Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 5 – Familienroman - Eva-Marie Horn страница 36

Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

isbn:

СКАЧАТЬ der Firma gehörten.

      Peter Simon machte sich Notizen. Ein Eintrag reihte sich an den anderen, und bald füllten seine Aufzeichnungen ein ganzes Blatt.

      Den ganzen Tag über saß Peter vor dem flimmernden Bildschirm. Niemand störte ihn, niemand beobachtete ihn. Er war so eifrig, daß er nicht einmal wegging, um etwas zu essen.

      Der Antrieb für seine Aktivität war die Vorstellung, daß Gudrun ihm dankbar sein würde. Darüber hinaus konnte er auf diese Weise auch Udo Braun, den verhaßten Nebenbuhler, ausschalten. Peter war zuversichtlich, daß dies der Grundstein für eine neue Gemeinschaft mit Gudrun war. Diesmal würde alles besser klappen, denn es gab niemand mehr, der sich in ihre Angelegenheiten einmischen würde, wie dies durch Gudruns Eltern damals, in der ersten Zeit

      ihrer jungen Ehe, geschehen

      war. Cornelia zählte für Peter nicht, denn sie war ja noch ein Kind, und Kinder hatten nichts zu sagen.

      Immer wieder notierte sich Peter Beträge, Datum und Firmennamen und merkte gar nicht, daß er beobachtet wurde. Als er wieder einmal hochschaute, sah er Udo Braun vor dem Schreibtisch stehen, die Hände in den Hosentaschen, den Blick voll Verachtung.

      »Was tun Sie hier?« fragte er barsch.

      »Ich überprüfe die Buchhaltung und halte fest, was hier unkorrekt gelaufen ist. Da kommt einiges zusammen.«

      Udo versuchte, den anderen einzuschüchtern, wie er es gewöhnlich mit allen tat, die unliebsame Fragen stellten. Sogar Gud-run Eschenbach hatte er auf diese Weise abgewimmelt.

      »Sie sind widerrechtlich hier eingedrungen und betreiben Werksspionage. Deshalb rufe ich sofort die Polizei.«

      Peter hatte genügend Selbstvertrauen, um dieser Drohung lächelnd zu begegnen. »Sie wissen genau, daß Ihre Annahme nicht stimmt: Wenn ich hier eingebrochen wäre, hätte ich keinen Zugang zum Computerspeicher. Frau Eschenbach selbst hat mir den Schlüssel gegeben.«

      »Wer stiehlt, der lügt, das ist bekannt. Glauben Sie bloß nicht, daß Sie sich so billig herausreden können. Und den Zettel bekomme ich!« Udo faßte rasch über den Schreibtisch, um Peters Notizen an sich zu bringen.

      Doch er war nicht schnell genug. Peter hatte das Blatt blitzschnell gefaltet und eingesteckt.

      »Was soll der Quatsch«, empörte sich Braun. »Ich erwische Sie hier auf frischer Tat, und Sie versuchen, Ihre Raubdaten in Sicherheit zu bringen. Das läuft nicht. Die Beamten, die gleich hier sein werden, nehmen Ihnen die Notizen ohnehin ab. Wenn Sie das Blatt allerdings freiwillig rausrücken, könnte ich mir überlegen, ob ich die Polizei benachrichtige.« Udo hatte absolut kein reines Gewissen, hoffte aber, den anderen beschwatzen zu können.

      Allerdings wußte er nicht, daß ihm Peter Simon nicht nur körperlich überlegen war. Peter hatte in seinem bewegten Leben schon vielerlei Jobs gemacht und hatte sich dabei oft am Rande der Legalität befunden. Er kannte sich aus, hatte er doch so manchen Steuersünder in Mexiko gestellt, und dort war man im Erfinden von Ausreden viel geübter.

      »Ich habe von der Polizei nichts zu befürchten, denn ich handle im Auftrag von Frau Eschenbach. Sie wird Ihnen das gerne bestätigen. Ich glaube aber, daß die Nachforschungen der Polizei für Sie weniger angenehm sein werden, Herr Braun. Da habe ich beispielsweise eine Zahlung gefunden, die als Materiallieferung verbucht wurde, aber an das Autohaus ging, von dem Sie Ihren Wagen bezogen haben. Die Summe entspricht dem Gegenwert Ihres Sportflitzers.«

      Braun zuckte die Achseln. »Ein Fehler der Buchhaltung. So was kommt vor, das wissen Sie doch. Selbstverständlich habe ich meinen Wagen selbst bezahlt.«

