Stolz und Vorurteil. Джейн Остин
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Читать онлайн книгу Stolz und Vorurteil - Джейн Остин страница 22

Название: Stolz und Vorurteil

Автор: Джейн Остин

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783954180158

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СКАЧАТЬ ist, mir eine ge­le­gent­li­che Ab­we­sen­heit über Sonn­tag zu ver­übeln, vor­aus­ge­setzt, dass je­mand an­ders zur Stel­le ist, um die Pre­digt zu hal­ten.

      Da­mit ver­blei­be ich, ge­ehr­ter Herr, mit den er­ge­bens­ten Emp­feh­lun­gen an Ihre Frau Ge­mah­lin und an Ihre Töch­ter

      Ihr wohl­ge­neig­ter Freund Wil­liam Col­lins

      »Ab vier Uhr dür­fen wir also die­sen Frie­den­sen­gel er­war­ten«, sag­te Mr. Ben­net und schob den Brief wie­der in den Um­schlag zu­rück. »Er scheint ein sehr ge­wis­sen­haf­ter und höf­li­cher jun­ger Mann zu sein, weiß Gott! Zwei­fel­los ein wert­vol­ler Zu­wachs un­se­res Be­kann­ten­krei­ses, falls Lady Ca­the­ri­ne noch öf­ters so gü­tig ist und ihn uns be­su­chen lässt.«

      »Na ja, was er da von den Mäd­chen schreibt, klingt gar nicht so dumm. Wenn er wirk­lich die Ab­sicht hat, ir­gend­ein gu­tes Werk an ih­nen zu tun, wer­de ich ihn be­stimmt nicht da­von zu­rück­zu­hal­ten ver­su­chen.«

      »Wenn es auch nicht ganz er­sicht­lich ist, wie er sich eine sol­che Ver­gü­tung denkt«, sag­te Jane, »so ist doch sein gu­ter Wil­le sehr an­zu­er­ken­nen.«

      »Er muss sehr merk­wür­dig sein«, mein­te Eli­sa­beth, »ich wer­de dar­aus nicht recht klug. Sein Brief klingt so fei­er­lich. Und was meint er wohl da­mit, wenn er sich we­gen sei­nes Er­bes ent­schul­digt? Sol­len wir etwa glau­ben, dass er sich da­ge­gen sträu­ben und dass er et­was da­ge­gen un­ter­neh­men wür­de, wenn es in sei­ner Macht läge? Soll­te er so fein­füh­lig sein, Va­ter?«

      »Nein, mei­ne Lie­be, das glau­be ich kaum. Im Ge­gen­teil, ich glau­be, er ist al­les an­de­re eher. Die­ses Ge­misch von Krie­che­rei und Wich­tig­tue­rei in sei­nem Brief klingt sehr viel­ver­spre­chend. Ich kann es schon gar nicht mehr er­war­ten, ihn zu se­hen.«

      »Was den sti­lis­ti­schen Auf­bau der Epis­tel an­be­trifft«, sag­te Mary, »so kann man ihn als nicht ganz un­eben be­zeich­nen. Die Wen­dung mit dem Öl­zweig scheint mir nicht sehr ori­gi­nell zu sein, aber die Phra­sie­rung ist wohl ab­ge­run­det.«

      Ca­the­ri­ne und Ly­dia konn­ten we­der dem Brief noch dem Schrei­ber ir­gend­ein In­ter­es­se ab­ge­win­nen. Es war wohl so gut wie aus­ge­schlos­sen, dass ihr Ver­wand­ter im ro­ten Rock auf­tre­ten wür­de, und es lag schon sehr weit zu­rück, dass ih­nen ein ir­gend­wie an­ders ge­färb­ter Mann hat­te den Hof ma­chen dür­fen.

      Mrs. Ben­net hat­te sich wi­der Er­war­ten durch den Brief in ih­rem Groll be­schwich­ti­gen las­sen und sah dem Be­such mit ei­nem Gleich­mut ent­ge­gen, der ih­ren Mann und ihre Töch­ter in Er­stau­nen setz­te.

      Mr. Col­lins war auf die Mi­nu­te pünkt­lich und wur­de mit der größ­ten Freund­lich­keit von der ge­sam­ten Fa­mi­lie emp­fan­gen. Mr. Ben­net sag­te al­ler­dings nicht viel; sei­ne Da­men da­ge­gen umso mehr, und auch Mr. Col­lins schi­en we­der zum Re­den ei­ner lan­gen Er­mun­te­rung zu be­dür­fen noch über­haupt dem Schwei­gen sehr ge­neigt zu sein.

