Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ aus der frü­he­s­ten Zeit – der auch nicht einen Fuß­breit ver­kau­fen wol­le. Er sei Bau­er mit der gan­zen Lie­be des Bau­ers zu sei­ner Erde, und die­se Lie­be sei bei ihm zu ei­ner Art Be­ses­sen­heit, ei­ner Krank­heit ge­wor­den. Er sei ein Geiz­hals mit sei­nem Bo­den­geiz. Da er aber gleich­zei­tig ein schlech­ter Ge­schäfts­mann, alt und ei­gen­wil­lig wäre, sei er doch ein ar­mer Mann, und es sei eine of­fe­ne Fra­ge, was zu­erst kom­men wür­de – sein Tod oder sein Kon­kurs.

      Die Ma­dron­jo­ranch ge­hör­te Nais­mith, der den Bo­den auf fünf­zig Dol­lar den Mor­gen ta­xier­te. Das mach­te tau­send Dol­lar, denn es wa­ren zwan­zig Mor­gen. Als land­wirt­schaft­li­che Spe­ku­la­ti­on und nach al­ten Metho­den be­wirt­schaf­tet, war es das nicht wert. Als Ge­schäftss­pe­ku­la­ti­on, ja, denn die Au­ßen­welt hat­te ge­ra­de jetzt das Tal und sei­ne Mög­lich­kei­ten ent­deckt, es gab kei­ne bes­se­re Lage für ein Som­mer­heim. Und als Spe­ku­la­ti­on in Freu­de an ei­ner schö­nen Um­ge­bung und ei­nem herr­li­chen Kli­ma war es tau­send­mal den Preis wert, der ver­langt wur­de. Und er wuss­te, dass Nais­mith den Haupt­be­trag lan­ge stun­den wür­de. Ed­munds Vor­schlag ging dar­auf hin­aus, dass sie das Haus auf zwei Jah­re mit Vor­kaufs­recht pach­ten soll­ten, so­dass die Pacht von der Kauf­sum­me ab­ge­zo­gen wür­de, wenn sie sich dazu ent­sch­lös­sen. Nais­mith hat­te ein­mal ein glei­ches Ar­ran­ge­ment mit ei­nem Schwei­zer ge­habt, der eine mo­nat­li­che Ab­ga­be von zehn Dol­lar be­zahl­te. Dann aber war sei­ne Frau ge­stor­ben, und er hat­te al­les auf­ge­ge­ben.

      Ed­mund er­riet bald, dass Bil­ly hier zu ei­ner Ent­sa­gung ge­zwun­gen war, wenn ihm auch nicht ganz klar wur­de, wor­auf die­se Ent­sa­gung hin­aus­ging, und durch ein paar Fra­gen er­fuhr er, was es war – der alte An­sied­ler­traum von mäch­ti­gen Land­stre­cken, von Vieh, das auf hun­dert Hü­geln wei­de­te, und von hun­dert­und­sech­zig Mor­gen Land als Mi­ni­mum für ein Güt­chen.

      »Aber Sie brau­chen all das Land gar nicht, mein lie­ber jun­ger Freund«, sag­te Ed­mund mil­de, »ich sehe, Sie ver­ste­hen wirk­lich et­was von in­ten­si­ver Land­wirt­schaft. Ha­ben Sie je an Pfer­de­zucht ge­dacht?«

      Bil­ly blieb der Mund of­fen­ste­hen, so läh­mend neu er­schi­en ihm der Ge­dan­ke. Er ver­such­te, ihn durch­zu­den­ken, konn­te aber die bei­den Din­ge nicht mit­ein­an­der ver­ei­ni­gen. Ein un­gläu­bi­ger Aus­druck trat in sei­ne Au­gen.

      »Das müs­sen Sie mir zu­erst er­klä­ren«, rief er.

      Der Äl­te­re lä­chel­te freund­lich.