      »Es fehlt aber die Rechnung über diese Warenlieferung. Die Firma existiert gar nicht. Erstaunlich, was? Das ist nicht der einzige Fall, für den Sie sich verantworten müssen, Braun.«

      Udo biß die Zähne zusammen. »Blasen Sie sich nicht so auf, Sie Halbindianer. Frau Eschenbach ist über alles informiert. Was schnüffeln Sie überhaupt hier herum?«

      »Weil es höchste Zeit ist, daß Ihnen jemand auf die Finger schaut. Frau Eschenbach war leider zu gutgläubig, sonst hätte sie bemerkt, daß Sie all Ihre Sonntagsausflüge und Weltreisen als Geschäftsunkosten verbucht haben.« Peter sah den anderen herausfordernd an. In seinen schwarzen Augen glänzte der Triumph.

      Braun hatte bis jetzt alle Verdächtigungen erfolgreich abgeschmettert. Er versuchte es auch jetzt. »Geben Sie her, ich werde das alles mit Frau Eschenbach klären.« Er streckte die Hand aus und erwartete wohl, daß ihm Peter den Zettel mit seinen Notizen geben würde.

      Doch der schüttelte ruhig den Kopf. »Nicht Sie, sondern ich werde diese Posten mit Frau Eschen-bach durchsprechen. Für Sie, Braun, dürfte das nicht besonders angenehm werden.«

      »Mann, seien Sie doch nicht so pingelig. Wenn Sie davon absehen, bin ich sogar bereit, Ihnen ein ansehnliches Sümmchen zu zahlen.«

      »Aus der Firmenkasse?« Peter grinste gelassen. »Das wäre die größte Dummheit, die ich machen könnte. Halten Sie mich tatsächlich für so bescheuert?«

      »Wenn Sie ablehnen, sind Sie bescheuert!« keuchte Braun, der begriff, daß die Sache für ihn gefährlich wurde. »Frau Eschenbach wird Sie für diese Recherchen nicht belohnen, und wenn Sie glauben, daß Sie private Vorteile davon haben, täuschen Sie sich gewaltig. Frau Eschenbach ist nicht so leicht zu erobern. Diese Erfahrung habe ich gemacht, obwohl ich mir bei ihr alle Mühe gab. Sie denkt in erster Linie an ihre Tochter. Das Gör ist vorlaut und verzogen bis zum Gehtnichtmehr. Über-all mischt sich die Kleine ein und weiß alles besser. Weiber, sag’ ich nur. Wir Männer sollten da zusammenhalten. Nur, wenn wir gemeinsame Sache machen, können wir uns behaupten.«

      »So etwas nennt man versuchte Bestechung und Überredung zur Untreue. Lassen Sie’s, Braun, sonst wird Ihr Sündenregister noch länger. Vermutlich gibt es in der Buchhaltung ohnehin Leute, die von Ihnen bestochen wurden. Es wird eine umfangreiche Untersuchung nötig sein, und sie wird mit aller Sorgfalt geführt, das verspreche ich Ihnen.«

      »Und was haben Sie davon?

      Gudrun wird sich nicht erkenntlich zeigen, das habe ich Ihnen ja schon gesagt. Daß sie kühl und distanziert bleibt, dafür sorgt schon die kleine Tochter.«

      Peter Simon lächelte spöttisch. »Vielleicht war das bei Ihnen so. Bei mir sind die Voraussetzungen anders. Cornelia ist meine Tochter.«

      Udo winkte ab. »Das nützt Ihnen gar nichts. Die Kleine hat ihren eigenen Kopf, und sie beeinflußt die Mutter. Machen wir lieber gemeinsame Sache, das ist sicherer.«

      »Sie werden doch nicht glauben, daß ich mich mit einem Betrüger zusammentue.«

      »Und ich sage Ihnen, daß Sie das noch bereuen.« Udo zog den Gerätestecker aus der Dose.

      Peter sah ihn amüsiert an. »Wollte ohnehin gerade Schluß machen.«

      *

      Am nächsten Morgen fand Gud-run einen prächtigen Frühlingsstrauß auf ihrem Schreibtisch, dabei eine Karte mit einem roten Herz, wie es Kinder zu malen pflegten. Gudrun, ich liebe dich, stand darin. Unterzeichnet war die Botschaft mit Dein Udo.

      Gudrun verzog ärgerlich das Gesicht. Sie zerriß die Karte und stellte die Blumen beiseite. Dann rief sie ihren Geschäftsführer an und bat ihn zu sich. Er war in seinem Büro, obwohl er gewöhnlich nie СКАЧАТЬ