MS Visual C++ 2010 в среде .NET. Библиотека программиста. Виктор Зиборов
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      „Was ist los?“, flüsterte Willi erschrocken, und seine Beine drohten butterweich zu werden.

      „Die Weckel sind weg“, sprach Macvol mit beängstigter Stimme und schaute dabei zur Wand.

      „Meinst du die kleinen, grauen Männchen, die an den Bildern hingen?“ Schreckensbleich atmete Willi so heftig, dass er die Worte nur pulsartig aussprechen konnte.

      „Ja! Sie sind nicht da“, sagte Macvol.

      „Wir sollten so schnell es geht von hier verschwinden. Leider können wir aber von hier aus nicht in die Menschenwelt saltieren. Wir müssen erst das Dorf verlassen.“

      Macvol stand stocksteif vor ihm, doch seine Augen blickten hektisch im Raum umher. Er schien angespannt zu grübeln und Willi blieb nichts anderes übrig, als völlig aufgelöst und nichts ahnend, was noch alles geschähe, zu warten. Dabei hörte er, dass ein kräftiger Sturm aufkam. Mit lautem Klappern und Knarren stellte sich die alte Hütte dem brausenden Ungetüm tapfer entgegen. Doch dieser Kampf schien ausweglos zu sein. Immer stärker toste es draußen und Willi hatte Angst, dass die Hütte jeden Moment zusammenfiele und sie schutzlos im Freien ständen.

      Doch raus mussten sie auf jeden Fall, raus aus der Hütte und raus aus dem Dorf, so wie es Macvol gesagt hatte. Und dann – urplötzlich - schien ihm jemand an die Kehle zu greifen und zuzudrücken. Panikartig griff Willi an seinen Hals, drehte sich und wollte sich aus der Umklammerung befreien. Er bekam fast keine Luft mehr, geschweige denn ein Wort heraus. Das Amulett pulsierte um seinen Hals und schnürte ihm dabei immer fester die Kehle zu. Alles um Willi verdunkelte sich, der Sturm war nicht mehr zu hören und der Boden unter seinen Füßen löste sich mehr und mehr auf, als der Druck schlagartig nachließ. Sekunden vergingen, in denen Willi sich mühsam wiederfindend umsah und tief ein- und ausatmete.

      „Oh nein! Nein!“ Macvol, der von Willis jähem Überlebenskampf nichts bemerkt hatte, sah durch einen Spalt nach draußen und schüttelte seinen Kopf. „Die Wächter sind unterwegs und suchen nach dem Amulett. Bei deinem Eintritt in unsere Welt müssen sie es gehört haben. Das hat uns gerade noch gefehlt.“

      „Die Wächter? Was, was wollen die Wächter? “, fragte Willi immer noch halb benommen.

      Davon hatten die beiden ihm doch gar nichts erzählt. Er glaubte, hier von einem Schock in den nächsten zu geraten, dabei hatte er noch nicht einmal verdaut, dass er gegen einen bösen Zauberer kämpfen musste.

      „Diemos hatte in seiner entsetzlichen Gier die Namen dreier Wächter in philomäsischer Sprache, das ist unsere Sprache, in das Amulett graviert. Arador, Millo und Pugno. Sie sollten verhindern, dass das Amulett in die Hände des Königs, oder in andere Hände gelangt. Nach Diemos Versteinerung sehen sich nun die Wächter als rechtmäßige Eigentümer des mächtigen Amuletts. Auch sie suchen nach ihm, um die Herrschaft über alle magischen Wesen zu erlangen und gehen dabei über Leichen. Sie haben auch keine andere Wahl, denn sie sind durch die Gravur auf ewig an das Amulett gebunden und gezwungen, es in ihren Besitz zu bringen.

      Solange sie es nicht gefunden haben und besitzen, werden sie nach ihm trachten. Unglücklicherweise können die Wächter das Amulett förmlich riechen, wenn es in unserer Welt ist. Was es uns nicht gerade einfacher macht.“

      „Dann nehme ich es eben nicht mehr mit“, sprudelte es aus Willi heraus.

      „Ohne das Amulett ist es für dich nicht möglich, hierher zu kommen“, entgegnete Macvol nun wie beiläufig und gedanklich abwesend.

      Es schien, als ob er im Moment keine weiteren Fragen beantworten wollte, sondern schon wieder angestrengt überlegte, wie sie sich aus dieser brenzligen Situation befreien konnten.

