Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth. Ödön von Horváth
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Читать онлайн книгу Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth - Ödön von Horváth страница 62

Название: Die wichtigsten Dramen von Ödön von Horváth

Автор: Ödön von Horváth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027226405

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СКАЧАТЬ an. Hinter mir ist nichts. Ich glaube, du findest den richtigen Kontakt zum Weibe nicht.

      SLADEK

      Möglich.

      DAS FRÄULEIN

      Gib mir die Milliarde, dann zieh ich mich aus. Sladek gibt sie ihr. Küßt ihn. Danke. Sie zieht sich aus. Du bist ein einsamer Mensch. Du mußt öfters kommen, sonst wirst du noch melancholisch. Das Weib ist die Krone der Schöpfung.

      SLADEK

      Zieh dich ganz aus.

      DAS FRÄULEIN

      Nein. Heute regnet es, und ich bin sehr empfindlich.

      SLADEK

      Zieh dich ganz aus.

      DAS FRÄULEIN

      Nein! Ich werde krank.

      SLADEK

      Ich hab dir die Milliarde gegeben und du hast versprochen –

      DAS FRÄULEIN

      unterbricht ihn: Nichts habe ich versprochen! Willst du, daß ich mir den Tod hole?

      SLADEK

      Das geht mich nichts an! Ich laß mich nicht betrügen!

      DAS FRÄULEIN

      Schreien Sie nicht so mit mir, Sie!

      SLADEK

      Kusch, Krone der Schöpfung!

      DAS FRÄULEIN

      Ich bin doch kein Hund! Ich bin ein Mensch, Sie! Hinaus! Zurück oder ich schrei! Ich schrei, du Lump, du Dieb! Hier wird nicht gehaßt, hier wird geliebt! Sie schreit.

      IV. BEI ANNA

       Sie liegt im Bett. Auf der Straße hält ein Auto. Sie lauscht und richtet sich auf. Sladek tritt ein. Stille.

      ANNA

      Guten Abend, Sladek.

      SLADEK

      Guten Abend, Anna.

       Stille.

      ANNA

      Ich dachte, du bist Soldat. Und schon in Uniform.

      SLADEK

      Nein. – Es ist offen, vorne, das Hemd. Anna knöpfl es rasch zu. Laß es nur.

      ANNA

      Ja, es wird nichts geschehen.

      SLADEK

      Anna –. Ich bin gekommen, um wieder bei dir zu bleiben.

      ANNA

      starrt ihn an: Das ist nicht wahr.

      SLADEK

      Doch.

      ANNA

      sieht sich ängstlich um: Wo warst du?

      SLADEK

      Bei den Soldaten. Ich hab mir das alles überlegt.

      ANNA

      steht plötzlich auf, wirft sich rasch ein Tuch um, behält ihn aber immer im Auge; tritt zu ihm: Was willst du von mir? – Was denkst du jetzt?

      SLADEK

      Daß alles wieder gut wird.

      ANNA

      Das gibt es nicht.

      SLADEK

      Ich hab dich lieb.

      ANNA

      Nein. Nein.

      SLADEK

      Ich lüg nicht.

      ANNA

      Heute abend hättest du mich erschlagen können.

      SLADEK

      Ich hab dich nie gehaßt.

      ANNA

      Doch. Und mit Recht. Ja, mit Recht.

       Stille.

      Ich bin daran schuld. Es war nicht recht von mir, daß ich dich mit aller Gewalt hielt, daß ich daran dachte, mit dir ein Leben lang zusammen – Ich hätte längst abtreten müssen, aber ich dachte nur an mich. Ich hab dich gequält, ich war dir überall im Weg. Ich hab über dich bestimmt, jetzt ist es mir, als hätt ich das alles berechnet. Verzeih mir. Es ist mir plötzlich klar geworden. Klar. Klar.

       Stille.

      Geh, bitte. Es hat keinen Sinn, daß du bei mir bleibst. Das ist sicher nur so ein plötzliches Gefühl für mich, das bildest du dir ein. Es ist aus. Warum bin ich nicht zwanzig Jahre jünger? Warum hab ich dich damals getroffen? Es war ein reiner Zufall, das Leben ist grausam. Nein, nicht du – ich hab dich genommen, ich hab mich an dich gekettet, ich hab dir alles gegeben, alles verlangt. Und dann hab ich immer etwas gesucht, es ist dir nicht aufgefallen. Du bist eine andere Welt. Du siehst anders, hörst anders, denkst anders. – Geh, Sladek. Geh, wohin du willst. Es ist wirklich nicht schön hier. Ich halt dich nicht. Marschier mit deinen Soldaten, ich werde keine einzige versteckte Patrone anzeigen, ich geh auch nicht zu den Polen, ich verrate nichts. Geh, bitte. Ich bleib zurück. Der Pfiff ertönt. Sladek versteinert. Du bist jung. Ich bin schon grau. Zwischen uns stehen hundert Jahr.

       Salm, Horst, Rübezahl erscheinen und stürzen sich auf Anna.

      SALM

      Drauf!

      ANNA

      Sladek! Was ist das?! Was ist das?!

      RÜBEZAHL

      Das ist das!

      ANNA

      Hilfe! Hilfe – au!

      RÜBEZAHL

      Das Mensch plärrt!

      ANNA

      Sladek! Sladek!

      SLADEK

      Halt!

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