Stolz und Vorurteil. Джейн Остин
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Читать онлайн книгу Stolz und Vorurteil - Джейн Остин страница 18

Название: Stolz und Vorurteil

Автор: Джейн Остин

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783954180158

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СКАЧАТЬ Handum­dre­hen los­zie­hen wür­dest, wie du an­gibst. Ich weiß, dass du dich da­bei ge­nau so von ir­gend­ei­nem zu­fäl­li­gen Er­eig­nis lei­ten las­sen wür­dest wie je­der an­de­re Mensch. Wenn du schon auf dem Pfer­de sä­ßest und ein Freund sag­te zu dir: ›Bingley, bleib lie­ber noch eine Wo­che‹, dann wür­dest du höchst­wahr­schein­lich vom Pferd stei­gen und noch einen Mo­nat blei­ben.«

      »In Ihren Au­gen ist es da­nach kei­ne gute Ei­gen­schaft, den Bit­ten ei­nes Freun­des ohne viel Fra­gen nach­zu­ge­ben?«

      »Es spricht für kei­nen von bei­den, wenn der eine dem an­de­ren nach­gibt, ohne zu wis­sen, warum er es tut.«

      »Mir scheint, Mr. Dar­cy, Sie ver­ste­hen eine wahr­haf­te Freund­schaft an­ders als ich. Wenn zwi­schen zwei Freun­den eine wirk­li­che Zu­nei­gung be­steht, dann wird der eine sich gern den Bit­ten des an­de­ren fü­gen, ohne auf eine wei­te­re Be­grün­dung zu war­ten. Ich spre­che jetzt nicht von dem be­son­de­ren Fall, den Sie eben mit Be­zug auf Mr. Bingley an­führ­ten. Da war­ten wir lie­ber, bis Um­stän­de ein­tre­ten, an de­nen sich sein Ver­hal­ten so oder so be­wei­sen lässt. Aber ganz all­ge­mein, wür­den Sie schlecht von ei­nem Men­schen den­ken, der auf das Ver­lan­gen sei­nes Freun­des ein un­wich­ti­ges Vor­ha­ben auf­schiebt, ohne dass dazu vie­le Wor­te und Er­ör­te­run­gen not­wen­dig sind?«

      »Be­vor wir die Fra­ge wei­ter­ver­fol­gen, wäre es viel­leicht rich­ti­ger, uns über die Wich­tig­keit der Bit­te und über den Grad der Freund­schaft, die un­ser all­ge­mei­ner Fall ha­ben soll, zu ei­ni­gen.«

      »Ja, eben!« rief Bingley, »und dazu noch über die Grö­ße, den Um­fang und wer weiß noch was der bei­den Men­schen; das spielt da­bei mehr mit, als Sie den­ken mö­gen, Miss Ben­net. Ich kann Ih­nen ver­si­chern, wenn Dar­cy nicht eine so lan­ge Lat­te wäre im Ver­gleich zu mir, ich wür­de nicht halb so viel auf ihn hö­ren. Bei ge­wis­sen Ge­le­gen­hei­ten und zu ge­wis­sen Zei­ten kann man sich nichts Schreck­li­che­res vor­stel­len als Dar­cy; be­son­ders in sei­nem ei­ge­nen Hau­se und an Sonn­tag­aben­den, wenn er nicht weiß, was er an­fan­gen soll.«

      Mr. Dar­cy lä­chel­te; aber Eli­sa­beth glaub­te zu be­mer­ken, dass er sich ge­kränkt fühl­te, und un­ter­drück­te da­her ihr La­chen.

      Ca­ro­li­ne mach­te kein Hehl dar­aus, dass sie sich für Dar­cy är­ger­te, und schalt ih­ren Bru­der weid­lich we­gen des Un­sinns, den er eben da­her­ge­re­det habe.

      »Ich durch­schaue dich, Bingley«, sag­te jetzt Dar­cy, »du magst sol­che Dis­kus­sio­nen nicht.«

      »Schon mög­lich. Sie en­di­gen all­zu leicht in Strei­te­rei­en. Ich wäre auf je­den Fall sehr dank­bar, wenn du und Miss Ben­net mit der Fort­set­zung war­ten wür­det, bis ich aus dem Zim­mer bin. Dann könnt ihr wei­ter über mich re­den, so viel ihr Lust habt.«

      »Ich füge mich gern Ihrem Wunsch«, mein­te Eli­sa­beth, »und Ih­nen, Mr. Dar­cy, schla­ge ich vor, schrei­ben Sie lie­ber Ihren Brief fer­tig!«

      Dar­cy folg­te ih­rem Rat und konn­te den Brief ohne wei­te­re Un­ter­bre­chun­gen be­en­den.

      Als er da­mit fer­tig war, bat er die Da­men um et­was Mu­sik. Ca­ro­li­ne ließ sich nicht lan­ge bit­ten; nach­dem sie Eli­sa­beth höf­lich auf­ge­for­dert hat­te, doch an­zu­fan­gen, was die­se eben­so höf­lich und ent­schie­den auf­rich­tig ab­lehn­te, nahm sie am Kla­vier Platz, und Mrs. Hurst sang zu ih­rer Beglei­tung.