      Nach ein paar Minuten, die Willi wie eine Ewigkeit vorkamen und in denen Macvol gespenstisch ruhig und regungslos verharrte, griff er in seine Hosentasche und sprach so leise, dass er fast von dem tosenden Wind übertönt wurde:

      „Willi, wir werden jetzt gleich aus dem Haus gehen. Sieh nicht nach oben, auch wenn engelsgleiche Stimmen nach dir rufen werden. Behalte mich immer im Blick und folge mir, egal wohin ich gehe. Iss bitte vorher diese Flaumflocke. Schnell!“

      Macvols Stimme klang sehr besorgt und eindringlich. Für Fragen oder Zögern schien keine Zeit mehr zu bleiben.

      Willi nahm die Flaumflocke und steckte sie eilig in seinen Mund. Während er versuchte, den merkwürdigen Geschmack zu deuten, überkam ihn ein noch nie erlebtes, fremdes und beängstigendes Gefühl. Eine Welle, die Übelkeit und Schmerzen mit sich trug und alles und jeden mitriss, überwältigte ihn, und es schien, als durchtränkte sie jede Faser seines Körpers mit tödlichem Gift. Er meinte, sterben zu müssen. Nahezu ohnmächtig krümmte er sich und schrie und es kam ihm vor, als ob sich sein Innerstes nach außen drehte. Jedoch so plötzlich die Schmerzen seinen gesamten Körper ergriffen hatten, so schnell waren sie wenige Augenblicke später komplett verschwunden.

      Aber sie mussten irgendetwas in Willi zurückgelassen haben. Noch immer angsterfüllt und von den eben erlittenen Schmerzen gezeichnet blickte er an sich herunter und wäre vor Entsetzen beinahe erstarrt. Seine Schuhe wurden zu Stiefeln, seine Beine schrumpften - er machte in Windeseile eine Metamorphose zum Zwerg durch.

      „Was, was hast du mir gegeben?“, schrie Willi entsetzt und riss seine Augen weit auf.

      „Hätte ich doch bloß nicht dieses Ding gegessen.“

      Macvol, der schon bei der Tür stand, rannte zu ihm zurück und hielt ihm den Mund so fest zu, dass es schmerzte. Seine Augen waren bedrohlich schwarz, komplett schwarz, und Willi lief bei diesem Anblick ein eiskalter Schauer den Rücken herunter.

      „Sie dürfen dich nicht als Menschen ausmachen“, zischte Macvol kräftig, als ob Willi es anders ausgesprochen nicht verstanden hätte. „Sei leise und folge mir jetzt. Denk daran, nicht nach oben zu sehen.“

      Macvol ging hastig zur Tür und öffnete sie. Er machte einen Satz nach vorn und war nicht mehr zu sehen. Willi hatte furchtbare Angst. Er wollte nicht hinaus. Aber er hatte keine Wahl, er musste Macvol hinterher. Hektisch suchten seine Augen nach Macvol, als er aus der Hütte getreten war. Doch der tosende Wind hatte so viel Staub aufgewirbelt, dass er kaum noch zu sehen war. So schnell er konnte, rannte er los. Die Übermacht der Naturgewalt, die um ihn wütete, spielte mit seinem Körper, als sei er leicht wie eine Feder. Immer wieder wurde Willi umgerissen, und es kostete ihn enorme Kraft, wieder aufzustehen. Er durfte Macvol auf keinen Fall aus den Augen verlieren.

      Die Luft war unerwartet kühl und der Staub peitschte in seine Augen und seinen Mund. Bei aller Anstrengung blieb er Macvol so gut es ging auf den Fersen. Doch eine weitere Gefahr lauerte im Verborgenen. Sie waren etwa hundert Meter gelaufen, da geschah das, wovor Macvol ihn gewarnt hatte: Ihn überkam plötzlich das unbändige Verlangen, zum Himmel zu schauen. Jemand hatte nach ihm gerufen. Nie hatte er eine schönere Stimme gehört, als diese. Willi verlor sich im Liebestaumel und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

      Wie benommen, begann er zu straucheln. Als ob sein Körper ihm nicht mehr gehorchte und sein Geist verreist wäre. Er war schon einmal verliebt gewesen und kannte das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch. Was er dagegen in diesem Moment verspürte, war noch hundert Mal schöner, betörender und intensiver. Er wollte nur noch fühlen, fühlen und genießen. Wie fremdgesteuert stoppten seine Beine und er starrte geradeaus. In seinem Rausch hörte er eine dumpfe, kratzige Stimme, die immer wieder einen Satz wiederholte.

      „Nicht nach oben sehen! Bitte! Nicht СКАЧАТЬ