieder in den Verkehr ein. Heute habe ich eine besondere Überraschung für mein Mädchen. Vor ihrer kleinen Wohnung stelle ich das Motorrad ab, und schaue zu ihren Fenstern im dritten Stock hinauf. Ich muss unwillkürlich an unsere letzte Nacht denken. In jedem der Zimmer habe ich es ihr besorgt. Das dritte Mal, nach der Küche und dem Bad, im Wohnzimmer. Erschöpft ist sie in meinen Armen eingeschlafen, als ich sie ins angrenzende Schlafzimmer getragen und auf das Bett gelegt habe, in dem Charly es sich bereits gemütlich gemacht hatte. Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, haben wir zu dritt in der Löffelchenstellung gelegen, bis Charlys lautes Schnarchen uns geweckt hat.
Jetzt brennt Licht in ihrem Schlafzimmer, das zur Straßenseite hinaus zeigt. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, betrete ich das Podest vor der Haustür und drücke den Klingelknopf. Die Gardine im Hochparterre wird zur Seite geschoben und das nette Gesicht von Mrs. Bittersweet, die ich gestern kurz kennenlernen durfte, erscheint am Fenster. Ich lächle sie freundlich an und sie winkt mir zu. Dann höre ich den Summer der Tür und drücke sie auf. Im Treppenhaus riecht es wieder nach frisch gebackenem Kuchen, genauso wie gestern, als Sundays Vermieterin uns als Willkommensgruß einen von ihren Napfkuchen vorbeigebracht hat.
Die Eingangstür zu Sundays Wohnung ist nur angelehnt und leise Musik dringt von drinnen nach draußen, und endlich höre ich ihre sanfte Stimme.
»Komm rein, ich bin im Bad, aber gleich fertig.«
Ich schiebe die Badezimmertür auf und da steht sie vor dem Spiegel. Sie trägt nur halterlose Strümpfe und zarte Spitzenwäsche, während sie sich mit der Rundbürste abmüht, ihre lockige Mähne in Form zu föhnen.
Ich kann nicht anders, ich muss sie anfassen. Ich betrete das Badezimmer und lasse die Tür ins Schloss fallen. Ein erstickter Schrei entfährt ihr, als sie mich im Spiegel anschaut. Dann umgreife ich ihre Taille und küsse sie auf den Hals.
»Mir gefallen deine Locken. Ungebändigt lassen sie dich wie eine Tigerin aussehen.
»Du spinnst wohl«, lacht sie mich aus. »Ich bin gleich fertig, gibst du mir mal das Kleid, das auf dem Bett liegt?«
Damit СКАЧАТЬ