Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin Bucha
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Название: Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740911492

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СКАЧАТЬ ahnt nicht, daß sie in ihrer ganzen Lieblosigkeit und ihrem grundlosen Haß von Frau Christine schon längst durchschaut ist. –

      *

      Die große Gutsglocke schlägt zur Mittagspause an. Fast mit dem letzten Schlage reitet Hanno in den Hof, springt gewandt aus dem Sattel und übergibt sein Pferd dem herbeieilenden Knecht.

      »Mahlzeit!« Hanno legt die Hand an die Mütze.

      Mit großen Schritten geht er hinüber ins Haus, während die Leute sich anschicken, zum Essen in das anschließende Wirtschaftsgebäude zu gehen.

      ln dem zu ebener Erde gelegenen großen Wohnzimmer ist der Tisch gedeckt, aber von den Bewohnern kann er niemanden erblicken.

      Mißmutig steigt Hanno die Treppe zu seinem Schlafzimmer empor, wäscht sich, bindet einen sauberen Kragen um und steigt nach zehn Minuten wieder in das Erdgeschoß hinunter.

      Mit rotem, verweintem Gesicht stellt Kläre, die junge Magd, die Suppe auf den Tisch.

      »Was heulst du denn?« erkundigt sich Hanno.

      »Das Essen – die junge Frau – wollte es selber bereiten – aber dann ist sie nicht wiedergekommen – und –«

      »Und nun ist es nicht rechtzeitig fer-

      tig geworden«, vollendet Hanno ahnungsvoll.

      Er macht kurzum kehrt und geht hin-über in die Gesindestube. Auch dort sitzen die Leute mit ärgerlichen Gesichtern herum und warten auf das Essen.

      Hannos Züge werden ernster. Eine unerhörte Bummelei! Solange er sich entsinnen kann, ist derartiges noch niemals vorgekommen.

      Er atmet ordentlich auf, als die Großmagd, gefolgt von der Mamsell, das Essen endlich aufträgt.

      Hanno geht wieder zurück ins Haus. Dort haben sich inzwischen Frau Christine und Magda eingefunden.

      Als Letzte tritt Aline, seine junge Frau, ins Zimmer. Sie ist unbefangen wie immer, grüßt mit der freundlichsten Miene von der Welt und läßt sich auf ihrem Platz nieder.

      Mit seltsam harter Stimme spricht Hanno das Tischgebet, und schweigend wird die Suppe eingenommen.

      Es herrscht eine gedrückte, ungemütliche Stimmung, von der nur allein Aline nichts zu merken scheint.

      Nachdem Kläre das Fleischgericht aufgetragen hat und wieder verschwunden ist, richtet Hanno seine Augen auf Aline. Sein Blick ist finster, als er sagt:

      »Bei uns ist derartige Unpünktlichkeit nicht Sitte. Es geht nicht, daß die Leute auf ihr Essen warten müssen. Vielleicht richtest du dich in Zukunft danach.«

      Glühende Röte jagt der jungen Frau in die Wangen. Trotzig und beleidigt schaut sie von ihrem Teller auf.

      »Soll ich etwa gar die Schuld daran tragen?«

      »Wer denn sonst?«

      »Magda ist doch auch noch da«, trumpft Aline auf.

      »Soo?« Hannos Augen suchen die Magdas, die sie beharrlich gesenkt hält. »Dann ist es wohl überhaupt besser, wenn Magda die Pflichten wieder übernimmt, die eigentlich dir als Hausfrau zukommen.«

      »Und Mutter?« fragt Aline weiter, einen bösen Blick zu Frau Christine hinschickend.

      »Du bist die Hausfrau hier!« Hannos Worte klingen jetzt gereizt und scharf.

      »Soo? – Dann soll ich deiner Meinung nach wohl gar Mutter und Magda bedienen?« sagt sie mit vor Erregung schriller Stimme.

