Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
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Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

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СКАЧАТЬ Bericht war für Jens irgendwie belastend. Er konnte sich nicht vorstellen, daß eine Frau wie Connys Mutter einen Kerl heiratete, der offensichtlich nur seine eigenen Interessen im Kopf hatte. Merkte sie denn nicht, daß er ihr etwas vormachte? Für Conny hatte er bestimmt auch nichts übrig. War es da verwunderlich, daß sie sich einen anderen Vater suchte? Das Kind war zu bedauern, obwohl es ihm eigentlich an nichts fehlte.

      Da ihn Heidi noch immer forschend ansah, schob Jens seine Überlegungen zurück. »Auf jeden Fall ist damit klar, daß ich nichts mit der Mutter meiner Schülerin habe. Und wenn mich das Kind Papa nennt, dann hat das rein gar nichts mit meiner Vergangenheit zu tun. Es ist nur eine Laune des Mädchens.«

      »Hoffentlich«, murmelte Heidi, noch immer nicht ganz überzeugt. »Ich habe nämlich überhaupt keine Lust, einen Mann zu heiraten, der noch zehn Jahre lang Alimente zahlen muß.«

      »Willst du mich denn überhaupt heiraten?« fragte Jens, der nicht so richtig wußte, ob dies auch sein Wunsch war. Gewiß war Heidi eine reizvolle Frau, mit der das Leben ganz bestimmt nicht langweilig wurde. Aber würde er ihre Art, ihn zu bevormunden, immer ertragen?

      »Warum wohl bin ich mit dir zusammen und nicht mit Bulli? Weil ich mir vorstellen könnte, mein ganzes Leben mit dir zu verbringen. Du bist zuverlässiger und gewissenhafter als er. Lach’ nicht, das ist wichtig für mich.«

      »Für mich auch.« Jens, froh darüber, daß die Diskussion damit beendet war, gab Heidi einen Kuß auf die Wange. »Fahr’ los«, forderte er seine Freundin auf, »ich lade dich zu Spaghetti ein!«

      »Um in diesen Genuß zu kommen, lohnt es sich natürlich, einen Zahn zuzulegen«, lachte Heidi und startete mit pfeifenden Reifen.

      *

      Peter Simon hatte sich vom Flughafen aus in ein Hotel bringen lassen, um die Zeitumstellung durch ausgiebiges Schlafen zu überbrücken.

      Am nächsten Tag nahm er einen Leihwagen und fuhr zur Villa

      Eschenbach. Dort war alles fast unverändert. Das helle Gebäude, im Jugendstiel errichtet, strahlte Ruhe und Würde aus wie eh und je. Der parkartige Garten ringsum war gepflegt wie zu der Zeit, da Gudruns Eltern noch lebten. Die Bäume waren etwas höher geworden und die üppig blühenden Forsythien dichter. Nur die Schaukel im hinteren Teil des Gartens war neu.

      Flüchtig dachte Peter an das Kind, das sie benutzte, seine kleine Tochter. Er hatte keine Beziehung zu ihr. Als er damals Deutschland verließ, war Cornelia noch ein Kleinkind, das noch nicht sprechen konnte. Seither hatte er das Mädchen nicht mehr gesehen, auch nicht auf Fotos.

      Die Haushälterin öffnete auf sein Klingeln. Auch sie war noch dieselbe, allerdings erkannte sie Peter nicht. Das lag daran, daß sie mit seinem Auftauchen nicht rechnete. Die Chefin sei im Büro, gab sie Auskunft und schloß die Tür gleich wieder, da sie den dunkelhaarigen, braungebrannten Mann wohl für einen Ausländer hielt.

      Über solche Reaktionen amüsierte sich Peter. Er fuhr zum Werk, das sich in der Zwischenzeit erstaunlich vergrößert hatte. Moderne Produktionsstätten und ein Bürogebäude aus Glas und Stahl vermittelten den Eindruck, daß das Unternehmen gut florierte.

      Peter pfiff anerkennend durch die Zähne. Er hatte schon immer gewußt, daß Gudrun tüchtig war. Aber er hätte nie gedacht, daß sie so viel Geschäftssinn besaß.

      Dem Mann an der Pforte erklärte Peter Simon, daß er zur Chefin wolle. Wieder wurde er mißtrauisch gemustert, hatte dann einen Meldezettel auszufüllen und mußte warten.

      Das allerdings gehörte nicht zu Peters Stärken. Er fand schnell heraus, wo das Chefzimmer war, und betrat es ohne Anmeldung. Allerdings mußte er dabei an Gudruns Sekretärin vorbei.

