Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Джек Лондон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813475

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СКАЧАТЬ sich ganz all­ge­mein an die Um­ge­bung. »Es heißt, dass rol­len­de Stei­ne kein Moos an­set­zen. Aber wir ha­ben doch eine ganz net­te Men­ge an­ge­setzt. Ich hab’ nie in mei­nem Le­ben so viel auf ein­mal be­ses­sen – nicht ein­mal in den Ta­gen, als ich nicht roll­te. Zum Teu­fel, nicht ein­mal die Mö­bel ge­hör­ten uns. Nur die Klei­der, in de­nen wir gin­gen und stan­den, ein paar alte So­cken und der­glei­chen.«

      Sa­xon streck­te die Hand aus und be­rühr­te die sei­ne, und er wuss­te, dass es eine Hand war, die die sei­ne lieb­te.

      »Nur eins tut mir leid«, sag­te sie. »Dass du al­les al­lein ver­dient hast. Ich habe kei­nen An­teil dar­an ge­habt.«

      »Oho! – du hast sehr viel An­teil dar­an ge­habt. Du bist wie ein Trai­ner beim Bo­xen. Du sorgst da­für, dass ich froh und ver­gnügt und in gu­ter Form bin. Man kann nicht rich­tig kämp­fen, wenn man nicht einen gu­ten Trai­ner hat. – Teu­fel, glaubst du, ich wür­de hier sit­zen, wenn du nicht ge­we­sen wä­rest! Du warst es, die mich al­les lie­gen und auf die Wan­de­rung ge­hen ließ. Wenn du nicht ge­we­sen wä­rest, so hät­te ich mich tot ge­trun­ken oder wäre in San Quen­tin auf­ge­knüpft wor­den, weil ich zu hart mit ei­nem Streik­bre­cher um­ge­gan­gen war oder der­glei­chen. Und sieh mich an! Sieh die Geldrol­le« – er schlug sich auf die Brust – »da­mit soll ich Pfer­de für den Al­ten kau­fen. – Es ist wie Fe­ri­en, die nie ein Ende neh­men sol­len, und oben­drein ha­ben wir un­ser gu­tes, reich­li­ches Aus­kom­men. Und ich habe einen neu­en Be­ruf be­kom­men – Pfer­de für Oa­k­land zu kau­fen. Wenn ich zei­ge, dass ich Ver­stand habe, und ich weiß, dass ich das habe, wer­den alle Fir­men in San Fran­zis­ko an­ge­lau­fen kom­men und mich bit­ten, Pfer­de für sie zu kau­fen. Und das ist al­les dei­ne Schuld – denn du hast mich dazu ge­kriegt, und wenn Pos­s­um uns jetzt nicht an­guck­te, dann wür­de ich – aber was, zum Teu­fel, küm­me­re ich mich dar­um, ob er es sieht.«

      Und Bil­ly beug­te sich zu ihr und küss­te sie.

      Der Weg wur­de hü­ge­lig und be­schwer­lich, als sie hö­her hin­auf­ka­men, aber das letz­te Stück bis zur Was­ser­schei­de war nicht schwie­rig, und bald fuh­ren sie in den Ca­ny­on bei den blau­en Seen ein, durch frucht­ba­re Fel­der mit gol­de­nem Mohn. Auf der Soh­le des Ca­ny­ons schlän­gel­te sich ein brei­tes Band von tiefs­tem Blau. Weit vor ih­nen schlos­sen die Hü­gel sich wie Fal­ten am Ho­ri­zont, und in der Fer­ne war ein blau­er Berg, der eine Art Mit­tel­fi­gur im Bil­de aus­mach­te.

      Sie rich­te­ten ei­ni­ge Fra­gen an einen schö­nen, schwarz­äu­gi­gen Mann mit grau­em, lo­cki­gem Haar, und er ant­wor­te­te ih­nen mit deut­schem Ak­zent, wäh­rend eine Frau mit ver­gnüg­tem Ge­sicht ih­nen aus ei­nem ho­hen Git­ter­fens­ter in ei­ner Schwei­zer Vil­la, die oben auf ei­nem Han­ge lag, zu­nick­te. Bil­ly gab sei­nen Pfer­den in ei­nem hüb­schen Ho­tel, wei­ter ab­wärts im Ca­ny­on, Was­ser, und der Wirt er­zähl­te ih­nen, dass er selbst das Ho­tel nach ei­ner Zeich­nung des Man­nes mit dem lo­cki­gen grau­en Haar ge­baut hat­te – er war Archi­tekt und wohn­te in San Fran­zis­ko.

