Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
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Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

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      »Ja, gern. Puh, das war hart.«

      Julia lachte kurz auf.

      »Mit Bernd kann man immer auf allerhand gefaßt sein. Er ist im Grunde ein Schwächling. Ich bin froh, daß ich es noch herausgefunden habe, bevor ich ihn geheiratet hätte.«

      Während des Essens beschlossen sie, in Verbindung zu bleiben. Julia brachte Melanie zum Flughafen zurück.

      »Und rufen Sie mich unbedingt an, wenn Bernd da war. Und natürlich auch, wenn das Baby kommt.«

      »Ja, das mache ich. Vielen Dank, Julia, für alles.«

      Erst als Melanie wieder in ihrer Wohnung war, kamen ihr Bedenken, ob ihre Einmischung richtig gewesen war. Doch um sie zu korrigieren, war es zu spät. Wenn sie bei Corinna wäre, wenn Bernd kam, konnte wohl auch nicht allzuviel schiefgehen.

      *

      »Stell dir vor, Bernd will morgen abend kommen und mich besuchen. Er sagt, wir hätten wohl doch einiges zu besprechen.«

      Corinna sah immer noch erstaunt aus, als sie das Melanie mitteilte. Melanie tat dann auch sehr überrascht. Bernd hielt sich allerdings nicht an die Absprache, denn ihr hatte er nichts von seinem Kommen gesagt. Wahrscheinlich hoffte er, Corinna allein zu erwischen und leichtes Spiel zu haben.

      »Du wirst ihn doch nicht etwa empfangen?«

      »Doch, dem Baby zuliebe. Du hast doch selbst gesagt, es hat einen Anspruch auf seine Unterstützung.«

      Kam es Melanie nur so vor, oder wirkte Corinna tatsächlich ein bißchen lebhafter? Sie machte sich doch nicht etwa schon wieder Hoffnungen? Das hatte sie nicht erreichen wollen.

      »Laß mich dabei sein. Du solltest wirklich nicht mit ihm allein sein.«

      »Darum wollte ich dich bitten.«

      Gott sei Dank! Melanie atmete auf.

      Die Spannung konnte am nächsten Abend nicht größer sein. Corinna konnte keinen Augenblick stillsitzen. Wenn sie aufstand, stöhnte sie leise und hielt sich den Bauch. Melanie hatte Angst, daß die Aufregung dem Baby schaden könnte. Sie verfluchte ihre Idee bereits.

      Er erschien pünktlich zur ausgemachten Zeit. Melanie kam er vor wie der Wolf, der Kreide gefressen hatte. Zuckersüß begrüßte er sie, obwohl sie seinen Augen ansah, daß er sie förmlich haßte, weil sie von dem Treffen erfahren hatte.

      »Liebe Corinna, ich hätte lieber mit dir allein gesprochen, aber gut, wenn du es so haben willst, soll es mir recht sein. Wie geht es dir?«

      Corinna konnte nicht einmal antworten. Sie deutete nur stumm auf das Sofa und setzte sich dann auf den Küchenstuhl, den sie ins Wohnzimmer geholt hatte, weil ihr von dem das Aufstehen leichter fiel.

      »Es tut mir alles sehr, sehr leid. Um dir das zu sagen, bin ich gekommen.«

      »Was… tut dir leid?« fragte Corinna rauh. In ihren Augen schimmerten Tränen.

      Melanie hätte sich am liebsten schützend neben sie gestellt. Aber sie hatte sich fest vorgenommen, erst einzugreifen, wenn es unbedingt nötig war.

