Название: Gesammelte Werke
Автор: Джек Лондон
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier
isbn: 9783962813475
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Roberts lachte laut.
»Du musst dich in acht nehmen«, warnte Dannys Manager. »Man kann bei so ’nem Neuling nie wissen, was er auf der Pfanne hat.«
»Oh, ich werde mich schon in acht nehmen«, lächelte Danny. »Ich werde mich seiner gleich richtig annehmen, dass das liebe Publikum was davon hat. Was meinst du zu fünfzehn Runden, Kelly – und ich will ihn schon tummeln.«
»Das genügt«, lautete die Antwort. »Du musst es nur ein bisschen realistisch machen.«
»Also dann wollen wir das Geschäftliche besprechen.«
Danny hielt inne und rechnete nach. »Selbstverständlich fünfundsechzig Prozent wie gegen Carthey. Aber andere Verteilung. Achtzig Prozent für mich – so wird’s in Ordnung sein.« Und zu seinem Manager gewandt: »Ist’s nicht so?« – Der nickte.
»Sie da, haben Sie verstanden?« fragte Kelly Rivera. Rivera schüttelte den Kopf.
»Also die Sache ist so«, erklärte Kelly. »Die Kampfbörse beträgt fünfundsechzig Prozent von der Bruttoeinnahme. Sie sind ein Neuling und ganz unbekannt. Sie und Danny teilen, zwanzig Prozent kriegen Sie und achtzig Danny. Das ist doch gerecht, nicht wahr, Roberts?«
»Das genügt«, lautete die Antwort. »Sie müssen es«, räumte Roberts ein. »Sie haben ja noch keinen Namen, wissen Sie.«
»Wie viel kommen bei fünfundsechzig Prozent von der Einnahme heraus?« fragte Rivera.
»Na, vielleicht fünftausend, vielleicht sogar acht«, warf Danny ein. »So ungefähr wohl. Ihr Anteil wird etwa tausend bis sechzehnhundert betragen. Ganz nette Bezahlung für eine Tracht Prügel von einem Mann wie mir. Was meinen Sie dazu?«
Riveras Antwort ließ die anderen nach Luft schnappen. »Der Sieger bekommt alles«, sagte er entschieden. Es wurde totenstill.
»Das ist ja, wie wenn man einem Kind einen Bonbon wegnehmen wollte«, erklärte Dannys Manager.
Danny schüttelte den Kopf. »Ich bin zu lange beim Bau«, meinte er. »Ich will weder den Schiedsrichter noch die Anwesenden irgendwie verdächtigen. Ich will nicht von Buchmachern sprechen und von gewissen Dingen, die hin und wieder vorkommen. Aber ich darf wohl sagen, dass es ein schlechtes Geschäft für einen Boxer wie mich ist. Ich weiß, dass ich siege. Daran ist gar kein Zweifel. Aber ich kann mir den Arm brechen, nicht wahr? Oder irgendein Taugenichts lässt mich in Wagenschmiere ausgleiten?« Er schüttelte feierlich den Kopf. »Ob ich gewinne oder verliere – ich kriege achtzig Prozent. Wie steht’s, Mexikaner?«
Rivera schüttelte den Kopf.
Danny explodierte – jetzt wurde es ihm zu viel.
»Was, du dreckiger kleiner Schmutzfink! Ich hätte Lust, dir gleich jetzt den Hintern zu verhauen.«
Roberts legte sich auf seine langsame, zögernde Art dazwischen, um Feindseligkeiten zu verhindern.
»Der Sieger bekommt alles«, wiederholte Rivera mürrisch.
»Warum willst du das durchaus?« fragte Danny.
»Ich kann dich schlagen«, lautete die offenherzige Antwort.
Danny sprang auf und machte Miene, den Rock abzuwerfen. Aber das war, wie sein Manager wusste, nur Bluff und Pose. Der Rock kam nicht herunter, und Danny ließ sich von den anderen beruhigen. Alle sympathisierten mit ihm. Rivera stand allein da.
»Sehen Sie mal, Sie kleiner Narr«, mischte sich jetzt Kelly hinein. »Sie sind nichts. Wir wissen, was Sie in den letzten Monaten getrieben haben – Sie haben einige kleine Boxer besiegt. Aber Danny ist Klasse. Wenn man ihn das nächste Mal nach diesem Kampf wieder im Ring sieht, geht es um die Meisterschaft. Aber Sie sind ganz unbekannt. Außerhalb von Los Angeles hat noch nie jemand etwas von Ihnen gehört.«
»Dann werden Sie es hören«, antwortete Rivera achselzuckend. »Nach diesem Kampf.«
»Du glaubst doch nicht einen Augenblick, dass du mich schlagen kannst?« brauste Danny auf. Rivera nickte.
»Nun hören Sie doch, nehmen Sie Vernunft an«, sagte Kelly eindringlich. »Denken Sie an die Reklame!«
»Ich will das Geld«, antwortete Rivera.
»Du kannst mich nicht besiegen, und wenn du tausend Jahre alt würdest«, tobte Danny.
»Weshalb bist du dann so eigensinnig?« fragte Rivera. »Wenn das Geld so leicht zu gewinnen ist, warum willst du es dann nicht gewinnen?«
»Ich will, Gott helfe mir!« rief Danny plötzlich mit Überzeugung. »Ich werde dich totschlagen im Ring, mein Junge – wenn du solche Possen mit mir treibst. Setzen Sie den Kontrakt auf, Kelly, der Sieger bekommt alles. Machen Sie tüchtig Reklame in den Zeitungen. Erzählen Sie den Leuten, dass es ein Kampf zwischen zwei persönlichen Feinden ist. Ich will es diesem Gelbschnabel zeigen.«
Kellys Sekretär begann zu schreiben, aber Danny unterbrach ihn.
»Einen Augenblick!« Er wandte sich an Rivera. »Das Wiegen?«
»Im Ring«, lautete die Antwort.
»Nicht zu machen, Gelbschnabel. Wenn der Sieger alles kriegen soll, wird morgens um zehn gewogen.«
»Und der Sieger bekommt alles?« fragte Rivera.
Danny nickte. Das entschied die Sache. Er würde in seiner höchsten Form den Ring betreten.
»Sie sind ein Esel«, sagte Roberts zu Rivera. »Danny wird Sie ganz sicher schlagen. Sie haben gerade so viel Chance wie ein Tautropfen in der Hölle.«
Riveras Antwort war ein wohlberechneter, hasserfüllter Blick. Selbst diesen Gringo verachtete er, und dabei hatte er in Roberts doch den besten von allen Gringos gefunden.
IV
Man СКАЧАТЬ