Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

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СКАЧАТЬ unsicherer, belegter Stimme, »nimm einmal an, ich sei dein Vater. Ich habe etwas ganz Persönliches mit dir zu besprechen, das vorläufig nur mich und dich angeht.«

      Er unterbricht sich sekundenlang, wäh-rend Magdas Augen groß und erstaunt an ihm hängen. Daß er das vertrauliche »Du« gebraucht, fällt ihr nicht weiter auf.

      »Ist es wahr, Kind, daß du und Han-

      no –«

      »Herr Doktor!«

      Verwarnend und entsetzt klingt ihr Ausruf, aber Doktor Urban läßt sich dadurch nicht irremachen, obwohl er die Angst aus den aufgerissenen Augen Magdas zu lesen glaubt.

      »Aber, Kind, nicht gleich so abweisend sein! Glaube mir, ich meine es nur gut mit dir. Du wirst mir noch dankbar dafür sein, wenn du erst alles weißt.«

      »Ich verstehe Sie nicht, verstehe Ihrganzes sonderbares Benehmen nicht, viel weniger noch Ihre wunderlichen Reden«, flüstert Magda, indem sie die Hände fest in die Bettdecke krallt. Ihr ist von der kurzen, aber aufregenden Unterhaltung noch elender geworden als zuvor.

      Mit Mühe hält sie sich aufrecht.

      Doktor Urban bemerkt es wohl und sagt deshalb:

      »Ich will es kurz machen, Magda. Du brauchst dringend Ruhe und darfst keine schwere Arbeit mehr verrichten. Soll ich mit Hanno sprechen, wie es um dich bestellt ist?«

      »Wie – es – um mich – bestellt ist?« wiederholt Magda mit bebenden Lippen. »Was – soll – das heißen?«

      Doktor Urban wird es unter den Blicken aus den großen, anklagend auf ihn gerichteten Augen unbehaglich. Donnerwetter, in welche peinliche Lage hat man ihn da hineingedrückt? Wie soll er es diesem ahnungslosen Menschenkinde beibringen?

      »Magda – ich sichere dir in jeder Weise meinen Beistand zu. Du darfst nicht verzweifelt sein. Siehst du, manches Mädel hat in derselben Lage wie du ihren Zustand verflucht, und nachher war es doch überglücklich, strahlend glücklich – als Mutter.«

      Mutter? In Magdas Kopf setzt sich nur dieses eine Wort fest: Mutter? Meint der Arzt sie damit? Mein Gott! – Magdas Hände fahren in die Höhe, suchen bei dem Arzt nach einem Halt.

      »Ich soll – ein – Kind –?«

      Doktor Urban senkt bestätigend den Kopf.

      Da ist es mit Magdas Beherrschung vorbei. Ihre Hände lösen sich langsam. Sie hat das Gefühl, als öffne sich unter ihr der Boden und sie gleite, gleite hinab in eine unergründliche Tiefe.

      »Armes Hascherl!«

      Doktor Urban fährt mitleidig über das seidenweiche Haar der Bewußtlosen.

      Vorläufig hat eine wohltätige Ohnmacht Magda das qualvolle Denken genommen.

      Keinen Schritt weicht Doktor Urban vom Bett des jungen Mädchens, das seinem Herzen so nahe steht, ja, das sich schon als Kind seiner besonderen Zuneigung erfreute.

      Er ist bekümmert wie noch nie in seinem Leben.

      Es klopft. So schnell er kann, eilt er an die Tür. Jetzt darf er niemanden zu der Kleinen lassen. Erst muß er sich mit Magda über alles weitere ausgesprochen haben.

      Frau Christines besorgtes Gesicht wird sichtbar.

      »Nun, Herr Doktor – was macht das Kind?«

      »Es schläft!« sagt er kurz und zum ersten Male unhöflich zu einer Frau. Ohne ein weiteres Wort schließt er vor der höchst verwunderten alten Frau die Tür zu.

