Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Im Sonnenwinkel Staffel

isbn: 9783740914325

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СКАЧАТЬ glaubt es tatsächlich«, murmelte er in sich hinein. »Verzeih, Franzi, es hat mich sehr mitgenommen.«

      »Wir werden darüber sprechen müssen, Paul«, sagte Franziska gepresst.

      Carola konnte es einfach nicht mehr ertragen. Die Erlebnisse dieses Tages hatten sie aus dem Gleis geworfen.

      »Ihr werdet manches zu besprechen haben«, stellte sie fest. »Ich möchte noch ein wenig frische Luft atmen.«

      »Geh nicht zu weit! Es ist schon dunkel«, mahnte Franziska besorgt.

      Sie war nervös, bis ins Innerste aufgewühlt. Mit Pauls Gegenwart noch nicht vertraut, durch die dramatische Entwicklung geschockt, versank sie erst einmal in Schweigen.

      Er setzte ein paarmal zum Sprechen an, bevor er den richtigen Anfang fand.

      »Ich war im Krankenhaus, als die Nachricht von Hilmars Tod kam. Ich konnte mich nicht bewegen, und es war niemand da, der dir hätte Nachricht geben können.«

      »Was fehlte dir?«, erkundigte sie sich.

      »Ein dummer Autounfall. Frontalzusammenstoß, nicht von mir verschuldet. Ich war ein paar Tage bewusstlos, gerade als deine Nachricht kam. Es tut mir entsetzlich leid, Franziska, aber das brauche ich dir wohl nicht extra zu versichern.«

      Seine Gefühle hatte er schon früher nur schwerfällig ausdrücken können, und redselig war er auch nicht.

      »Sobald ich konnte, bin ich gestartet. Was sollte ich schreiben. Ich war entsetzt, als ich andere Leute in eurem Haus vorfand.«

      »Was hast du dir denn gedacht?«, fragte sie.

      »Ich habe mich nicht beim Denken aufgehalten. Das liegt mir nicht. Ein paar Stunden brauchte ich, dann hatte ich alles herausbekommen. Ich verstehe nur eins nicht. Warum habt ihr mich nicht von euren Schwierigkeiten unterrichtet. Dann hättet ihr doch das Haus nicht aufzugeben brauchen.«

      »Vielleicht ist es doch besser so«, stellte sie resigniert fest. »Hilmar wollte sich nicht helfen lassen.«

      Eine steile Falte erschien auf seiner Stirn.

      »Du meinst, er wollte sich nicht von mir helfen lassen«, bemerkte er nachdrücklich. »Er hat noch immer nicht vergessen, dass ich dich auch einmal heiraten wollte.«

      So war er immer gewesen. Frei heraus, ohne Umschweife hatte er alles gesagt.

      Die Ähnlichkeit mit seinem Bruder beruhte in Äußerlichkeiten. Sonst war er ganz anders, energisch, zielbewusst und vital.

      Was Hilmar sich mühsam erkämpfen musste, war ihm zugefallen. Er hatte sich alles erobert, bis auf die Frau, die er geliebt hatte, Franziska!

      Sie hatte sich für den entschieden, der sie nötiger brauchte. Deswegen war er gegangen! Und nur einmal hatte er sie in all den Jahren besucht. Damals, als Volker geboren worden war.

      Sie tat, als hätte sie seine Worte nicht gehört. Und er fuhr fort, als hätte er es nicht ausgesprochen.

      »Ich ging dann zum Friedhof. Dort sah ich Helga, aber ich erkannte sie nicht. Sie war vier, als ich sie sah«, fügte er entschuldigend hinzu. »Ich konnte nicht wissen, dass mein Auftauchen solche Folgen haben könnte.«

      Nein, das hatte er nicht voraussehen können. Sie durfte nicht ungerecht sein.

      »Ich hörte sogar, wie sie Vati rief«, fuhr er selbstquälerisch fort. »Aber das bezog ich nicht auf mich. Ich stieg in das Taxi und suchte den Bankdirektor auf, der sich dazu herabließ, mich zu empfangen. Ich habe ihn zur Sau gemacht«, knurrte er.

      »Er kann doch nichts dafür«, warf sie ein.

      »Es ist ungeheuerlich, eine Familie auf die Straße zu setzen!«, erzürnte er sich.

      »Wir sitzen ja nicht auf der Straße. Findest du dieses Haus nicht schön?«

      »Aber es gehört dir nicht! Ich möchte nicht wissen, was du durchgemacht hast.«

      »Ich habe es überstanden. Wir fanden Freunde, wie wir sie nie zuvor hatten.«

      Sein Gesicht überschattete sich.

      »Franzi, schließt du mich aus?«, fragte er bekümmert. »Was kann ich dafür, dass Hilmar mir grollte. Ich habe mich doch redlich bemüht, die Differenzen aus dem Weg zu schaffen. Immer wieder habe ich ihm meine Hilfe angeboten. Ihr hättet allesamt nach Amerika kommen können und niemals Sorgen haben müssen.«

      »Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn du geheiratet hättest«, flüsterte sie.

      Er sprang auf und lief im Zimmer herum.

      »Herrgott, was kann ich denn dafür, dass ich nicht die richtige Frau gefunden habe!«, platzte er heraus. »Ich habe ein paarmal einen Anlauf genommen, aber es waren Nieten. Ich habe eine zuverlässige Haushälterin, vier Hunde und einen Papagei. Und nicht zuletzt meine Arbeit. Ich war ausgefüllt. Sollte ich mir von einer hysterischen Ziege das Leben zur Hölle machen lassen?«

      Sie musste unwillkürlich lächeln. So viel hatte er früher nie geredet.

      »Wir wollen jetzt lieber über Helga sprechen«, lenkte sie ab.

      »Das arme Kind!«, seufzte er. »Morgen früh werde ich ausführlich mit Dr. Riedel sprechen. Er will heute noch mit einem Kollegen telefonieren und die beste Therapie ausfindig machen.«

      Seine Lider waren gerötet, die Augen fielen ihm fast zu. Er trank noch einen großen Schluck Bier.

      »Du bist müde«, stellte Franziska fest. »Ich hoffe, dass du gut schlafen wirst in der ersten Nacht in Erlenried.«

      »Schmeißt du mich nicht gleich morgen hinaus?«

      »Wie könnte ich! Wir brauchen dich doch jetzt nötig.«

      Das war natürlich nur auf Helga bezogen. Er machte ein unglückliches Gesicht.

      »Dein Wohl liegt mir auch am Herzen, Franzi«, sagte er heiser. »So schnell lasse ich mich diesmal nicht abwimmeln.«

      Ein eigentümliches Gefühl erfasste sie, als sie später über diese Worte nachdachte.

      *

      Ganz langsam war Carola durch den Wald gegangen. Sie fürchtete die Finsternis nicht. Sie genoss die Stille und wollte sich müde laufen, sodass sie nachher im Bett nichts mehr zu denken brauchte.

      Dicht vor ihr huschte etwas über den Weg. Carola blieb stehen.

      Plötzlich fiel das Mondlicht auf den schmalen Pfad, und sie sah dicht vor sich einen kleinen Hasen, ganz zusammengekauert. Er lief nicht weg, als sie den rechten Fuß vorsetzte.

      »Fehlt dir etwas?«, fragte sie, sich hinabbeugend.

      Er blieb noch immer sitzen, und auch als sie ihre Hand nach ihm ausstreckte, floh er nicht.

      Behutsam hob sie ihn empor, spürte das weiche Fell unter ihren Fingern und das Vibrieren seines kleinen Hasenherzens.

      »Hier СКАЧАТЬ