Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
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Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

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СКАЧАТЬ konnte sie Sarah nach Hause holen. An ihre Absicht, sich aus dem Leben zu stehlen, dachte Corinna nur noch mit einer merkwürdigen Verwunderung, so als wäre es eine andere Corinna gewesen, die so etwas Schreckliches geplant hatte. Wie könnte sie je auf Sarah verzichten? Schon jetzt war ihr der Gedanke unerträglich, bald tagsüber auf sie verzichten zu müssen, weil die Schutzfrist zu Ende war und Sarah dann bei Beate Zander sein würde.

      Bernd kam jedes Wochenende nach Hamburg und besuchte sie. Jetzt, wo Sarah zu Hause war, verbrachten sie dadurch einige Stunden miteinander, die in Corinna zwiespältige Gefühle auslösten. Einerseits fühlte sie sich noch immer zu Bernd hingezogen, vor allem, wenn er Sarah auf dem Arm hielt und mit ihr schmuste, aber auf der anderen Seite machte ihr die Möglichkeit, wieder enttäuscht zu werden, Angst. Etwas von ihrem Gefühl für ihn war zerstört und würde nicht wieder belebbar sein.

      Doch im Vordergrund stand natürlich Sarah. Bernd konnte sie gern ein wenig entlasten, wenn sie lernen mußte, und sich dann um seine Tochter kümmern. Er hatte sich entschlossen, nach Hamburg zu ziehen und wollte das so bald wie möglich tun. Wenn er heimlich voraussetzte, daß sie wieder zusammenkommen würden, war das sein Problem. Corinna konnte ihm nichts versprechen.

      Melanie war natürlich völlig außer sich. Sie hatte Corinna inzwischen gestanden, was sie getan hatte.

      »Wenn du wieder mit ihm zusammenleben willst, werde ich mir das nie verzeihen…«

      »Sei nicht albern, Melanie. Alles kommt, wie es soll. Ich weiß nicht, ob ich Bernd verzeihen kann. Ob ich ihn noch einmal lieben könnte. So, wie ich es getan habe, sicher nicht mehr.«

      Sarah begann leise zu weinen. Corinna stand lächelnd auf und nahm sie hoch. Sofort suchte Sarah die Brust ihrer Mutter. Melanie war gerührt von diesem Anblick. Es war ein wunderschönes Bild.

      »Bernd bemüht sich wirklich, uns zu helfen. Das finde ich nett von ihm. Es zeigt, daß er sein Verhalten wirklich bereut, daß es ihm leid tut. Er sagt auch, daß er noch Hoffnung auf mich hat. Ich antworte ihm darauf nicht. Ich verspreche gar nichts.«

      »Aber wird er nicht doch anfangen, dich zu drängen? Bist du stark genug, dann nein zu sagen, wenn du nicht willst?«

      »Melanie, ich habe einiges hinter mir. Vergiß das nicht. Du hast, glaube ich, keine Ahnung, wie schlimm es in mir aussah. Es war die Hölle, nein, wohl noch schlimmer als die Hölle…«

      Melanie schluckte. Sie hätte so gern gefragt, ob Corinna wirklich den Gedanken gehabt hatte, sich umzubringen. Aber sie traute sich nicht. Vielleicht war ja die Andeutung auf die »Hölle« schon ein Eingeständnis. Dann sollte sie es auf sich beruhen lassen.

      Sarah wurde unruhig. Corinna nahm sie hoch und legte sie an ihre Schulter. Die kleinen Fäustchen lagen rechts und links neben Sarahs Köpfchen. Sie begann an der einen Faust zu nuckeln und schloß zufrieden die Augen.

      »Mein Gott, ist das ein süßes Kind…«, Melanie seufzte.

      »Ja, das ist sie wirklich. Stell dir vor, ich hätte sie nicht! Ich kann mir mein Leben ohne Sarah schon gar nicht mehr vorstellen. Und sie ist so zufrieden! Sie schreit wirklich nur, wenn sie Hunger hat oder ihre Windeln voll sind.«

      »Und wie oft ist das?«

      »Abwechselnd alle zwei bis drei Stunden«, antwortete Corinna und mußte lachen.

