Название: DER ZAR
Автор: Ted Bell
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783958351318
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»Hmm.«
»Also, wie lautet der Stand der Dinge? Seid ihr nun verlobt oder nicht?«
»Ist wirklich ein bisschen schwierig …«
»Überhaupt nicht. Du hast um die Hand der Frau angehalten. Sie hat Ja gesagt. Ich war dabei in jener Nacht im Brixden House, als du vor ihr auf die Knie gefallen bist, weißt du noch? Der Antrag mit orchestraler Begleitung. Etwas von Berlioz?«
»Ah ja, stimmt. Es gab aber … Komplikationen. Seitdem ist einiges passiert.«
»Komplikationen womit?«
»Na, ich wollte Schwierigkeiten sagen.«
»Welche Art von Schwierigkeiten?«
»Kommunikationsschwierigkeiten, so wie es aussieht.«
»Kommunikationsschwierigkeiten?«
»Hmm.«
»In welcher Hinsicht.«
»Wir scheinen es nicht hinzukriegen.«
»Euch einander mitzuteilen?«
»Ganz genau. Ich kann ihr meine tiefsten Gefühle nicht zeigen.«
»Du bist ein Mann. So etwas hast du nicht.«
»Rede ich mir auch ständig ein.«
»Sie liebt dich.«
»Ich weiß, und ich liebe sie.«
»Wo hapert's dann? Gib ihr den Ring, Mensch, und zieh's durch. Fällt dir etwas Symbolträchtigeres auf dieser Welt ein, um tiefste Gefühle zu vermitteln? Ich meine, ein Diamant ist für die Ewigkeit bestimmt. Kennst du den Spruch nicht?«
»Ich schätze, du hast recht.«
»Selbstverständlich habe ich recht. Du hast den Klunker mit nach Bermuda gebracht – hoffe ich jedenfalls. Das hier ist der ideale Ort, um Frauen Edelsteine zu schenken, die sich bezüglich der innigen Empfindungen eines Typen nicht sicher sind, ganz zu schweigen von seinen ehrbaren Absichten.«
»Ja, ja, klar hab ich ihn mitgebracht. Er liegt oben bei meinen Rasiersachen. Ich warte auf den passenden Moment, vielleicht bei einem Segeltörn im Mondlicht. Irgendetwas in der Art.«
»Bei deinen Rasiersachen? Du machst Witze.«
»Keineswegs. Er ist absolut sicher. Ich besitze eine leere Dose Rasierschaum mit doppeltem Boden. Darin bleibt er versteckt.«
»Das geht wohl okay, falls du dem Personal hier trauen kannst. Ich würde mir an deiner Stelle einen originelleren Aufbewahrungsort suchen. Wann hast du denn jetzt vor, es endgültig durchzuziehen, altes Schlachtross? Heute Nacht ist Vollmond, schon gesehen? Die Facetten werden glitzern, ich sag's dir. Ich könnte früh wieder verschwinden und …«
»Alex, bitte. So etwas braucht Zeit. Vorausschau. Ich allein werde wissen, wann der Moment gekommen ist. Jetzt mal was anderes, wie läuft's bei dir? Du hast wohl 'ne Menge Sonne abbekommen und siehst fit aus. Von der gefürchteten Acedia fehlt bei dir jede Spur.«
»Acedia? Noch eines deiner modischen Fremdwörter?«
»Lebensüberdruss, Alex, prosaisch ausgedrückt. Dir merkt man nichts dergleichen an, mein Freund. Wie schaffst du das? Ihr habt immer gutzutun, Pelham und du, in eurem netten Häuschen, nicht wahr? Bermudas seltsames Paar, wenn ich das so sagen darf.«
»Pelham und ich? Wir sind gar nicht so seltsam – einen Tick verschroben höchstens und ruppig, aber weniger seltsam.«
»Egal, was treibt ihr harten Jungs den ganzen Tag? Wie bewahrt ihr euch davor, völlig durchzudrehen?«
