Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

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СКАЧАТЬ es verräterisch. Immer ist Hanno gegen sie!

      »Ich habe es ja gar nicht so gemeint.« Sie verlegt sich auf das Weinen und wendet sich hilfesuchend an Frau Christine: »Mutter, sag du ihm doch, daß ich dich nicht von deinem Platz verdrängen will! Ich sehe ein, daß ich einen Fehler begangen habe, als ich Kläre ohne Anweisung allein ließ. Aber das ist doch nur ein Versehen von mir und wird bestimmt nicht wieder vorkommen. Ich wäre dankbar dafür, wenn mich Mutter selber einarbeiten würde. Ich habe den besten Willen, alles zu erlernen, um einmal in Mutters Fußstapfen treten zu können.«

      Hanno hat sich indessen eine Zigarette angezündet, geht hastig hin und her und wirft von Zeit zu Zeit einen Blick auf das jetzt völlig zerknirschte Gesicht seiner jungen Frau.

      Was ist echt und was ist unwahr an ihr?

      »Was sagst du dazu?« wendet er sich an Frau Christine.

      Hilflos preßt sie die Hände zusammen.

      »Du mußt Nachsicht mit Aline haben. Sie wird sich schon nach und nach einleben in ihren Pflichtenkreis. Die Verspätung heute darfst du nicht tragisch nehmen. Aline wird sich gewiß bemühen, dich nicht wieder zu verstimmen«, greift sie vermittelnd ein.

      Immer ist die Mutter bemüht, zum Gu-ten zu reden, einen Ausgleich herbeizuführen, denkt Hanno und lächelt verstehend. Auf den eigentlichen Grund geht sie nicht ein. Es ist auch besser so.

      »War es denn wirklich so schlimm?« Aline laufen die Tränen über die Wangen.

      Hanno kann alles sehen, nur keine Tränen bei einer Frau. Das macht ihn schwach.

      »Hm«, brummt er, »ich kümmere mich ja sonst nicht um Hausfrauenangelegenheiten, nur die Leute dürfen unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Darauf mußt du besonders achten, sonst gibt es eben ein Donnerwetter.«

      »Geht es nicht an, daß Mutter die Leitung des Haushaltes nach wie vor in ihren Händen behält? Ich will mich ihr gern unterordnen.«

      Das klingt wieder ganz vernünftig, ja, beinahe demütig, und Hanno ist froh, den Streit in dieser Weise geschlichtet zu wissen. Vor allem ist es ihm angenehm, Magdas Stellung seiner Frau gegenüber betont und gefestigt zu haben.

      »Mahlzeit«, sagt er kurz, aber nicht unfreundlich und verläßt das Zimmer.

      In gedrückter Stimmung bleiben die Frauen zurück.

      Frau Christine streift mit einem besorgten Blick Magdas schneeweißes Antlitz. Sie empfindet der Schwiegertochter Benehmen Magda gegenüber als herzlos und bringt es nicht über sich, der jungen Frau jetzt ein gutes Wort zu sagen.

      Magda selbst erhebt sich schweigend und räumt den Tisch ab.

      Aline sieht ihr mit schadenfrohem Lächeln zu, rekelt sich in ihrem Stuhl und denkt nicht daran, sich an der Arbeit zu beteiligen.

      Erst als Frau Christine aufsteht, um Magda helfend beizuspringen, fährt sie ebenfalls hoch.

      »Laß doch, Mutter, Magda wird das bißchen Geschirr ohne deine Hilfe in die Küche bringen.«

      Frau Christine antwortet nicht, nur ein unzweideutiger, verweisender Blick trifft die Schwiegertochter. Die zuckt nur die Schultern und läßt sich behaglich in ihren Sessel zurückfallen. Kniefälle vor der Schwiegermutter tut sie nicht. Es ist schon schlimm genug, daß sie Hanno gegenüber immer die Bescheidene spielen muß.

      Magda setzt das letzte Brett voll Geschirr in der Küche ab, kehrt dann sogleich zu Frau Christine zurück und legt den Arm zärtlich um sie.

