MS Visual C++ 2010 в среде .NET. Библиотека программиста. Виктор Зиборов
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СКАЧАТЬ bin Luhvs. Los! Mitkommen, schnell!“, ertönte eine blecherne Stimme.

      Der Zwerg starrte Willi an, als ob er ein Gefangener war und nicht aus den Augen gelassen werden durfte. Er war kleiner als Macvol und hatte ein unfreundliches, zerfurchtes Gesicht. Sein Hut war graugrün und schon an manchen Stellen löchrig.

      „Na, wenn du mich so nett bittest, werde ich dir mal hinterher traben“, polterte Willi gereizt.

      Der taumelnde, unfreundliche Gesell lief trotz seiner kurzen Beine sehr schnell, sodass Willi sich anstrengen musste, ihm auf den Fersen zu bleiben. Sie hetzten unzählige Gänge entlang und bogen mal nach links und mal nach rechts ab. Gern hätte er sich genauer umgeschaut, doch dafür schien keine Zeit zu sein.

      Doch dann, wie aus heiterem Himmel blieb der alte Zwerg auf einmal stehen. Willi wunderte sich über den abrupten Halt und was er dann sah, verschlug ihm den Atem. Der zerzauste Zwerg stellte sich rücklings an eine Wand, brabbelte unverständliche Worte, zitterte, verdrehte die Augen und ging immer mehr in sie über. Es knirschte und krachte, als ob Steine zerbrechen und Wände verrückt würden. Nach und nach verschwand der Zwerg und es zeichnete sich eine alte, kleine Tür ab, die mehr und mehr hervortrat. Wo gerade eben noch der alte Zwerg gestanden hatte, befand sich nun eine Tür, die urplötzlich aufsprang.

      „Willi komm doch bitte herein und steh nicht so lange im Gang herum“, erklang eine bekannte Stimme aus dem dunklen, eben zutage getretenen Raum.

      Willi sah sich um. Er war mutterseelenallein. Ihm schien es so, als ob sich die Flure langsam auflösten und es immer dunkler wurde. Dieser gruselige Anblick gab ihm Mut, in das Zimmer zu treten.

      „Darf ich vorstellen, Willi Soter, unser Retter“, ertönte es alsbald.

      Willi erkannte Macvols Stimme, deren Tonfall nur so vor Freude und Optimismus strotzte.

      „Hm, komm näher, ich kann dich nicht richtig sehen“, brummte es von irgendwo her.

      Willi hatte mittlerweile Macvol gesehen und sich Hilfe suchend neben ihn gestellt. Außer kleinen blinkenden Fusseln, die im Raum herum schwebten, konnte Willi nichts erkennen. Es war nicht richtig dunkel, aber auch nicht hell. Macvol schob ihn von seinem Platz weiter in die Richtung, aus der das Brummen kam. Langsam ging Willi weiter. Als er ungefähr fünf Schritte gemacht hatte, begann sich eine Silhouette abzuzeichnen. Ein ziemlich großer, das heißt für seine Verhältnisse „großer“ alter Zwerg saß auf einem Holzstuhl, und je mehr sich Willi ihm näherte, umso mehr wurde auch alles andere im Raum erkennbar.

      Der Zwerg blickte unentwegt zu Willi. Er hatte eine große krumme, spitz zulaufende Nase. Sein Gesicht war von einem langen, grauen Bart eingefasst und wirkte sehr freundlich. Seine kleinen Augen blitzten wie Edelsteine. Auf dem blauen Hut drehten sich silberne Sterne und es schien so, als ob die Hutspitze sie fangen wollte. Der auffällige, silberne Umhang war kunstvoll bestickt und so lang, dass er auf dem Boden schleifte.

      „Setz dich bitte, Willi“, sagte der Zwerg und nickte ihm dabei aufmunternd zu.

      Kaum war der Satz ausgesprochen, rutschten zwei Stühle und ein kleiner Tisch mit drei Gläsern heran. In der Mitte des Tisches befand sich eine Schüssel gefüllt mit etwas, das aussah wie weiße Federn.

      „Bevor wir uns unterhalten, solltest du dich ein wenig stärken. Bedien dich nur!“

      Ohne zu zögern, nahm Willi das Glas und setzte es zum Trinken an. Der Kakao schmeckte vorzüglich.

      „Probiere auch unsere Flaumflocken, die werden dir bestimmt gut schmecken“, fügte der alte Zwerg mit einem erstaunten Blick hinzu, da Willi das Glas in einem Zug leer getrunken hatte.

