Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 5 – Familienroman - Eva-Marie Horn страница 32

Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

isbn:

СКАЧАТЬ das beste Menü und mixte zu Hause Drinks für sie und unterhielt sie bestens. Es waren hauptsächlich geschäftliche Dinge, die die beiden besprachen, und Conny fand das alles zum Gähnen.

      Entsprechend schlecht gelaunt kam sie am Montag zur Schule. Sie zerstritt sich mit Sabine und saß in den übrigen Stunden mißmutig auf ihrem Platz.

      Nur am Biologie-Unterricht beteiligte sie sich lebhaft und glänzte durch ihre erstaunlich guten Kenntnisse.

      »Du gibst ja nur an«, stichelte Sabine, der das mißfiel.

      Conny beachtete ihre Bank-nachbarin nicht. Sie hatte nur Augen für Jens Seeger.

      Er behandelte alle Kinder gleich, obwohl ihm das nicht leicht fiel. Irgendwie fühlte er sich zu Conny hingezogen. Er freute sich über ihre rege Beteiligung am Unterricht, verzichtete aber darauf, sie zu loben, denn das hätte der Kleinen nur die Mißgunst der Klasse eingebracht.

      Sehr anschaulich erklärte Jens das Brutgeschäft der Vögel. Er ließ auch das präparierte Nest mit den Vogeleiern durch die Reihen seiner Schüler gehen. Viele von ihnen hatten so etwas noch nie gesehen und staunten entsprechend.

      Besonders gut fühlte sich Jens allerdings nicht, denn er war am Wochenende mit Heidi und ihren Freunden auf der Mosel gepaddelt, was recht anstrengend war. Muskelkater hatte er in beiden Armen, und vom langen Sitzen in dem engen Boot tat ihm der Rücken weh. Sportlich, wie Heidi war, wollte sie nachts im Zelt schlafen. Auch das war Jens nicht gewohnt. Entsprechend steif und mit schmerzenden Gliedern wachte er morgens auf. Heidi hatte für seine Beschwerden nur ein schadenfrohes Lachen. Ein Rätsel aber blieb es für Jens, wie Bulli, der Bandleader, diese Tortur ohne Schaden überstand.

      Diese Paddeltour hatte Jens wiederum gezeigt, daß er den Anforderungen, die Heidi an ihn stellte, nicht gewachsen war. Oder waren es gar nicht die sportlichen Qualitäten, die ihm fehlten, sondern die Liebe, die ja bekanntlich alles überwinden konnte.

      Jens verbot es sich, darüber nachzudenken, denn lebhafte Drittklässler zu unterrichten, forderte volle Konzentration.

      Jens war froh, als die Pausenglocke das Ende des Unterrichts ankündigte. Er bat seine Schüler noch, zu Hause eine Zeichnung des Vogelnestes und seines Inhalts anzufertigen, was die Kenntnisse vertiefen würde.

      Dann aber wurde es in der Klasse laut. Stühle wurden gerückt, Bücher zugeklappt und Schultaschen gepackt. Viele der Jungen und Mädchen hatten sich noch rasch viel zu erzählen. Um andere zu übertönen, mußten sie schreien, wodurch der Lärmpegel stieg.

      Nur zu gerne verließ Jens die Klasse, denn so richtig war er heute nicht bei der Sache. Ihn beschäftigte auch Heidis Verhältnis zu Bulli, das für seinen Geschmack viel zu herzlich war.

      Im Lehrerzimmer nahm Jens seine Jacke und klemmte sie sich genau wie die Mappe unter den Arm. Mit einem freundlichen Gruß verabschiedete er sich von den Kollegen.

      Die meisten Schüler hatten inzwischen das Gebäude bereits verlassen und strebten in kleinen Gruppen ihrem Heim zu. Einige von ihnen wurden von ihren besorgten Müttern abgeholt. Eine lange Schlange Autos hielt am Straßenrand. Daß auch Heidis Fahrzeug darunter war, fiel Jens nicht auf.

      Mit langen Schritten durchquerte er die Pausenhalle und trat ins Freie.

      »Papa!« rief es laut hinter ihm her.

      Jens zuckte erschrocken zusammen. Es gab keinen Zweifel, dieser Ruf galt ihm. Wie peinlich, wenn die Kollegen das hörten. Sie wußten doch alle, daß er nicht verheiratet war. Jens dachte daran, einfach weiterzugehen und so zu tun, als habe er nichts gehört.