      Wäh­rend Eli­sa­beth ne­ben ihr stand und in den No­ten blät­ter­te, die auf dem Kla­vier la­gen, fiel es ihr plötz­lich auf, dass Dar­cys Au­gen im­mer häu­fi­ger auf ihr ruh­ten. Den Ge­dan­ken, dass ein Mann wie Dar­cy sie be­wun­dern kön­ne, hielt sie für wi­der­sin­nig. Aber noch selt­sa­mer wäre es ja, über­leg­te sie, wenn er sie aus Ab­nei­gung im­mer wie­der an­sä­he. Sie nahm schließ­lich als ein­zig mög­li­che Er­klä­rung an, dass sie sei­ne Auf­merk­sam­keit wohl des­halb er­weckt habe, weil ir­gen­det­was an ihr, mit Dar­cys Ma­ßen ge­mes­sen, ganz be­son­ders un­voll­kom­men und ta­delns­wert sei. Die­se An­nah­me be­rei­te­te ihr kei­nen großen Kum­mer. Sie selbst moch­te ihn viel zu we­nig, als dass ihr an sei­ner Mei­nung son­der­lich ge­le­gen war.

      Nach ei­ni­gen ita­lie­ni­schen Lie­dern stimm­te Ca­ro­li­ne einen schot­ti­schen Tanz an. Gleich dar­auf trat Dar­cy zu Eli­sa­beth und sag­te: »Wol­len wir die Ge­le­gen­heit, einen Schot­ti­schen zu tan­zen, un­ge­nutzt vor­über­ge­hen las­sen?«

      Eli­sa­beth lä­chel­te, ant­wor­te­te aber nicht. Er wie­der­hol­te sei­ne Fra­ge, of­fen­bar er­staunt über ihr Schwei­gen.

      »Oh, ich ver­stand Sie schon das ers­te Mal«, er­wi­der­te sie, »aber ich wuss­te nicht, was ich ant­wor­ten soll­te. Sie er­war­te­ten doch si­cher­lich, dass ich ›ja‹ sa­gen wür­de, da­mit Sie einen Grund mehr ha­ben, mich zu kri­ti­sie­ren. Aber mir macht es nun ein­mal Spaß, sol­che Er­war­tun­gen zu ent­täu­schen und den an­de­ren um sein spöt­ti­sches Ver­gnü­gen zu brin­gen. Ich kann Ih­nen da­her nur sa­gen, dass ich nicht die ge­rings­te Lust zu ei­nem Schot­ti­schen habe – und jetzt kri­ti­sie­ren Sie, wenn Sie es wün­schen!«

      »Wie könn­te ich so et­was wün­schen!«

      Auf die­se Ant­wort war Eli­sa­beth nicht ge­fasst ge­we­sen. Ei­gent­lich hat­te sie so­gar er­war­tet, ihn ver­letzt zu se­hen. Aber Dar­cy war so sehr in ih­ren Bann ge­ra­ten wie bis­her noch bei kei­ner Frau.

      Ca­ro­li­ne sah oder ahn­te viel­mehr ge­nug, um ei­fer­süch­tig zu wer­den, und ihr Wunsch, Eli­sa­beth los zu sein, ver­lieh den Wor­ten, mit de­nen sie ih­rer lie­ben Freun­din Jane recht bal­di­ge Ge­ne­sung wünsch­te, einen Ton wärms­ter Auf­rich­tig­keit.

      Von Zeit zu Zeit ver­such­te sie, Dar­cy zu ei­ner ab­fäl­li­gen Äu­ße­rung über Eli­sa­beth zu rei­zen, in­dem sie von sei­ner an­schei­nend be­vor­ste­hen­den Hei­rat mit ihr sprach und ihm das Glück aus­mal­te, das er in die­ser Ver­bin­dung fin­den wür­de.

      »Ich kann nur hof­fen«, sag­te sie, als sie ein­mal am fol­gen­den Tag im Gar­ten spa­zie­ren gin­gen, »dass Sie Ih­rer Schwie­ger­mut­ter, so­bald Sie Ihr er­sehn­tes Ziel er­reicht ha­ben, auf eine takt­vol­le Wei­se bei­brin­gen kön­nen, wie viel an­ge­neh­mer sie ei­nem ist, wenn sie schweigt; wer weiß, viel­leicht brin­gen Sie es so­gar fer­tig, die bei­den jün­ge­ren Mäd­chen von ih­rem Of­fi­ziers­fie­ber zu hei­len. Und wenn ich Ih­nen auch noch die­sen dis­kre­ten Rat ge­ben darf, las­sen Sie sich’s an­ge­le­gen sein, das ge­wis­se klei­ne Et­was in Schran­ken zu hal­ten, das Ihre Au­ser­wähl­te an sich hat und das sie be­dau­er­li­cher­wei­se so ein­ge­bil­det und hoch­mü­tig er­schei­nen lässt.«

      »Da­mit ha­ben sich doch ge­wiss Ihre Ratschlä­ge für mein häus­li­ches Glück nicht er­schöpft?«

      »Oh nein! Sie dür­fen z. B. auch nicht ver­ges­sen, Por­träts von Ihrem zu­künf­ti­gen On­kel und Ih­rer Tan­te Phi­lips in der Ah­nen­ga­le­rie СКАЧАТЬ