Название: Leck mich, fick mich, schlag mich | Erotischer Roman
Автор: Svenja Mund
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783964777720
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Er nickte. »Ganz recht.«
»Sind da Skizzen drin, die du auf dem Dach noch fertigstellen willst?«
»So ist es.«
Sie lachten sich an.
»Tiere zeichnen …«, sinnierte Svenja. »Wie kommt man darauf?«
»Ich habe eine Professur an der Zoologie in Frankfurt. Zu zeichnen angefangen habe ich, um die typischen Merkmale einer Art oder Rasse besser hervorzuheben. Auf Fotografien kommt das nicht immer ausreichend zur Geltung.«
»Aha«, sagte Svenja und dachte: Ein Professor, soso. Danach sah er nun eigentlich nicht aus.
»Auf Kreta gibt es eine Ziegenart, die nur hier vorkommt. Durch die Insellage hat sie sich anders entwickelt als ihre Artgenossen. Deswegen bin ich auch hier. Oben im Gebirge ist ein Tal, in dem diese fast ausgerottete Art noch lebt.«
»Deswegen hast du dir auch einen Geländewagen gemietet?«
»Genau. Ich will morgen da hin. Wenn du willst, kannst du ja mitkommen.«
Svenja lachte. Warum eigentlich nicht, dann würde sie wenigstens von ihrem Dilemma abgelenkt werden und auch noch andere Bereiche der Insel kennenlernen.
»Und dich hat der Urlaub hierher getrieben?«, fragte er.
Sie schwieg einen Moment, dann antwortete sie: »Tja, könnte man so nennen.« Und auf seinen fragenden Blick hin fuhr sie fort: »Ich habe mich mit meiner Freundin hier getroffen. Wir kennen uns schon von der Schule her.«
»Und wo ist deine Freundin jetzt?«
»Ihr Flieger wurde noch abgefertigt. Sie ist jetzt wieder in Kairo.«
»Aha.«
»Wir … Wir sind ein Liebespaar. Ich bin lesbisch, musst du wissen.« Kurz sah sie zu ihm auf, eine Reaktion erwartend, aber Hannes sah sie nur interessiert an. Also fuhr sie fort: »Das sind wir schon seit Schulzeiten. Damals hatten wir den ersten Sex miteinander und sie ist bis heute meine einzige große Liebe. Unsere Wege haben sich getrennt, aber zweimal im Jahr treffen wir uns irgendwo am Mittelmeer.« Wehmut lag in ihrer Stimme.
Einen Moment schwiegen sie.
»Und warum zieht ihr nicht zusammen?«, fragte Hannes.
»Maria ist in Kairo verheiratet. Mit einem reichen Mann. Er darf von unserer Liebe nichts wissen.«
»Und du, Svenja? Hast du in Deutschland auch eine Freundin?«
Sie zuckte mit einer Schulter. »Ab und zu mal. Nichts Festes. Das kann ich nicht.«
»Wegen Maria?«
»Vielleicht. Weiß nicht.«
Die Stimmung war plötzlich sehr vertraut. Lange schwiegen sie und genossen den wunderbaren Blick.
Nachdem sie die zweite Flasche Rotwein zur Hälfte geleert hatten, verabschiedeten sie sich mit einer angedeuteten Umarmung und jeder ging in sein Bett.
Svenja war froh, dass Hannes so ein lieber Mann war und dass, trotz ihrer Befürchtungen, nichts passiert war. Beruhigt schlief sie ein.
Kapitel 4
Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück brachen Svenja und Hannes auf. Die Sonne brannte unerbittlich vom wolkenlosen Himmel, aber im Gebirge war es doch angenehm kühl. Sonnenschutz wäre wichtig, hatte Hannes sie ermahnt. Der holprige Weg, mehr war das nicht, führte sie über den Bergrücken in ein enges saftig begrüntes Tal. Hier wehte kein Lüftchen, die Hitze ließ die Luft flimmern.
