MS Visual C++ 2010 в среде .NET. Библиотека программиста. Виктор Зиборов
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СКАЧАТЬ ist? Bin ich ein Gespenst?“, fragte Willi.

      „Nein, ich denke, wir können die Rückreise antreten, du bist wieder hergestellt“, krächzte Macvol und ließ einen lauten Gähner los. „Ich bin froh, wenn ich heute in mein Bett kann. Es war ein langer Tag. So, dann lass uns mal losgehen.“

      Von wegen gehen! Im nächsten Moment wurde Willi schon durch die Luft gewirbelt. Wie ein Spinnrad beim Fadenspinnen drehte er sich und diesmal überkam ihn eine leichte Übelkeit. Bei seiner ersten Reise in diese fremdartige Welt hatte er den Schleudertrip angenehmer empfunden. Willi riss trotzdem die Augen auf, um kein Detail zu verpassen. Es war wie beim ersten Mal spektakulär. Als er schneller als geahnt wieder auf seinen Füßen stand, befand er sich neben Macvol in seinem Zimmer.

      Wieder daheim – nur eine Verschnaufpause

      „Ich werde dich bald wieder abholen. Erzähl bitte niemanden etwas von deinen Erlebnissen. Und jetzt ruh dich aus, du hast heute sehr viel erlebt. Oc wede sa“, sagte Macvol und verschwand im nächsten Augenblick.

      „Ähm, ja.“

      Mehr konnte er nicht mehr sagen. Willi war völlig erschöpft und ließ sich auf sein Bett plumpsen. Doch dann fiel ihm seine Menschenhülse ein, und er setzte sich so schnell wie eine Klappfeder wieder aufrecht hin. Wo mochte sie stecken? Hatte Macvol sie mitgenommen, oder war sie noch da? Hoffentlich hat niemand etwas bemerkt, dachte Willi. Er hörte seine Eltern unten miteinander reden und wollte gerade zu ihnen gehen, als sich die Tür öffnete und sein Ebenbild vor ihm stand.

      Nach all dem, was Willi heute Nachmittag erlebt hatte, konnte er sich nicht vorstellen, dass es noch etwas gab, was ihn erschrecken konnte. Doch da hatte er sich offensichtlich getäuscht. Der Anblick seiner Hülse fuhr ihm wie ein Dolch zwischen die Rippen. Er bebte innerlich und wurde von einer schlagartig auftauchenden Schwäche überrumpelt. Die Hülse schien wenig von ihm beeindruckt zu sein, und kam schnurstracks auf ihn zu. Willi dachte, sie wolle ihn rammen und er konnte nicht mehr ausweichen. Ohne zu stoppen, ging sie geradewegs durch seinen Körper hindurch. Blitzartig schossen ihm alle Erlebnisse der Hülse während seiner Abwesenheit durch den Kopf und Willi wurde dabei fast ohnmächtig. Schützend hielt er sich seine Hände an die Stirn, doch das Gedankenwirrwarr trieb unablässig sein Unwesen.

      „Willi, Willi, können wir rein kommen?“, hörte er seine Mutter schließlich mit bebender Stimme fragen, nachdem sie bereits mehrmals an die Tür geklopft hatte.

      „Ist alles in Ordnung mit dir?“

      In diesem Moment hörte der Spuk auf. Hastig blickte er sich nach seinem Doppelgänger um, doch der war verschwunden.

      „Ja, klar, natürlich könnt ihr rein kommen“, antwortete Willi nervös und abgekämpft.

      Sofort sprang die Tür auf und seine Eltern standen im Zimmer. Sie machten einen sehr besorgten Eindruck und wirkten hilflos. Sein Vater war ein großer, kräftiger Mann und in seinem Leben bestimmt nicht oft hilflos gewesen. Doch jetzt stand in seinem Zimmer ein ratloser, etwas blasser Mann, der sich vermutlich keinen Reim auf die Geschehnisse der letzten Stunden machen konnte.

      „Willi, was ist denn mit dir los?“ Seine Mutter klang sehr ängstlich. „Wir haben dich bis unten in der Küche gehört. Es hörte sich an, als ob du dich mit jemandem duellierst.“

      „Mir geht es gut, wirklich.“

      Willi gab sich große Mühe so entspannt wie möglich zu klingen und zwang sich zu lächeln.

      „Du hast den ganzen Nachmittag kein einziges Wort rausgebracht, hast nichts gegessen und nur ferngesehen. Willi, was ist los? Hast du Probleme in der Schule?“

      „Vielleicht hat er ja Liebeskummer“, schlug sein Vater, der ihn bisher nur argwöhnisch angesehen hatte, als Grund für sein merkwürdiges Verhalten vor.