      »Du hältst jetzt dein Mittagsschläfchen, Tante«, sagt sie herzlich und öffnet die Tür zu dem Zimmer nebenan.

      »Bringe mich lieber nach oben«, bittet Frau Christine. Magda schaut sie verwundert an.

      »Aber, Tante, oben ist es doch um diese Zeit viel zu heiß.«

      Frau Christine lächelt nachsichtig.

      »Das ist nicht weiter schlimm. Ich werde mich an diese Hitze gewöhnen müssen. Aline sieht es nicht gern, wenn ich in ihrem Zimmer schlafe.«

      Magdas Lippen sind fest zusammengepreßt. Darum also verlangt die Tante in das oberste Stockwerk gebracht zu werden! Die junge Frau will niemand in ihrem Reich dulden!

      »Komm, Tante, ich führe dich.« Langsam steigen sie die breite, mit schwerem, geschnitztem Geländer versehene Treppe empor.

      Tatsächlich, das schönste und in dieser Jahreszeit kühlste Zimmer hat die junge Frau mit ihren Möbeln eingerichtet. Hanno hat es ihr damals, um keinen neuen Zwist heraufzubeschwören, zugesichert.

      In Frau Christines Schlafzimmer ist es drückend heiß. Magda geleitet die Tante, die von der Hitze stark mitgenommen ist, zu einem weichen Sessel. Dann schließt sie die Fensterläden, öffnet die Fenster und die in das Nebenzimmer führende Tür, so daß Zugluft entsteht.

      »Deine Fürsorge tut mir sehr wohl, Kind. Nicht eine Minute möchte ich dich entbehren.« Dabei fährt sie Magda liebkosend über die Hand. Es ist wie eine stumme Abbitte für das leblose Verhalten Alines.

      »Ich bin ja noch bei dir«, sagt Magda beruhigend, sieht dabei aber über die Tante hinweg in die angenehme Dämmerung des Zimmers.

      Lange wird sie nicht mehr hier sein können, das ist gewiß. Aber jede Stunde will sie der Tante noch so angenehm wie nur möglich machen.

      »Warum konntest du nicht meine Tochter werden?«

      Nach längerem Schweigen kommt das leise über die Lippen der alten Frau. Leises, bitterliches Weinen folgt diesen Worten.

      »Aber Tante, willst du mutlos werden jetzt, wo alles in schönster Ordnung ist?« Magda zwingt sich zu einem heiteren, aufmunternden Ton, von dem ihr Herz allerdings nichts weiß. Das leidet mit der Tan-te.

      »In schönster Ordnung nennst du das.« Sie tastet nach der Hand der Pflegetochter und raunt ihr zu: »Niemals wird Aline hier wirkliche Herrin werden. Dazu fehlt ihr das Herz, hörst du, Magda? Die Frauen vom Birkenhof haben bisher alle und ausschließlich mehr mit dem Herzen als mit Einbildung und Hochmut regiert – außer Aline. Glaubst du, daß das für die Dauer gutgehen wird?«

      »Ich weiß es nicht«, kommt es gequält zurück.

      »Du willst mich schonen, du bist ein gutes Kind, Magda. Brauchst auch gar nichts zu beschönigen. Ich weiß alles, wie du leidest. Vielleicht am meisten von uns allen.«

      Der alten Frau tut es wohl, sich einmal vom Herzen sprechen zu können, was sie bedrückt.

      »Du wirst auch weiterhin noch viel unter Alines Herrschaft zu leiden haben«, beginnt Frau Christine aufs neue mit müder, schläfriger Stimme. »Dafür entschädige ich dich aber. Meine wahre Liebe gehört nur dir und Hanno. Aber verlassen darfst du mich nicht, Magda. Ich würde verkümmern, denn Hanno muß zu seiner Frau halten. Das ist seine Pflicht.«

      »Ich verlasse dich nicht, liebe Tante!«

      Magdas Herz krampft sich bei dieser neuen Lüge vor Weh zusammen, doch unmöglich kann sie der lieben alten Frau die Wahrheit sagen.

      »Ich will nun schlafen, Magda. Vergiß nicht, mich СКАЧАТЬ