Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia Vandenberg
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman - Patricia Vandenberg страница 49

Название: Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Im Sonnenwinkel Staffel

isbn: 9783740914325

isbn:

СКАЧАТЬ rief da eine leise Stimme, die sie als Haralds erkannte.

      Sie blickte in die Richtung, sah aber zuerst Lichter durch die Bäume schimmern und die Umrisse eines Hauses.

      Dann erst sah sie die schattenhafte Männergestalt.

      »Ich habe deine Stimme gehört«, sagte er. »Mit wem hast du gesprochen?«

      »Mit einem kleinen Hasen«, erwiderte sie. »Er saß vor mir und lief nicht weg. Ist das nicht verwunderlich?«

      »Wer sollte vor dir weglaufen« bemerkte er zärtlich. Er streckte die Hand nach ihr aus, aber sie wich einen Schritt zurück.

      »Vorsicht, ich habe ihn im Arm!«, flüsterte sie.

      »Das gibt es doch gar nicht«, staunte er.

      »Das gibt es doch. Da, fühle mal.«

      Seine Finger berührten ihre Hand, und dann erst spürten sie das seidige Fell.

      Wie ein elektrischer Schlag durchzuckte es sie, als nun auch noch sein Atem ihr Gesicht streifte.

      »Carola, mein Liebes!«, flüsterte er, und dann trafen sich ihre Lippen. Ihr Herz klopfte mit dem des Häschens um die Wette.

      »Ich möchte dich gar nicht mehr hergeben«, raunte er ihr ins Ohr.

      »Ich muss aber heim, sonst macht Mami sich Sorgen. Sie hat ohnehin schon genug.«

      »Dein Onkel macht mir aber den Eindruck, als würde er ihr manches abnehmen wollen.«

      »Onkel Paul? Oh, das ist eine eigenartige Geschichte. Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Aber wenn Helga durch ihn geholfen wird, werde ich ihm sehr dankbar sein.«

      »Es wird ihr geholfen werden, Liebes. Ich weiß es bestimmt. Ich weiß auch, dass du nur glücklich sein kannst, wenn es deine Lieben auch sind. Aber du hast eine wundervolle Mutter, das möchte ich dir auch sagen.«

      »Danke, Harald, es macht mich sehr glücklich, dass du so denkst.«

      Er brachte sie bis zur Tür, und hier wagte er nicht, sie noch einmal zu küssen. Aber sein Blick war wie ein Streicheln.

      »Ich liebe dich, Carola«, sagte er andächtig.

      Und diese Worte klangen in ihr fort und gaben ihr Hoffnung und Zuversicht.

      *

      In der Küche untersuchte sie das Häschen. Sie verstand nichts von Tiermedizin, aber sie sah an dem Pfötchen einen tiefen Riss.

      Ob Peter wohl mehr davon verstand als sie? Aber konnte sie ihn jetzt noch wecken? Es war doch ziemlich spät geworden.

      Sie setzte das Häschen, das seltsamerweise schon ganz zutraulich war, in einen Einkaufskorb und gab ihm ein Blatt vom Kopfsalat.

      Dann huschte sie schnell die Treppe empor und öffnete behutsam die Tür zu Peters Zimmer. Es war dunkel, aber sie vernahm seine schweren Atemzüge.

      »Peter?«, fragte sie leise.

      »Du bist es, Carola!« Es klang erleichtert. »Was gibt es denn?«

      »Kommst du mal mit? Ich muss dir was zeigen.«

      Er sprang sofort aus dem Bett.

      »Komm in die Küche« flüsterte sie.

      »Peter, was ist los?«, fragte Volker aus seinem Zimmer. Und schon war auch er zur Stelle.

      Auf Zehenspitzen folgten sie Carola in die Küche. Das Häschen saß noch immer in dem Korb und knabberte an dem Blatt.

      »Ein Hase!«, rief Volker. Zwei lange Ohren, länger fast als das Tierchen, stellten sich auf. Zwei Augen blickten über den Korbrand hinweg.

      »Pst! Ich habe ihn gefunden. Er hat sich an der Pfote verletzt, und ich weiß nicht, was ich machen soll. Wisst ihr es?«

      »Lass mich mal sehen«, sagte Peter.

      Carola nahm das Häschen wieder heraus. Peter und Volker betrachteten die Wunde.

      »Alkohol – haben wir welchen?«, fragte Peter.

      »Rum und Kognak«, erwiderte Carola. »Hol Rum, Volker.«

      Volker sauste schon los. Sehr leise war er nicht.

      »Er wird Mutti wecken«, seufzte Peter.

      Vorerst blieben sie allein, nachdem Volker die Flasche gebracht hatte.

      Peter nahm sein Taschentuch heraus, das zufällig noch sauber war, und goss etwas Rum darauf. Dann wurde dem Häschen die Pfote verbunden.

      Carola streichelte ihn unentwegt, und das schien ihm zu gefallen. Als sie fertig waren, stand Franziska in der Tür.

      »Was ist denn hier los?«, fragte sie konsterniert.

      »Ich habe ein verwundetes Häschen gefunden«, erklärte Carola.

      »Ach, ist das niedlich«, sagte Franziska. »Und wie zahm es ist.«

      »Es weiß eben, dass wir es gut mit ihm meinen«, warf Volker ein. »Wie nennen wir es, Roli?«

      »Überlegen wir mal«, meinte sie.

      »Julius«, schlug Peter vor. »Heute ist der erste Juli.«

      Und am Abend dieses aufregenden Tages konnte der kleine Hase Julius den Erfolg für sich verbuchen, vier Menschen in diesem Haus zum Lächeln zu bringen und sie aller anderen Sorgen zu entheben. Man bereitete Julius ein weiches Lager und legte ihm noch ein zartes Rübchen als Betthupferl hin.

      »Dürfen wir ihn bitte behalten, Mami?«, fragte Volker mit blanken Augen.

      »Wenn er bleiben will?«, erwiderte Franziska.

      »Wenn wir ihn lieb haben, will er bestimmt bleiben«, versicherte der Kleine. »Er hat sich doch ganz einfach von Roli mitnehmen lassen.«

      Und er hat mir Harald ganz nahegebracht, dachte Carola. Seine Stimme klang in ihren Ohren. Drei schlichte Worte, die für sie ganz neu und wie ein Wunder waren: Ich liebe dich.

      »Ich liebe dich auch, Harald«, sagte sie verträumt, bevor sie einschlief.

      *

      Bevor Volker in der Frühe den Bus bestieg, musste er Bambi noch die Neuigkeit berichten.

      »Wir haben einen Hasen!«

      Bambi riss die Augen auf.

      »Einen lebendigen Hasen?«, staunte sie.

      »Einen lebendigen. Carola hat ihn gefunden. Er hat eine schlimme Pfote. Er bleibt jetzt bei uns.«

      Mehr Zeit blieb ihm nicht. Der Bus war abfahrbereit. Carola mahnte ihn zur Eile. Sie sah schon Haralds Wagen auftauchen. Heute fuhr СКАЧАТЬ