      »Mutter ist die letzte, die sich von dir bedienen ließe. Hier handelt es sich um eine Pflicht, die einzig und allein dir als Hausfrau zukommt. Schluß nun! Das Essen hat in Zukunft pünktlich um zwölf Uhr auf dem Tisch zu stehen.«

      Auf Frau Christines Antlitz kommt und geht die Farbe. Unsagbar peinlich ist es ihr, Zeuge dieser Auseinandersetzung zwischen dem jungen Paar zu sein.

      »Ich habe mich eine Zeitlang in der Küche betätigt, weil es mir Spaß machte, dann aber hatte ich anderes zu tun«, bemerkt Aline mit aufreizender Gleichmütigkeit, die Hanno die Röte des Zornes in das Gesicht treibt.

      »Ach, so faßt du das auf!« spottet er. »Du betrachtest diese Pflicht als Spielerei?«

      Aline zuckt verständnislos die Schultern.

      »Wenn Magda sich um diese Pflichten reißt – ich stehe ihr nicht hindernd im Wege«, sagt sie gehässig.

      Magda hebt die Augen. Ihr Gesicht ist blaß bis in die Lippen. Sie hat bisher schweigend zugehört. Da aber Aline sie angreift, sagt sie mit ruhiger Würde:

      »Du bist im Irrtum. Von mir ist hier nicht die Rede. Wenn ich vor deinem Einzug diese Arbeit übernahm, so geschah es, um Tante zu entlasten. Dir werde ich hier niemals ein Recht streitig machen.«

      »Es dürfte dir auch schwerfallen, mir hier ein Recht streitig zu machen!« Eine starke Betonung let Aline auf das Wort »Recht«. »Aber ich halte es für ganz in der Ordnung, wenn du dich in der Hauswirtschaft etwas nützlich machst.«

      Magdas Gesicht verfärbt sich bei diesen Worten. Deutlich fühlt sie den Hieb, den Aline ihr damit versetzen will.

      »Gewiß, denn ich arbeite gern, weil mir die Arbeit Freude macht.«

      Um keinen Preis läßt sie sich anmerken, wie sehr sie sich durch Alines verletzende Art getroffen fühlt.

      Aber gerade diese gelassene Zurückhaltung ist es, die Aline nicht vertragen kann. Sie versucht, Magda noch mehr zu de-mütigen, indem sie fortfährt:

      »Du wirst mir jeden Morgen den Küchenzettel vorlegen. Ich bestimme dann selber, was angerichtet wird. Es steht dir ja genügend Personal zur Seite«, entgegnet sie in herablassender Weise.

      Die Empörung schlägt in Hanno und Frau Christine zur hellen Flamme auf.

      Während Frau Christine sich aber noch zurückhält, platzt Hanno, dem der Appetit inzwischen vergangen ist, barsch dazwischen:

      »Und was gedenkst du dabei zu tun?«

      »Ich? – Ach, ich habe so viel andere wichtigere Arbeit.«

      »Also betrachtest du Magda als deine Angestellte?«

      »Lieber Gott, was du gleich wieder für Aufhebens davon machst! Hat Magda früher nicht dem gesamten Hauswesen vorgestanden? Hat man sich darüber etwa Gedanken gemacht?«

      »Früher –« Hanno gewahrt den ängstlichen, flehenden Blick seiner Mutter und zwingt sich gewaltsam zur Ruhe. »Vor unserer Hochzeit war hier manches anders. Vor allem gab es keine solchen Widerwärtigkeiten, wie sie jetzt an der Tagesordnung sind. Du vergißt, daß Magda meine Pflegeschwester ist. Alles, was sie hier an Arbeit leistete, tat sie aus Liebe zu meiner Mutter.« Er läßt eine kurze Pause eintreten, weil er glaubte, sich nicht mehr beherrschen zu können, und fährt dann bedeutend schärfer fort: »Ich dulde es nicht, daß Magda von dir in die Rolle einer Magd gedrängt wird. Und meine Mutter laß, bitte, ganz aus dem Spiel. Sie hat in ihrem Leben genug geschafft und hat freiwillig СКАЧАТЬ