Mami Staffel 5 – Familienroman. Eva-Marie Horn
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Название: Mami Staffel 5 – Familienroman

Автор: Eva-Marie Horn

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740920852

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СКАЧАТЬ ja, er sucht sich jetzt eine neue Stelle, spricht mit seiner… Verlobten und wird dann zu mir kommen.«

      »Aha. Und was sagt er zu der Aussicht, Vater zu werden?«

      »Er… freut sich«, schwindelte Corinna. Aber sie sah, daß Melanie ihr nicht glaubte.

      »Er war zumindest nicht so geschockt, wie du glaubst.«

      »Hat er keinen Abbruch vorgeschlagen?«

      Melanie war völlig verunsichert. Hatte sie Bernd doch falsch eingeschätzt? Das sollte sie allerdings sehr wundern. Sie sah Männer immer sehr nüchtern, deshalb konnten sie ihr auch nichts vormachen.

      »Nei… nein, jedenfalls nicht richtig.«

      Aha, also doch, dachte Melanie, beruhigt, daß ihre Wahrnehmung noch funktionierte. Corinna war dabei, sich wieder einmal eine ordentliche Portion Sand in die Augen zu streuen.

      »Und nun?«

      »Jetzt warte ich einfach. Ich weiß, daß alles gut wird.«

      Melanie konnte in diese leuchtenden Augen hinein nicht sagen, was sie dachte. Sie schluckte es also herunter und wußte, daß sie sich bereithalten mußte. Der Aufprall würde hart werden für Corinna.

      Ihre Freundin hatte sich eine Pizza aufgebacken und teilte sie jetzt mit Melanie. Dabei sprachen sie über das Baby, wie es wohl aussehen würde und wo es schlafen sollte.

      »Ich werde es zuerst mit ins Schlafzimmer nehmen. Natürlich brauchen wir eine größere Wohnung, Bernd kann ja hier nicht auch noch wohnen. Aber erst einmal, solange das Baby noch nicht da ist, muß es eben gehen. Ich weiß nicht, ob er etwas Geld gespart hat. Meinen Eltern sage ich es erst dann, wenn Bernd bei mir ist.«

      Dann werden sie es ja nie erfahren, hätte Melanie erwidern können.

      »Was meinst du, läßt mich dein Onkel trotz der Schwangerschaft weiterarbeiten?«

      »Natürlich. Er ist doch immer sehr nett zu dir. Warum sollte er dich hinauswerfen?«

      »Ich bin ja nur als Aushilfskraft angestellt.«

      »Das spielt keine Rolle. Du wirst doch dein Studium fortsetzen, oder?«

      »Ja, auf jeden Fall.«

      »Das ist gut«, antwortete Melanie erleichtert.

      Corinna schien also doch noch einen Rest von Vernunft zu besitzen. Ihr Onkel hatte Melanie versprochen, Corinna dann eine Stelle anzubieten. Dann hätte sie wenigstens genug Geld, um für das Kind eine Tagesmutter zu bezahlen.

      »Sag mal, was macht eigentlich Jürgen?«

      Melanie war über den plötzlichen Themenwechsel gar nicht erfreut. Jürgen war ihre Archillesferse. An einem feucht-fröhlichen Abend hatte sie Corinna nämlich gestanden, daß sie Jürgen Kunert sehr gern mochte, wenn es auch keine Liebe war. Er war Kunde in der Apotheke und hatte eine kranke Mutter, die er versorgte. Das bewunderte Melanie.

      »Dem geht es gut, warum fragst du?«

      »Hat er dich schon mal gefragt, ob ihr euch treffen wollt?«

      »Nee, warum sollte er?«

      »Läßt du ihn denn immer noch nicht merken, daß du ihn magst?«

      »Nein, ich behandele ihn wie andere Kunden auch. Daran wird sich auch nichts ändern.«

      »Warum bist du nur so hart, Melanie? Fehlt dir das nicht? Gestreichelt werden und alles?«

      Melanie trank einen Schluck Wein und überlegte, wie Corinna wohl mit der Wahrheit umgehen würde. Die Ehe ihrer Eltern war furchtbar gewesen. Melanie hatte nicht die geringste Veranlassung, an eine immerwährende Liebe zu glauben. Wenn man sich umschaute, zerbrachen so viele Ehen, die einmal aus Liebe geschlossen worden waren, daß das auch nicht ermutigend wirkte. Da hielt sie sich lieber an ihre Arbeit und ihre Hobbies.