      Kopfschüttelnd geht sie wieder weg. Der gute Doktor wird recht sonderbar, denkt sie, aber er soll seinen Willen haben. Er bewacht Magdas Schlaf. Soll er’s tun; er hat nun einmal einen Narren an dem Mädel gefressen.

      So denkt die alte Frau beruhigt, ohne auch nur zu ahnen, in welcher Unruhe sie den alten Doktor zurückgelassen hat.

      Endlich ist es Doktor Urban gelungen, Magda in die Wirklichkeit zurückzurufen.

      Sie öffnet die Augen, blickt verständnislos umher. Der gequälte Zug steht noch auf ihrem Gesicht, als suche sie mühsam ihre Gedanken zusammen.

      »Herr Doktor!«

      Doktor Urban steht schon neben ihr, nimmt die unruhig hin und her irrenden Hände in die seinen und redet leise und begütigend auf das tieferregte Mädchen ein, das keinen Laut von sich gibt, dessen Augen nur in stummer Qual auf den Mund des Arztes geheftet sind, ohne daß es den Sinn seiner Worte verstünde.

      »Ich werde mit Hanno sprechen. Wissen muß er es wenigstens«, sagt Doktor Urban am Schlusse seiner Rede.

      Magda antwortet nicht. Fieberhaft arbeiten ihre Gedanken. Sie beschäftigen sich mit dem Ungeheuerlichen, das zu

      ertragen Magda so schwer dünkt, daß

      sie glaubt, daran zugrunde gehen zu müssen.

      »Oder willst du selbst mit Hanno sprechen?« drängt Doktor Urban abermals.

      »Ich – mit Hanno sprechen? – Wozu?« Mit unheimlicher Ruhe sagt sie das. Aufseufzend nimmt Doktor Urban wieder neben ihr Platz.

      »Magda, es muß doch etwas geschehen«, beginnt er vorsichtig.

      »Ja, gewiß. Ich werde still und heimlich aus der Gegend verschwinden«, sagt sie mit abgewandtem Gesicht.

      »Unsinn! Hanno muß es wissen, er wird Rat schaffen.«

      »Was hat das alles mit Hanno zu tun? Sie sprechen immerzu von Hanno!« ruft sie fast verzweifelt aus.

      »Ist Hanno denn nicht – der Vater?«

      Heftig schüttelt sie den Kopf, wendet ihn dann zur Seite und hat auf jede weitere Frage auch nur ein heftiges Kopfschütteln als Antwort.

      »Und ich habe gedacht –«

      Doktor Urban fährt sich mit einer hilflosen Gebärde über den Kopf. Wie schwierig das sonst so offenherzige Mädchen zu behandeln ist! Glauben schenkt er ihr sowieso nicht. Ganz bestimmt will sie Hanno nur schonen.

      Trotzdem fragt er weiter: »Magda, so sprich doch endlich ein vernünftiges Wort! Wer ist denn der Vater, wenn nicht Hanno? Ich will dir ja helfen. Du sollst dich nicht einsam und verlassen fühlen. Denke, dein Vater spräche zu dir!«

      Bitterliches Schluchzen kommt aus den Kissen, es klingt so weh und traurig, daß es dem alten Herrn ans Herz greift. So kann das nicht weitergehen, dieser Jammer.

      Entschlossen erhebt sich Doktor Urban.

      »Dann werde ich mit der Tante sprechen, Kind. Es wäre ein Verbrechen, dich in diesem Zustand dir selber zu überlassen. Versuche noch ein wenig zu schlafen. Ich gehe nach unten.«

      Ruckartig fährt Magda herum, verfolgt aus angstgeweiteten Augen jede Bewegung des Arztes. Von der Tür her nickt er ihr noch einmal aufmunternd zu. Da streckt sie verlangend die Hände nach ihm aus und ruft: »Nein, nicht zur Tante gehen! Bitte nicht! Ich – ich will es nicht! Bitte, kommen СКАЧАТЬ