      Er war ein großer, schwer­fäl­lig wir­ken­der jun­ger Mann von etwa fünf­und­zwan­zig Jah­ren. Er hat­te eine ge­wich­ti­ge, wür­di­ge Hal­tung und über­trie­ben kor­rek­te Ma­nie­ren. Er saß noch nicht lan­ge, da sag­te er der Dame des Hau­ses schon Ar­tig­kei­ten über ihre Töch­ter; mein­te, er habe zwar viel von de­ren Schön­heit ge­hört, aber das Gerücht wer­de in die­sem Fall der Wahr­heit bei Wei­tem nicht ge­recht; und füg­te hin­zu, er kön­ne gar nicht dar­an zwei­feln, dass Mrs. Ben­net bin­nen kur­z­em schon das Ver­gnü­gen ha­ben wer­de, sie alle gut ver­hei­ra­tet zu se­hen. Die­ses Kom­pli­ment war zwar nicht nach dem Ge­schmack der Mehr­zahl sei­ner Zu­hö­rer, doch Mrs. Ben­net, die kei­ne Kost­ver­äch­te­rin war, ant­wor­te­te sehr herz­lich: »Sie sind wirk­lich sehr freund­lich; und hof­fent­lich ha­ben Sie recht mit Ihren Wor­ten, an­dern­falls wird es ja den Ärms­ten schlecht ge­nug er­ge­hen in An­be­tracht ei­ner ge­wis­sen An­ge­le­gen­heit.«

      »Sie spie­len auf die Ve­rer­bung ih­res Be­sitz­tums an?«

      »Ach ja, Sie ha­ben mei­nen Ge­dan­ken er­ra­ten. Sie müs­sen doch selbst zu­ge­ben, dass die­se Re­ge­lung für mei­ne Töch­ter höchst be­sorg­nis­er­re­gend ist. Nicht, dass ich Ih­nen et­was vor­wer­fen möch­te, ich weiß, die Welt ist vol­ler Un­ge­rech­tig­keit; aber kein Mensch kann je sei­nes Be­sit­zes un­ter sol­chen Um­stän­den froh wer­den.«

      »Ich ver­si­che­re Ih­nen, gnä­di­ge Frau, dass ich das volls­te Ver­ständ­nis für Ihre Sor­ge um mei­ne schö­nen Cou­si­nen auf­brin­ge, und ich hät­te noch vie­les zu die­sem The­ma zu sa­gen, wür­de mir nicht mei­ne Scheu da­vor, na­se­weis und vor­ei­lig zu spre­chen, eine ge­wis­se Zu­rück­hal­tung auf­er­le­gen. Und den jun­gen Da­men möch­te ich mei­ne tief­emp­fun­de­ne Zu­si­che­rung ge­ben, dass ich in der Ab­sicht hier­her ge­kom­men bin, ih­nen mei­ne un­be­grenz­te Be­wun­de­rung zu Fü­ßen zu le­ben. Ich will nicht zu viel sa­gen noch nicht; aber wer weiß, wenn wir uns län­ge­re Zeit ken­nen­ge­lernt ha­ben…«

      Der Gong, der zum Es­sen rief, un­ter­brach ihn; und die fünf Schwes­tern konn­ten end­lich ihr un­ter­drück­tes be­lus­tig­tes Lä­cheln zei­gen.

      Aber Mr. Col­lins be­wun­der­te nicht bloß sie. Die große Hal­le, durch die sie schrit­ten, das Ess­zim­mer mit al­len sei­nen Mö­beln wur­den ein­ge­hend be­trach­tet und in ge­büh­ren­der Wei­se be­staunt. Mrs. Ben­net hät­te all die schö­nen Lob­sprü­che und Schmei­che­lei­en weitaus bes­ser ge­nos­sen, wenn sie sich von dem Ge­dan­ken hät­te frei­ma­chen kön­nen, dass er sich ja nur über sei­nen künf­ti­gen Be­sitz so wohl­wol­lend aus­las­se. Auch das Es­sen ent­ging sei­ner Lob­prei­sung nicht; und in sei­nem Ei­fer be­ging er den Feh­ler, zu fra­gen, wel­che von sei­nen schö­nen Cou­si­nen wohl ihre Kunst an die­sen aus­ge­zeich­ne­ten Spei­sen be­wie­sen habe. Wie grund­ver­kehrt sei­ne Höf­lich­keit an­ge­bracht war, ver­riet eine ge­wis­se Schär­fe in Mrs. Ben­nets Stim­me, als sie ihn dar­über auf­klär­te, dass sie über aus­rei­chen­des Haus­per­so­nal ver­fü­ge und dass ihre Töch­ter in der Kü­che gar nichts zu su­chen hät­ten. Er bat so­gleich um Ent­schul­di­gung für die un­wis­sent­li­che Krän­kung. Worauf ihm in ei­nem mil­de­ren Ton­fall be­deu­tet wur­de, man füh­le sich wirk­lich in kei­ner Wei­se ver­letzt. Sei­ne Ent­schul­di­gungs­re­de nahm nichts­de­sto­we­ni­ger eine gute Vier­tel­stun­de in An­spruch.

      Wäh­rend des Es­sens hat­te Mr. Ben­net kaum ein­mal sein Schwei­gen ge­bro­chen; aber nach­dem ab­ge­räumt wor­den war, hielt er die Zeit für ge­kom­men, auch et­was zur Un­ter­hal­tung bei­zu­steu­ern, und brach­te da­her das Ge­spräch auf ein The­ma, das, wie er an­nahm, sei­nen Gast zu rhe­to­ri­schen Glanz­leis­tun­gen hin­rei­ßen muss­te. Er warf leicht hin, Mr. Col­lins schei­ne ganz un­ge­wöhn­lich glück­lich in der Wahl sei­ner Gön­ne­rin ge­we­sen zu sein; Lady Ca­the­ri­ne de Bour­ghs Will­fäh­rig­keit ge­gen­über sei­nen Wün­schen, ihre Rück­sicht­nah­me СКАЧАТЬ