      »Manchmal schon. Aber damit komme ich gut zurecht. Was meinst du, wollen wir noch ins Kino gehen? Wenn du dich beeilst, schaffen wir das noch.«

      Corinna wollte erst nein sagen, weil sie gern im Hause wäre, falls Bernd anrief. Aber andererseits könnte er ihr ja auch auf den Anrufbeantworter sprechen. Sie wußte genau, daß Melanie sie doch überreden würde, mitzukommen.

      »Na gut. Ich ziehe mir nur noch etwas anderes an.«

      Es wurde noch ein recht netter Abend. Corinna schaffte es sogar, für einige Zeit nicht an Bernd und die ausstehende Entscheidung zu denken. Aber das lag wahrscheinlich nur daran, daß sie sich ziemlich sicher war.

      In den nächsten Tagen kam auch kein Anruf von ihm. Sie war mehrmals in Versuchung, ihn anzurufen. Doch im letzten Moment ließ Corinna es, weil sie es versprochen hatte. Er hatte es ja auch nicht leicht und litt sicher genauso unter der Trennung.

      Erst als auch in der zweiten Woche nichts geschah, sank ihre Stimmung auf den Nullpunkt. Außerdem hatte eine morgendliche Übelkeit eingesetzt, die ihr sehr zu schaffen machte. Sie ging zu ihrem Frauenarzt, der ihr bestätigte, daß alles in Ordnung war. Gegen die Übelkeit half nicht viel, sie mußte sie ertragen.

      »Wenn es zu schlimm wird, kann ich Ihnen etwas verschreiben. Aber ich habe das Gefühl, Sie sind auch so nicht besonders glücklich. Wahrscheinlich liegt es dann eher daran, daß Sie sich so verkrampfen.«

      »Ich… kann mit dem Mann noch nicht zusammenleben, von dem ich das Kind bekomme.«

      Ihr Frauenarzt kannte sie schon lange, deshalb war Corinna sicher, daß er sie verstehen würde. Außerdem tat es gut, auch noch mit jemandem anderen darüber sprechen zu können als nur mit Melanie.

      »Oh, das ist natürlich traurig. Ist er gebunden?«

      »Ja. Und seine Verlobte läßt ihn nicht gehen. Sie droht ihm damit, daß er seinen Job verliert, weil die Firma ihrem Vater gehört.«

      »Das ist ja übel. Aber sicher wird der Mann doch zu Ihnen halten…«

      »Das glauben Sie auch, nicht wahr? Wenn man ein Kind bekommt, zählt das doch mehr…«

      Der Arzt machte ein besorgtes Gesicht. Er wußte, daß Corinna Schmale nicht sehr widerstandsfähig war. Die hormonelle Veränderung, die in ihrem Körper vor sich ging, war noch ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor. Also hielt er seine wahre Meinung lieber zurück und nickte nur.

      Corinna ging einigermaßen getröstet wieder zur Uni zurück. Sie wußte, daß sie bald von der Schwangerschaft erzählen mußte, aber noch sah man ihr nichts an. Wenn sich Bernd nicht bis zum Ende der Woche gemeldet hätte, würde sie ihn noch einmal anrufen. Dann galt ihr Versprechen nicht mehr. Und falls dann seine Verlobte am Telefon wäre, würde sie ihr die Wahrheit sagen.

      Dieser Entschluß gab ihr einigermaßen Kraft, noch zu warten. Niemand konnte ihr verübeln, daß sie ihre Interessen vertreten mußte, ihre und die des Kindes. Das war eine starke Einheit. Sogar Bernd mußte das verstehen.

      Melanie schlich dauernd um sie herum. Das machte Corinna ganz nervös. Am Sonnabend, als die Arbeit getan war und sich alle für das Wochenende vorbereiteten, nahm Melanie Corinna zur Seite.

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