      »Las­sen Sie uns se­hen! Ers­tens brau­chen Sie die zwan­zig Mor­gen nur zum An­se­hen. Die Wie­se ist fünf Mor­gen groß. Sie brau­chen nicht mehr als zwei, um vom Ver­kauf des Ge­mü­ses le­ben zu kön­nen. In Wirk­lich­keit kön­nen Sie und Ihre Frau, selbst wenn Sie von Ta­ge­s­an­bruch bis zum Dun­kel­wer­den ar­bei­ten, nicht ein­mal die bei­den Mor­gen or­dent­lich be­wirt­schaf­ten. Blei­ben drei Mor­gen üb­rig. Sie ha­ben reich­lich Was­ser von den Quel­len. Sie dür­fen sich nicht mit ei­ner Ern­te im Jahr be­gnü­gen wie die an­de­ren un­mo­der­nen Land­wir­te hier im Tal. Be­trei­ben Sie al­les, wie Sie das Stück­chen mit Ge­mü­se be­trei­ben, bis zur äu­ßers­ten Trag­fä­hig­keit des Bo­dens und das gan­ze Jahr hin­durch, in Ern­ten, die zum Fut­ter für Pfer­de be­nutzt wer­den kön­nen, und in­dem Sie be­stän­dig be­rie­seln, dün­gen und Wech­sel­wirt­schaft be­trei­ben. Auf den drei Mor­gen kön­nen Sie so vie­le Pfer­de hal­ten wie auf ei­nem, Gott mag wis­sen, wie großen Are­al ver­nach­läs­sig­ter, un­be­sä­ter Wei­de. Den­ken Sie über die Sa­che nach. Ich will Ih­nen Bü­cher über den Ge­gen­stand lei­hen. Ich weiß nicht, wie groß Ihre Ern­ten wer­den, und weiß auch nicht, wie viel ein Pferd frisst – das müs­sen Sie sel­ber her­aus­zu­fin­den su­chen. Aber ich bin ganz si­cher, dass Sie sich, wenn Sie sich einen Mann mie­ten, der Ih­rer Frau bei dem Ge­mü­se hel­fen kann, all­mäh­lich so vie­le Pfer­de an­schaf­fen kön­nen, wie Sie auf Ihren drei Mor­gen er­näh­ren kön­nen. Und dann wird es Zeit sein, mehr Bo­den, mehr Pfer­de, mehr Reich­tum zu er­wer­ben, wenn das Sie glück­lich macht.«

      Bil­ly ver­stand ihn und brach be­geis­tert aus:

      »Sie ver­ste­hen et­was von Land­wirt­schaft, das muss ich sa­gen!«

      Ed­mund sah sei­ne Frau lä­chelnd an.

      »Sag du ihm, was du dazu meinst, An­net­te.«

      Ihre blau­en Au­gen fun­kel­ten, als sie der Auf­for­de­rung nach­kam.

      »Der lie­be Mensch, er be­treibt nie die ge­rings­te Land­wirt­schaft und hat es nie ge­tan. Aber er ver­steht sich dar­auf.« Sie mach­te eine Hand­be­we­gung über die ge­füll­ten Bü­cher­re­ga­le an den Wän­den. »Er stu­diert das Gute. Er stu­diert al­les Gute, das alle gu­ten Män­ner un­ter der Son­ne ver­rich­tet ha­ben. Sein Ver­gnü­gen ist es, zu le­sen und Tisch­ler­ar­bei­ten zu ver­fer­ti­gen.«

      »Ver­giss nicht Dul­cie«, pro­tes­tier­te Ed­mund sanft.

      »Ja, und Dul­cie!« An­net­te lach­te. »Dul­cie ist un­se­re Kuh. Jack Has­tings kann sich nie dar­über klar wer­den, ob Ed­mund Dul­cie mehr liebt oder Dul­cie Ed­mund. Wenn er nach San Fran­zis­ko reist, ist Dul­cie ganz ver­zwei­felt. Und das ist Ed­mund auch, und es en­det da­mit, dass er Hals über Kopf heim­kommt. Ja, ich bin oft ganz ei­fer­süch­tig auf Dul­cie ge­we­sen. Aber ich muss ge­ste­hen, dass er sie wie kein an­de­rer zu neh­men weiß.«

      »Ja, das ist der ein­zi­ge prak­ti­sche Ge­gen­stand, den ich aus Er­fah­rung ken­ne«, be­stä­tig­te Ed­mund. »Ich bin eine Au­to­ri­tät in Be­zug auf Jer­sey-Kühe. Wenn Sie einen gu­ten Rat brau­chen, so wen­den Sie sich nur an mich.«

      Ed­mund las ih­nen wei­ter Ti­tel vor und nahm Bü­cher her­aus, bis er einen gan­zen Sta­pel zu­sam­men hat­te. Er schlug das obers­te, Bol­ton Halls »Drei Mor­gen und Frei­heit« auf und las ih­nen von ei­nem Man­ne vor, der sechs­hun­dert­und­fünf­zig Mei­len СКАЧАТЬ