»Pelham hat seine Handarbeit. Außerdem hat er mit dem Angeln angefangen und holt eimerweise Fische aus dem Meer. Felsenbarsch à la Pelham mit Gosling's-Black-Seal-Soße … ein Gaumenschmaus, wie du feststellen wirst, falls du je das Glück haben solltest, eine Einladung ins Teakettle Cottage zu bekommen, denn die sind sehr begehrt.«
»Diana und ich würden uns darüber freuen. Was treibt ihr sonst?«
»Wenn's draußen regnet, spielen wir abends Scrabble oder Whist. Ich selbst lese viel. Gerade bin ich mit Tom Sawyer fertig geworden und habe mit Huckleberry Finn begonnen. Toller Autor, Mark Twain, ist mir nie aufgefallen. Wusstest du, dass er Bermuda liebte? Er kam dutzende Male her.«
»Ich muss dich wohl nicht daran erinnern, dass deine liebe Frau Mama am Mississippi geboren wurde, Alex. Ist also kein großes Wunder, dass du Mr. Clemens' hervorragende Romane so ansprechend findest.«
»Ich denke, da liegst du richtig. Tatsächlich finde ich in den Büchern oft etwas von ihr wieder.«
»Um es also zusammenzufassen: Du liest am Kamin Twain, während Pelham in der Lagune herumlungert und Kiemenatmern das Leben schwermacht. Ist es das?«
»Was habe ich vergessen? Auf dem Grundstück steht ein kleiner Stall, und ich reite fast jeden Morgen am Strand entlang. Das Pferd ist ein guter, starker Rappe und heißt Narcissus. Galoppiert sehr gerne. Viel Schwimmen ist sicherlich auch nicht das schlechteste – sechs Meilen täglich. Dabei fällt mir ein, ich muss dir noch von einer wirklich bemerkenswerten Frau erzählen, die ich heute Nachmittag …«
Lady Diana Mars trat dicht neben Hawke, eine Augenweide in hauchfeinen Stoffen mit schillernden Schmucksteinen am Hals und in ihren hochgesteckten, kastanienbraunen Haaren. Sie war eine hübsche Frau, aufgeweckt und von freigiebigem Wesen. Congreve durfte von Glück reden, sie gefunden zu haben, vor allem so spät in seinem Leben. Nicht nur Hawke hatte den renommierten Ermittler als ewigen Junggesellen abgeschrieben. Mit Diana war jedoch alles anders geworden.
»Alex, mein Lieber«, begann sie und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. »Es tut so gut, dich zu sehen.«
»Das Vergnügen ist ganz meinerseits«, gab er zurück. »Du siehst atemberaubend aus, Diana, völlig unwiderstehlich. Und Shadowlands ist einfach prachtvoll.«
»Ich zeige dir später alles, falls du möchtest. Wir können sogar mit dem Scarlet Runner übers Gelände fahren. Man hat die Dampflok restauriert und wieder zum Laufen gebracht. Jetzt muss ich aber erst einmal in die Küche gehen und mich ums Dinner kümmern.«
»Wir drei allein«, sagte Hawke. »Das wird großartig.«
Ambrose und Diana schauten einander an. Dann entgegnete sie zögerlich: »Äh ja, Alex, bis vor ungefähr einer Stunde waren es wirklich nur wir drei. Ein Überraschungsgast wird uns beim Essen Gesellschaft leisten. Hat Ambrose dir das nicht erzählt?« Sie schaute ihren Zukünftigen erneut an, der daraufhin die Stirn in Falten legte.
»Verzeih, Liebling, ich hatte noch keine Gelegenheit dazu«, entschuldigte er sich.
»Feigling«, erwiderte sie, nahm eine seiner Hände und drückte sie.
»Na, wer ist denn der mysteriöse Gast?«, fragte Hawke, während sein Blick zwischen den beiden hin und her wanderte. »Sagt bitte nicht, dass die Monarchin von meinem Kommen hörte und unerwartet bei euch anklopfte.«
»Nein, СКАЧАТЬ