      Doch dann hallte dieses eine Wort erneut über den Platz vor der Schule. »Papa!«

      Ein kleines Mädchen rannte Seeger nach: Conny. Der blonde Pferdeschwanz flog nur so, der Inhalt des Schulranzens klapperte.

      Im nächsten Moment war das Kind neben Jens und schaute mit freudig leuchtenden blauen Augen zu ihm auf. Die schmalen Wangen waren vom raschen Laufen gerötet. Connys Atem ging schnell.

      Der junge Lehrer blieb stehen und lächelte etwas unsicher. Bestimmt gab es zahlreiche Lehrkräfte und noch viel mehr Schüler, die diese Szene beobachteten. Man würde ihn darauf ansprechen.

      »Das mit dem Vogelnest war super. In unserem Garten ist auch eines, in dem kein Vogel mehr wohnt. Es hängt in der großen Tanne. Soll ich es mitbringen?«

      »Nur, wenn du es gefahrlos erreichen kannst. Ich möchte nicht, daß du auf eine Leiter steigst.«

      »Ich kann es mit einem Stab herunterschlagen. Oder du holst es. Ja, bitte. Dann kann ich dir auch mein neues Fahrrad zeigen.«

      »Ich glaube, das wäre deiner Mutti nicht recht. Was macht der Knöchel?«

      Sofort dachte Conny an den gestrigen Tag, den sie auf der Couch hatte verbringen müssen. Das war sehr ärgerlich gewesen. Besonders deshalb, weil Conny diese Maßnahme selbst verschuldet hatte. »Der Knöchel, och, der ist wieder heil.« Conny hüpfte davon. In einiger Entfernung drehte sie sich nochmals um und winkte ihrem ›Papa‹ zu.

      Jens setzte seinen Weg mit langen Schritten fort. An der Straße fuhr inzwischen ein Auto nach dem anderen weg.

      »Steig ein!« rief es aus einem türkisfarbenen Kleinwagen, als Jens näherkam. Erst jetzt erkannte er, daß Heidi auf ihn wartete. Er konnte sich nicht darüber freuen, da er sofort wußte, daß es Probleme geben würde.

      »Wer war das Mädchen?« fragte seine Freundin gleich nach der Begrüßung.

      »Eine Schülerin der dritten Klasse. Sie will mir noch ein zweites Vogelnest besorgen.« Jens hoffte, daß Heidi nicht mehr wissen wollte.

      Doch sie gab sich nicht so schnell zufrieden. »Die Kleine hat dich ›Papa‹ genannt. Ist sie deine Tochter?« Mißtrauisch sah Heidi den jungen Lehrer von der Seite her an. »Du hast mir doch erzählt, daß du frei und ungebunden wärst.«

      »Bin ich ja auch.«

      »Nicht, wenn du ein Kind hast. Zahlst du für das Mädchen? Und was ist mit der Mutter? Siehst du sie noch?«

      »Conny ist nicht meine Tochter. Und ihre Mutter habe ich nur einmal gesehen.«

      »Das genügt ja«, geiferte Heidi. »Außerdem kannst du mir nicht erzählen, daß ein Kind seinen Lehrer freiwillig Papa nennt. Das gibt es nicht.«

      »Hätte ich auch gedacht. Wie Conny auf die Idee kommt, ist mir wirklich schleierhaft. Sie ist das Kind, das sich in der Sportstunde den Knöchel verstaucht hat. Ich wollte dir ja davon erzählen, aber du hast mir nicht zugehört. Ich schwöre dir, daß ich weder Conny noch Frau Eschenbach zuvor kannte.«

      »Eschenbach? Doch nicht die Besitzerin der bekannten Fabrik für Gartenmöbel?« Heidi stand mit ihrem Fahrzeug noch immer am Straßenrand. Ungeduldig klopfte sie mit ihren Fingern aufs Lenkrad.

      »Doch, ich glaube schon.« Jens war bereit, von seinem Besuch in der alten Villa zu erzählen.

      Doch davon wollte Heidi gar nichts wissen. »Man hört, daß sie mit ihrem Geschäftsführer liiert sein soll. Dieser eitle Pfau ist bei uns im Tennisclub. Schmeißt mit den Moneten nur so um sich. Jedes Jahr ein neues Auto, und immer der teuerste Schlitten. Ständig reist er durch die Welt, dieser Udo Braun, und gibt an wie ein arabischer Ölscheich. СКАЧАТЬ