      Flaumflocken? Was soll das denn sein?, dachte Willi. Da er aber sehr großen Hunger hatte, griff er nach einer Flaumflocke. Macvol setzte sich zu ihm an den Tisch und nahm sich das andere Glas. Dabei beobachtete er Willi und lächelte ein wenig. Willi drehte die Flaumflocke argwöhnisch vor seinen Augen hin und her und dachte an das plüschige Gefühl im Mund, welches ihn wohl gleich erwartete. Doch was war das? Kaum hatte er die Flaumflocke in den Mund gesteckt, überkam ihn das Gefühl, einen wundervollen Eierkuchen zu essen. Er machte einen genießerischen Seufzer und griff wie ausgehungert nach weiteren Flaumflocken.

      Sein Schmatzen störte Macvol wohl nicht, denn er zupfte an seinem Hut herum und begann andächtig zu sprechen.

      „Alwis, wir sollten uns ein wenig beeilen und Willi etwas über seine Aufgabe erzählen.“

      Er blickte zu Willi hinüber, der sich genüsslich noch eine Flocke in den Mund steckte, obwohl eine andere an seiner Wange klebte und wackelte, als ob sie es nicht erwarten konnte, verspeist zu werden.

      „Du hast Recht, Macvol, beginnen wir.“

      Alwis sah zu Willi hinüber, der sich gerade über sein volles Glas Apfelsaft wunderte.

      „Ich bin Alwis, der weiseste, älteste und größte aller Zwerge“, sprach er stolz.

      „Ich möchte dir eine Geschichte erzählen, die dir sicher einige Fragen beantworten wird. Hör und sieh mir genau zu!“

      Alwis sah mit funkelndem Blick zur Mitte des Tisches. Es entstand ein nebelartiger Dunst und silbrige, zunächst noch undefinierbare Fäden entfalteten sich zu Figuren, die sich später in voller Farbenpracht bewegten. Willi fühlte sich wie im Kino in der ersten Reihe sitzend, als Alwis mit seiner brummigen Stimme zu erzählen begann:

      „Es ist schon eine Ewigkeit her. Zwerge und Menschen lebten vor vielen, vielen Jahren friedlich nebeneinander her. Keiner wollte dem anderen etwas Böses. Man respektierte sich gegenseitig, hatte aber auch nicht viel miteinander zu tun. Eines Tages allerdings beauftragte König Gustavus einen Zwerg, ihm zur Hochzeit seiner Tochter ein Amulett zu fertigen, welches aus reinem Gold und mit Diamanten besetzt sein sollte. Er wusste, dass die Zwerge die schönsten Schmuckstücke fertigen konnten und seit jeher wie kein anderes Volk die Kunst des Goldschmiedens verstanden.

      So trug es sich zu, dass Diemos, so hieß der beauftragte Zwerg, ein wunderschönes Amulett schmiedete. Es war mit drei Brillanten besetzt. Doch was dann geschah, sollte das Leben der Zwerge für immer verändern. Diemos verletzte sich beim Schleifen des letzten Diamanten am Finger, und Diamantstaub gelangte in seinen Körper. Doch das war noch nicht alles: In das Amulett floss ebenso Blut – Zwergenblut! Seit diesem Augenblick fühlte Diemos eine enge Verbundenheit mit dem Amulett. Er sollte es bald dem König überreichen, doch dieser Gedanke brachte ihn fast um den Verstand, so sehr war er bereits besessen von ihm.

      Er bemerkte auch nicht, dass er gierig nach Reichtum geworden war. Am Tag der Übergabe ging Diemos, der durch die Gier in der kurzen Zeit sein jugendliches Aussehen komplett verloren hatte, schwermütig zum König. Als er mit dem Amulett in der Hand vor dem König stand, beging er einen großen Fehler. Er konnte das prachtvolle Schmuckstück einfach nicht aus der Hand geben und rannte mit ihm so schnell er konnte davon. Somit war aus ihm ein Dieb auf der Flucht vor des Königs Armee geworden.

      Freilich, ein Zwerg hat im Wegrennen große Vorteile - er ist unglaublich schnell und imstande, sich vortrefflich zu verstecken, doch selbst ein noch so geschickter Zwerg kann nicht ewig davonlaufen. Die Garden von König Gustavus konnten ihm allerdings nicht folgen und fanden ihn auch nirgendwo.

      Mit jedem Tag, der verging, ohne dass der diebische Zwerg gefunden wurde, wuchs der Zorn des Königs, sodass das ganze Land seine auf ein Unmaß angewachsene Bitterkeit zu spüren bekam. In seinem Groll verfluchte er die gesamte Zwergenwelt СКАЧАТЬ