Gesammelte Werke. Henrik Ibsen
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Henrik Ibsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027237722

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СКАЧАТЬ So allein? Ich suchte Dich drinnen im Haus.

      Margit. Ich floh aus dem Dunst in die Nachtluft hinaus. –

       Siehst Du die weißen Nebelweben

       Lautlos über das Moor herschweben?

       Hier ist nicht Dunkel noch Helle allein;

       Hier – wie in mir – herrscht zweifelnder Schein.

       (Blickt ihn an.) Nicht wahr, – wenn Dein Fuß solche Nacht durchzieht, Da weißt Du oft selber nicht, wie Dir geschieht; Doch bricht es wie heimliches Leben hervor Aus Blättern und Blumen, aus Büschen und Rohr! (Mit plötzlichem Übergang.) Weißt, was ich möchte?

      Gudmund. Nun was?

      Margit. Daß ich

       Eine Elfe wäre, im Walde drinnen.

       Wie wollt' ich da listige Zauber spinnen!

       Glaub' mir –!

      Gudmund. Was fehlt Dir, Margit? Sprich!

      Margit (ohne auf ihn zu hören.) Wie wollt' ich singen, wie wollt' ich klagen! Klagen und singen in Nächten und Tagen! (Mit steigender Erregung.) Wie wollt' ich es locken, das mutige Blut, Durch den grünen Wald – in die Felsenkammer; – Vergessen wär' aller irdische Jammer In unserer Liebe brennender Glut!

      Gudmund. Margit! Margit!

      Margit (immer leidenschaftlicher.) Und Mitternacht, Du Legten wir uns zur süßesten Ruh! Und stürb' ich auch bis zum Morgenrot, – Sag', wär' es denn nicht ein seliger Tod?

      Gudmund. Du redest im Fieber!

      Margit (bricht in Lachen aus.) Hahahaha! Lachen! Lachen! Das löst!

      Gudmund. Ja, ja,

       Du bist noch immer so maßlos wie je!

      Margit (plötzlich ernsthaft.) Du darfst mich nicht so durch Schelten strafen – So bin ich nur nachts, wenn die Menschen schlafen; Am Tage bin ich so scheu wie ein Reh. Und was ist denn weiter? Erinnre Dich, wie Die Weiber in fremden Landen sind, – sie, Die schöne Prinzessin – ja, sie war wild; Dagegen bin ich wie ein Lamm so mild. Sie schmachtete nicht nur, sie hatte auch Mut; Sie sann auf Tat; und sieh, das

      Gudmund. Wie gut!

       Du mahnst mich daran! Den wertlosen alten

       Scherben – wozu ihn noch länger behalten!

       (Zieht das Fläschchen hervor.)

      Margit. Das Fläschchen! Du meinst –?

      Gudmund. Ich hob es noch auf,

       Weil ich dachte, ich hätte dann leichteren Kauf,

       Wenn des Königs Haufe nach mir begehrt.

       Doch all das verlor heut für mich seinen Wert.

       Nun stütz' ich mich fröhlich auf mich und mein Schwert;

       Und kommt es zum Schlimmsten, so stehn mir im Streite

       Gesippen und Freunde zur Seite.

       (Will das Fläschchen gegen einen Felsen werfen.)

      Margit (faßt ihn beim Arm.) Nein, halt!

      Gudmund. Was hast Du –?

      Margit. Ein besseres Ziel.

       Der Neck dort soll es empfangen.

       Er hielt mich so oft durch sein munteres Spiel

       Und sein seltsames Singen gefangen.

       Gib her!

       (Nimmt ihm das Fläschchen aus der Hand.) Da hast Du's! (Tut, als ob sie es in den Bach würfe.)

      Gudmund (geht nach rechts und blickt in die Tiefe hinab.) Warfst Du's hinein?

      Margit (indem sie das Fläschchen versteckt.) Du sahst doch – (Geht flüsternd dem Hause zu.) Nun mag mir Gott gnädig sein! Nun heißt es nichts oder alles wagen! (Lauter.) Hör', Gudmund –

      Gudmund (nähert sich.) Ja?

      Margit. Ich möchte Dich fragen, –

       Es geht eine Sage hier unter den Leuten –

       Von der Kirche da drunten; die sollst Du mir deuten.

       Es war eine Frau und ein Edelknab',

       Die hielten einander so wert;

       Und als sie vorausging ins frühe Grab,

       Da sprang er ins eigene Schwert.

       Sie trug man zur südlichen Kirchenwand,

       Ihn grub man im Norden ein; –

       Nie wollten früher Blumen am Rand

       Der geweihten Mauern gedeihn;

       Im nächsten Lenz aber sproßte ein Flor

       Aus ihrer Herzen Flammen

       Und rankte sich über das Kirchdach empor

       Und spann sich blühend zusammen. –

       Nun deute mir das!

      Gudmund (blickt sie forschend an.) Mir ist nicht klar –

      Margit. Man kann's verschieden deuten, wohl wahr!

       Doch glaub' ich, die Deutung ist recht und schlicht:

       Was sich liebt, das trennt auch die Kirche nicht.

      Gudmund (leise.) Alle Heiligen, wenn –! Nun gilt es zu eilen Und alles ihr mitzuteilen. (Laut.) Sag', Margit, – willst Du mir helfen, wenn –?

      Margit (freudig bewegt.) Ob ich will!

      Gudmund. Ja, ich meine –

      Margit. Was hast Du?

      Gudmund. Nun denn!

       Du könntest mich heut noch so glücklich schaun –

      Margit (ausbrechend.) Gudmund!

      Gudmund. Hör' mich, ich will Dir vertraun –

       (Er hält plötzlich inne. Vom Ufer des Baches her schallen Stimmen und Gelächter.)

       (Signe und einige junge Mädchen kommen von rechts. Knut, Erik und mehrere jüngere Männer folgen ihnen.)

      Knut (noch in einiger Entfernung.) Gudmund Alfsön! Halt! – ich möchte ein Wort mit Dir sprechen. (Er bleibt СКАЧАТЬ