Hannes sah aus wie auf einer Safari: Khaki-Hemd, kurze Hose, Sonnenhut. Svenja hatte lächeln müssen, als er so zum Frühstück erschienen war. Aber es stand ihm. Er war überhaupt ein attraktiver Kerl, die Frauen liefen dem Herrn Professor bestimmt nach. Sie selbst hatte sich mit hellen Shorts und T-Shirt bekleidet, Sport-BH drunter und Jacke drüber.
Am Ziel, in dem Tal, schwitzen sie. Die Jacke hatte Svenja längst auf den Rücksitz geworfen. Hannes hatte genug zu trinken mitgenommen. An einem ruinenhaften Mauerwerk parkte er den Landy.
»Das war mal ein Kloster«, erklärte er. »Die Nonnen haben in dieser Einsamkeit den lieben Gott gesucht … äh … Bist du gläubig?« Offensichtlich wollte er in dem Fall nicht ihre Gefühle verletzen.
»Nein«, kam es prompt und bestimmt, »kein Stück!«
Kurz sah er sie wegen dieser heftigen Reaktion an. Dann zeigte er nach vorn. »Wir gehen an der Mauer entlang. Da hinten stehen noch mehr Reste des Klosters, auch die ehemalige Kapelle. Das ist unser Ziel.«
Er ging voran, eine kleinere Staffelei unterm Arm und eine Tasche voll mit Wasserflaschen in der Hand. Svenja trottete still hinterher.
Nur das Schiff der Kapelle stand noch, drum herum war ein ebenes Stück Grün, bewachsen mit lockerem Buschwerk. Hannes trat ein. Hinter einem der leeren Fensterhöhlen baute er seine Staffelei auf und setzte sich auf einen Felsen davor. Er musste hier schon mal gewesen sein, so zielsicher wie er sich verhielt. Svenja deutete er an, sich neben ihn zu setzen. »Jetzt müssen wir ganz still sein«, sagte er.
Sie schaute hinaus, betrachtete die Fläche draußen und roch seinen frischen Schweiß. Er ihren bestimmt auch. Ihr Hemdchen klebte an der Haut. Irgendwie war ihr unheimlich, nicht vor ihm. Wenn er was von ihr gewollt hätte, hätte er schon bessere Gelegenheiten gehabt – gestern Nacht zum Beispiel. Nein, es war die Umgebung, das Kloster … Und sah sie da nicht Grabsteine zwischen dem Grün?
»Ist das da ein Friedhof?«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
»Die haben ihre Toten immer um die Kirche herum begraben«, flüsterte er zurück. »Stört es dich?«
»Ist unheimlich.«
Ein merkwürdiges, Svenja unbekanntes Gefühl beschlich sie. Einerseits die nahen Toten, die sie erschaudern ließen, andererseits so dicht neben diesem Mann, der leicht bekleidet und verschwitzt war. Es war eine intime, ja fast erotisch Stimmung.
Hannes griff zum Stift.
Ein Knacken im Gehölz ließ Svenja aufschrecken. Vorsichtig schoben sich zwei Ziegen auf ein freies Stück und begannen zu grasen. Hannes grinste ihr zu und Svenja stieß einen erleichterten Seufzer aus. Weitere Ziegen folgten. Acht Tiere waren es.
Hannes zeichnete mit weichem Stift, zügig brachte er Striche und Schattierungen auf das Blatt Papier. Svenja war beeindruckt, wie exakt er die wesentlichen Merkmale der Tiere festhielt. Dann ein neues Blatt, noch ein Tier. Mehrere. Noch ein Blatt.
Weitere Ziegen traten auf die lichte Fläche.
Hannes zeichnete und zeichnete, was das Zeug hielt. Dann suchten die Tiere wieder den Schatten auf. Sie knabberten Blätter von den Büschen und allmählich verschwanden sie wieder im schützenden Gebüsch.
Hannes strahlte sie zufrieden an, zeigte ihr stolz seine Werke und sie nickte anerkennend. Erst jetzt wurde ihr wieder bewusst, in welcher Anspannung sie war.
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