      »Daß alles so gekommen ist. Ich habe wirklich geglaubt, daß ich dich… liebe, aber es war sicher eine große Verliebtheit. Kannst du mir verzeihen, daß ich dich belogen habe? Ich wollte dich nicht schlecht behandeln, und für das Baby bezahle ich natürlich.«

      »Warum auf einmal?«

      »Weil ich einsehe, daß ich mich sehr schlecht benommen habe. Das möchte ich irgendwie wieder gutmachen…«

      »Ja, es ist… in Ordnung. Wenn das Baby seinen Unterhalt bekommt…«

      »Ich möchte auch gern die Ausstattung kaufen und einen Kinderwagen. Ich werde… Geld auf dein Konto überweisen.«

      Corinna wurde noch eine Spur blasser. Melanie sah es mit großer Sorge. Sie hatte sich also doch Hoffnungen gemacht…

      »Danke«, sagte Corinna.

      Sie war wirklich dankbar, daß Bernd nun zu dem Kind stehen wollte. Aber das Wiedersehen hatte ihr auch gezeigt, daß sie noch immer etwas für ihn empfand. Und daß sie sich vollkommen hilflos fühlte, weil er gleich wieder gehen und sie nicht einmal in den Arm nehmen würde, weil Melanie hier war. Hätte sie ihrer Freundin nur nichts gesagt. Vielleicht, wenn sie allein gewesen wären…

      Melanie sah ihr diese Gedanken an der Nasenspitze an. Sie stand auf.

      »Ich glaube, es ist alles gesagt, oder? Corinna, du brauchst Ruhe.«

      Bernd erhob sich hastig.

      »Ich gehe schon. Das wollte ich nur loswerden.«

      »Du kannst gern noch…«

      »Nein, nein, ich sehe ja, daß es dir nicht gutgeht. Ich wünsche dir… alles Gute.«

      Er floh förmlich aus der Wohnung. Melanie schloß die Tür hinter ihm. Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, saß Corinna mit schneeweißem Gesicht da und hielt beide Hände auf den Bauch gepreßt.

      »Ich… habe plötzlich Schmerzen. Ich… fühle mich nicht gut…«, stöhnte sie.

      »O Gott, Corinna…, das tut mir so leid!«

      »Wieso, du kannst doch nichts dafür.«

      Wenn Corinna je erführe, daß nur Melanie etwas dafür konnte, würde sie ihr das nie verzeihen. Melanie fühlte sich jetzt mindestens genauso schlecht wie Corinna. Doch sie konnte nichts mehr ändern. Kurze Zeit später setzten schon die ersten Wehen ein. Corinna mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Das Kind kam zu früh.

      Melanie durfte bei ihrer Freundin bleiben. Der Arzt hatte sofort gesehen, daß die werdende Mutter seelisch so instabil war, daß sie eine vertraute Person an ihrer Seite brauchte.

      »Machen Sie sich keine Sorgen, das Kind ist in dieser Schwangerschaftswoche nicht mehr gefährdet. Es wird schon alles gutgehen!«

      Corinna nickte nur. Sie hatte starke Schmerzen, brachte aber keinen Ton heraus. Sie war so blaß, als sei sie kurz davor, in Ohnmacht zu fallen. Ihr Blutdruck war viel zu niedrig. Melanie hörte einiges von dem, was Arzt und Hebamme sich zuflüsterten.

      Sie wischte Corinna den Schweiß von der Stirn und hielt ihr die Hand, aber mehr konnte sie nicht tun. Alles war ihre Schuld. Sie hatte nicht einmal ein Recht, neben Corinna zu sitzen, weil sie sie indirekt in diesen Zustand gebracht hatte.

      Das Baby, ein kleines Mäd-chen, wurde vier Stunden später geboren. Es war noch sehr zart, schaffte es aber aus eigener Kraft, einen Schrei auszustoßen und zu atmen.

      »Na, sehen Sie…, wir päppeln die Kleine schon hoch. Jetzt muß sie allerdings erst einmal in den Brutkasten. Nur zur Sicherheit, machen Sie sich keine Sorgen.«

      Corinna betrachtete ihre Tochter mit einem Blick, der Melanie fast einen Schauer über den Rücken jagte. Es kam ihr vor, als hätte Corinna mit ihrem eigenen Leben bereits abgeschlossen, nachdem sie dem Baby das Leben geschenkt hatte.

      Corinna СКАЧАТЬ