      »Frau Eschenbach hat gerade eine Besprechung«, erklärte sie und versuchte, Peter aufzuhalten.

      Es war aussichtslos. Simon öffnete die Tür und stand im nächsten Moment vor Gudruns Schreibtisch.

      »Hallo, da bin ich. Du hast mich gerufen, und ich bin deiner Auf-forderung sofort gefolgt.« Peter lachte mit typisch männlichem

      Charme. Er hatte sofort festgestellt, daß Gudrun reifer, fraulicher und dadurch noch anziehender geworden war. Der Aufenthalt in der alten Heimat versprach ein voller Erfolg zu werden, wenigstens empfand Peter das so.

      Die Überraschung war auf Gud-runs Seite. Für sie kam die Gegenüberstellung völlig unerwartet. Sie hatte das Bild ihres geschiedenen Mannes aus ihrem Leben verbannt. Nun stand er vor ihr, imponierend vital und kräftig. Ein fremdländischer Typ war er schon früher gewesen, jetzt hatte sich dieser Eindruck noch verstärkt.

      Udo Braun, der mit Gudrun gerade die Kalkulation für die neuesten Gartenmöbel-Modelle durchgesprochen hatte, war noch verblüffter.

      Nach einer Schrecksekunde, in der er Peter nur anstarrte, sprang er auf. »Wie kommen Sie dazu, hier einfach hereinzuplatzen? Können Sie nicht warten? Warum hat Sie die Sekretärin eigentlich durchgelassen? Kann man sich denn auf niemand mehr verlassen? Muß man alles selber machen?« Udo drehte den Kopf mit den sorgfältig gekämmten Locken, um nach der Vorzimmerdame zu sehen, von der er glaubte, daß sie an der Tür stand. Doch die Sekretärin hatte sich vorsichtigerweise sofort zurückgezogen.

      »Peter«, murmelte Gudrun inzwischen. »Ich habe nicht erwartet, daß du persönlich kommst. Eigentlich dachte ich, daß du Conny schreiben würdest und ihr vielleicht ein paar Fotos schickst.«

      Die Tatsache, plötzlich mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden, war Gudrun nicht angenehm. Sie wollte vergessen, was damals war, doch nun war alles wieder lebendig.

      »Briefe und Fotos, das genügt doch nicht, um Erinnerungen aufzufrischen.« Wieder lachte Peter selbstsicher. Er hatte viel gelernt in den zurückliegenden Jahren. Nicht nur, wie man erfolgreich ein Hotel leitete, sondern auch, wie man mit schönen Frauen umgeht.

      »Es geht um das Kind, nicht um mich.«

      »Abwarten«, antwortete Peter so ruhig, als sei ihm die tägliche Hetze der Europäer unbekannt. Auch das hatte er auf Kuba gelernt. Dort waren die meisten Menschen arm, aber sie hatten Zeit zum Feiern, zum Singen, zum Fröhlichsein. Sie freuten sich über die einfachsten Dinge und waren glücklich, obwohl sie in Hütten lebten. Ihre Gelassenheit hatte Peter Simon übernommen.

      Ganz anders Udo Braun, der sich immer gestreßt fühlte, selbst wenn er in seiner Freizeit Tennis spielte.

      »Verlassen Sie sofort dieses Büro!« forderte er und glaubte, damit in Gudruns Sinn zu handeln.

      Als Peter nicht darauf regagierte, ging er drohend auf ihn zu, die Arme in die Seiten gestemmt, den Blick starr auf den Eindringling gerichtet.

      »Blasen Sie sich doch nicht so auf. Wer sind Sie denn?« Peter wich keinen Zentimeter zurück. Er wußte, daß er durch den täglichen Besuch des hoteleignen Fitneßstudios recht gut trainiert war. Mit dem Kerl im Maßanzug konnte er es deshalb gut aufnehmen.

      Udo sah das auch so und war deshalb vorsichtig. Er lief zwar in weißen Shorts auf dem Tennisplatz herum, doch diese Aktionen dienten mehr der Befriedigung seiner Eitelkeit als der sportlichen Ertüchtigung.

      »Raus hier, aber sofort!« Udo ballte die Hände zu Fäusten, was aber nicht abschreckend wirkte, schon gar nicht für den muskulösen Peter.

      »Laß nur, wir sind alte Bekannte.« Gudrun machte die СКАЧАТЬ