      »Wir kom­men vor­wärts, wir kom­men vor­wärts!« sag­te Bil­ly und lach­te bei sich, als sie wei­ter zwi­schen den Hü­geln hin­durch an ei­nem zwei­ten See vom tiefs­ten Blau vor­bei­fuh­ren. »Kannst du se­hen, jetzt, da wir fah­ren, be­han­deln sie uns schon an­ders als zu der Zeit, da wir mit un­sern Bün­deln auf dem Rücken her­um­wan­der­ten? Wenn Ha­zel und Hat­tie und Sa­xon und Pos­s­um und mei­ne We­nig­keit hier in dem vor­neh­men Wa­gen an­ge­fah­ren kom­men, glau­ben die Leu­te, dass wir Mil­lio­näre auf ei­ner Ver­gnü­gungs­rei­se sind.«

      Der Weg wur­de brei­ter. Gro­ße Wie­sen, hin und wie­der mit Ei­chen­grup­pen und gra­sen­dem Vieh, la­gen zu bei­den Sei­ten. Dann tauch­te ein neu­er See wie ein klei­nes Meer im Lan­de auf, weiß­schäu­mend von dem Wind, der von den ho­hen Ber­gen her­ab­strich, auf de­ren nörd­li­chen Hän­gen der Schnee im­mer noch in schim­mernd wei­ßen Fle­cken lag.

      »Frau Ha­zard war ganz be­geis­tert vom Gen­fer See«, sag­te Sa­xon, »aber ich möch­te wis­sen, ob er schö­ner ist als der hier.«

      »Aber der Archi­tekt nann­te dies hier auch die ka­li­for­ni­schen Al­pen«, be­stä­tig­te Bil­ly. »Und wenn ich mich nicht irre, ist das da vorn La­ke­port. Das ist al­les ganz wild, und es gibt kei­ne Ei­sen­bahn.«

      »Und auch kein Mond­tal«, sag­te Sa­xon kri­tisch. »Aber es ist schön, ach, wie schön!«

      »Aber hier ist es im Som­mer si­cher heiß wie die Höl­le, das möch­te ich wet­ten«, er­klär­te Bil­ly. »Nein, das Land das wir su­chen, liegt nä­her an der Küs­te. Aber des­halb ist es hier doch schön – wie ein Bild an der Wand. Was meinst du dazu, wenn wir hier halt ma­chen und ein biss­chen schwim­men?«

      *

      Zehn Tage dar­auf fuh­ren sie in Wil­liams in Co­lu­sa Coun­ty ein, und dort stie­ßen sie zum ers­ten Mal auf eine Ei­sen­bahn. Bil­ly sah sich nach ihr um, weil hin­ter sei­nem Wa­gen zwei pracht­vol­le Ar­beits­pfer­de lie­fen, die er un­ter­wegs ge­kauft hat­te und nach Oa­k­land schi­cken woll­te.

      »Hier ist es zu heiß«, er­klär­te Sa­xon, und sah über die schwach­leuch­ten­de Flä­che des mäch­ti­gen Sa­cra­men­to­tals hin­aus. »Kei­ne Rie­sen­tan­nen. Kei­ne Hü­gel. Kei­ne Wäl­der. Kei­ne Man­za­ni­tos. Kei­ne Ma­dron­jos. Ein­sam und trau­rig –«

      »Wie die Fluss­in­seln«, fiel Bil­ly ihr ins Wort. »Ver­flucht rei­cher Bo­den, aber die Ar­beit scheint zu schwer zu sein. Das ist gut für Leu­te, die auf Mühe ver­ses­sen sind – aber Gott mag wis­sen, dass es einen hier nicht reizt, im­mer zu blei­ben. Kei­ne Fi­sche­rei, kei­ne Jagd – nichts als Ar­beit. Wenn ich ge­zwun­gen wäre, hier zu le­ben, wür­de ich sel­ber an­fan­gen, mich ab­zu­ra­ckern.«

      *

      Vie­le Tage fuh­ren sie in Hit­ze und Staub über die ka­li­for­ni­sche Ebe­ne nach Nor­den, und über­all sa­hen sie »neue« Land­wirt­schaft – große Rie­sel­kanä­le, die ge­gra­ben wa­ren oder ge­gra­ben wur­den, Bo­den, der von elek­tri­schen Lei­tun­gen von den Ber­gen durch­schnit­ten war und vie­le neue Bau­ern­häu­ser auf klei­nen ein­ge­heg­ten Gü­tern. Die großen Höfe aus der gu­ten al­ten Zeit wur­den aus­ge­stückt. Und doch gab es im­mer noch vie­le große, fünf- bis zehn­tau­send Mor­gen um­fas­sen­de Höfe, die sich vom Ufer des Sa­cra­men­tos bis an den Ho­ri­zont er­streck­ten und zit­ternd, mit großen Ta­lei­chen über­sät, un­ter den Hit­ze­wel­len la­gen.

      »Sol­che Bäu­me brau­chen rei­chen Bo­den«, sag­te ein Bau­er auf ei­ner klei­nen Zehn-Mor­gen-Wirt­schaft zu ih­nen. Sie wa­ren hun­dert Fuß weit vom Wege bis zu sei­ner win­zi­gen Scheu­ne ge­fah­ren, um Ha­zel und Hat­tie Was­ser zu ge­ben. Ein schö­ner jun­ger Obst­gar­ten nahm den größ­ten Teil sei­ner zehn Mor­gen ein, aber au­ßer­dem gab es noch weiß­ge­stri­che­ne Hüh­ner­häu­ser und mit Drahtzäu­nen um­ge­be­ne Aus­läu­fe, in de­nen sich Hun­der­te von Hüh­nern be­fan­den. Er hat­te ge­ra­de mit ei­nem klei­nen Fach­werk­bau be­gon­nen.

      »Den Grund und Bo­den kauf­te СКАЧАТЬ