      Melanie lehnte sich beruhigt zurück. Corinna hatte sich tatsächlich wieder gefangen. Sie war zwar verändert, doch ohne Zweifel hatte sie jetzt dazugewonnen. Ihre alte Naivität war verschwunden, und an die Stelle war eine ruhige Selbstverständlichkeit getreten. Daß sie wieder lachen konnte, empfand Melanie als besondere Freude. Sie konnte ihre Sorgen aufgeben. Noch einmal würde Corinna nicht so tief abstürzen.

      »Darf ich Sarah mal halten?«

      »Natürlich. Immerhin bist du doch ihre Patentante.«

      Sie legte Melanie ihre Tochter in den Arm. Sarah schien Melanie prüfend zu betrachten. Dann verzog sich ihr kleiner Knospenmund zu einem Lächeln.

      »Sie erkennt mich schon! Hast du gesehen? Sie lächelt!«

      »Natürlich lächelt sie. Wer würde das nicht tun, wenn er dich sieht?«

      »Oh, Corinna, nun übertreib aber mal nicht.«

      »Du bist meine allerbeste Freundin, Melanie. Du hast mir in meiner schwersten Zeit geholfen, und das werde ich dir nie vergessen.«

      »Dann hast du mir auch verziehen, daß ich Bernd besucht habe?«

      »Ja, natürlich habe ich das. Wer weiß, wozu es gut war.«

      Diese Bemerkung fand Melanie zwar wieder etwas beunruhigend, aber sie sagte nichts dazu, sondern betrachtete weiter das kleine perfekte Menschlein in ihren Armen.

      *

      Julia war sehr neugierig auf Bernds Tochter. Außerdem wollte sie Corinna kennenlernen. Sie empfand nicht die geringste Eifersucht, obwohl Corinna es ja gewesen war, die ihr Bernd weggenommen hatte. Dazu war sie mit Sven viel zu glücklich. Als ihr Bruder anrief, um ihr mitzuteilen, daß er sein Reisebuch an einen Hamburger Verleger verkauft habe, nahm sie die Gelegenheit wahr.

      »Dann mußt du doch sicher hinfahren, oder?« fragte sie Felix.

      »Ja. Ich fliege nächste Woche.«

      »Wie wäre es, wenn du mich mitnimmst? Ich möchte auch nach Hamburg, und zu zweit macht es sicher mehr Spaß. Außerdem würde ich mich freuen, wieder einmal etwas Zeit mit dir zu verbringen.«

      »Das ist eine gute Idee. Ich muß sagen, seit du deinen Bernd abgesägt hast, bist du viel lockerer.«

      »Ja, ich weiß. Aber indirekt hat diese Reise mit Bernd zu tun.«

      »Wie meinst du das?«

      »Ich möchte mir seine Tochter ansehen und seine damalige Freundin kennenlernen.«

      »Julia, bist du verrückt?«

      »Nein, bin ich nicht. Ihre Freundin Melanie zum Beispiel finde ich ausgesprochen nett. Und mit Corinna habe ich ja auch schon telefoniert. Sie ist mutig. Das gefällt mir. Und dann… bin ich ziemlich neugierig, wie ich zugeben muß.«

      »Und Bernd ist doch jetzt auch in Hamburg, oder? Sind die beiden denn jetzt zusammen? Dann kann man der armen Frau aber nur Beileid aussprechen.«

      »Sei nicht eklig. Ich glaube nicht, daß sie schon wieder zusammen sind. Aber sie erlaubt Bernd, seine Tochter zu sehen.«

      »Er muß sich ganz schön verändert haben.«

      »Die Geburt hat irgend etwas in ihm bewirkt. Mir ist das selbst nicht ganz klar. Vielleicht hat er doch einen guten Kern.«

      »Und drum herum eine mörderisch harte Schale.«

      »Felix, du bist eklig.«

      Er lachte.

      »Ich weiß. Macht aber nichts. Jeder muß sehen, wo er bleibt. Also, dann teile ich dir noch mit, wann ich fliege und buche für uns beide. Abgemacht?«

      »Ja, abgemacht.«

      Julia СКАЧАТЬ