      „Nein, nein, es ist alles in bester Ordnung, macht euch keine Sorgen um mich. Ich hab nichts, wirklich.“

      „Du verschweigst uns was, ich spüre das“, sagte seine Mutter und sah ihm tief in die Augen.

      Ihre Ratlosigkeit und die Sorge um ihren Sohn, der den ganzen Nachmittag kein Wort herausgebracht und es sich anstatt dessen vor dem Fernseher gemütlich gemacht hatte, standen ihr ins Gesicht geschrieben. Willi sah, dass sie mit den Tränen kämpfte, und ihn überkam plötzlich ein flaues, mitleidiges Gefühl im Bauch. Doch er konnte ihr nicht erzählen, was heute Nachmittag passiert war.

      „Mama, bitte, es ist echt alles ok!“, versuchte er sie abermals zu beruhigen.

      Willis Eltern waren nicht leicht aus dem Zimmer zu bekommen. Seine Mutter hätte gern noch mit ihm geredet. Da aber sein Vater merkte, dass er allein sein wollte, lotste er sie nach unten. Auf der Treppe unterhielten sie sich heftig und Willi machte sich Vorwürfe, dass sie sich seinetwegen stritten. Völlig erschöpft ließ er sich rücklings auf sein Bett fallen. Was für ein chaotischer Tag dachte er. Sein Doppelgänger hatte den ganzen Nachmittag vor der Glotze gehangen oder seine Eltern beobachtet. Tolles unauffälliges Verhalten! Wenn sich dieser Trottel immer so merkwürdig verhält, werden meine Eltern nicht lange brauchen, bis sie dahinter kommen, dass etwas mächtig daneben läuft. Willi schüttelte fassungslos seinen Kopf. Was der neue Gelegenheitsmitbewohner sonst noch so getrieben hatte, hatte er erfahren, als dieser durch ihn hindurchging. Eklig! Bei dem Gedanken lief ihm ein Schauer über den Rücken. Gelähmt vor Erschöpfung blieb er auf seinem Bett liegen und starrte an die Zimmerdecke.

      Es war ein grandioser Sternenhimmel, der sich ihm bot. Jedoch sah er extrem ungewöhnlich aus. Die Sterne leuchteten grell, waren überdimensional groß und schienen greifbar nah zu sein. Man konnte ihre Oberfläche deutlich erkennen. Kleine und große Krater befanden sich auf der feinsandig anmutenden Außenschicht und wechselten sich wie auf einer Kette aufgefädelt ab. Dabei verliehen sie den Planeten eine übernatürliche Schönheit. Willi lag auf einer Wiese. Er griff mit beiden Händen in nasses Gras und starrte zum Himmel. Es war kalt und seine Kleider waren feucht. Er spürte bereits die Nässe auf seiner Haut und begann zu frösteln.

      Seine Versuche aufzustehen scheiterten, er konnte sich überhaupt nicht regen. Was war mit ihm los? Wie versteinert lag er da. Panische Angst stieg in ihm auf und er fragte sich, wie er in diese missliche Lage kommen konnte. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und mobilisierte alle Kräfte, die er hatte. Wieder und wieder versuchte er, sich aufzusetzen. Doch alles, was er bewegen konnte, waren seine Hände. Der Rest seines Körpers gehorchte ihm nicht. Stoßartig verdeckte sein heißer Atem die Sicht auf das Firmament. Auf einmal hörte er ein Geräusch. Heftig und laut atmend lief jemand über die Wiese.

      Als ob er mit den Augen hören könnte, kniff er sie zusammen und wartete, bis er erneut etwas wahrnahm. Er glaubte Schritte zu vernehmen und dann drang ihm plötzlich ein Furcht einflößendes Schnauben, das nur von einem Tier kommen konnte, durch Mark und Bein. Unbändig, einem Raubtier gleich, spielte dieses unbekannte Wesen mit seiner Angst, wie die Katze mit einer Maus. Als ob sich Krallen in seine Haut bohrten, übermannte ihn das blanke Entsetzen. Willi wollte nicht atmen, um so leise und wachsam wie möglich zu sein. Sein Puls pochte wild in seinem ganzen Körper, dass er befürchtete, man könnte ihn meterweit hören. Es war nunmehr ein entsetzliches Keuchen, das näher und näher kam. Seine Augen tränten inzwischen – er wollte sie jetzt keine Sekunde mehr schließen. Es musste nun ganz nah sein, denn er konnte es riechen. Dieser Geruch, der ihm unweigerlich in die Nase stieg, war so widerlich, dass ihm übel wurde. Es stank nach verwestem Fleisch mit einer merkwürdig süßlichen Note. Auf einmal verstummte das Keuchen. Willi hielt den Atem an. Ganz langsam verdunkelte sich СКАЧАТЬ