Das Amulett Staffel 2 – Liebesroman. Patricia Vandenberg
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Название: Das Amulett Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Das Amulett Staffel

isbn: 9783740919504

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      »Jetzt weiß sie es. Aber Eliza und Greg sind verschwunden. Sie wollten noch Graces Wohnung verkaufen, aber diesen Plan haben sie dann wohl doch aufgegeben. Anscheinend wurde ihnen der Boden unter den Füßen zu heiß. Ja, Miß Melian, jetzt müssen wir abwarten.

      Aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie nach Hollywood kommen könnten, um einige Formalitäten zu erfüllen. Wollen Sie bitte veranlassen, daß Mr. Melian Ihnen entsprechende Vollmachten gibt? Immerhin bekommt Daniel fünfzigtausend Dollar und den Erlös aus dem Verkauf der Wohnung. Aber den größten Teil hat wohl Eliza oder Greg bereits beiseitegebracht.«

      »Wenn ich doch nur eine Ahnung davon gehabt hätte«, stöhnte Stella. »Niemals hätte ich zugelassen, daß Daniel in dieser Umgebung geblieben wäre.«

      »Was hätten Sie tun wollen? Ihr Bruder hat seinerzeit auf das Kind verzichtet. Grace hätte ihn schon aus Eigensinn nicht herausgegeben, und auf ihre Weise hat sie den Jungen wohl auch geliebt. Sie war eine typische Vertreterin ihres Berufes, besessen von ihrem Ehrgeiz, und aufrichtige Freunde hat sie nie gehabt. Greg hat sie beherrscht, so wie er später Eliza beherrschte. Aber das alles erfährt man ja meist erst, wenn es zu spät ist. Ich nehme an, Sie wollten sich Klarheit verschaffen, oder haben Sie andere Gründe, Ihren Aufenthalt in den Staaten auszudehnen?«

      Über die tatsächlichen Gründe wollte Stella nicht sprechen. Aber jetzt war sie zu der Überzeugung gelangt, daß sie sich wirklich Klarheit über die Vorgänge in Hollywood verschaffen mußte. Wenn jemand bereit gewesen war, Danny umzubringen, nur um sich zu bereichern, sollte er auch seine Strafe bekommen.

      Es ist entsetzlich, dachte sie. Wäre Danny umgekommen, hätten wir das alles vielleicht niemals erfahren. Es wäre eines der vielen ungesühnten Verbrechen geblieben.

      »Kannst du wirklich Wunder vollbringen?« sagte sie, während sie gedankenvoll das Amulett betrachtete, nachdem Mr. Andrew sie verlassen hatte. »Dann tu es mal. Solche Menschen dürfen doch nicht länger frei herumlaufen.«

      Holger war enttäuscht, als sie ihm schonend beibrachte, daß sie vor ihrer Rückkehr nach Deutschland noch nach Hollywood fliegen mußte.

      Da ihm Dr. Wilkens aber versicherte, daß er in spätestens drei Wochen entlassen werden könnte, gab er sich schließlich zufrieden.

      »Auf schnellstem Weg werde ich nach Deutschland kommen, und dann wird geheiratet«, kündigte er Stella an.

      »Nicht so eilig«, beschwichtigte sie ihn. »Wenn du erst wieder auf den Beinen bist, werden wir weitersehen. Vielleicht laufen dir noch ein paar hübsche Mädchen über den Weg, und du überlegst es dir wieder anders.«

      Er wurde regelrecht böse und schrieb unbeholfen mit der linken Hand die Erklärung auf: »Ich verpflichte mich hiermit, Stella Melian zu heiraten, und erkläre, daß sie jederzeit von dieser Erklärung Gebrauch machen kann.«

      »Du wirst doch nicht glauben, daß ich dich derart erpressen würde«, sagte sie darauf entrüstet.

      »Aber du sollst mir vertrauen«, verlangte er.

      »Ich freue mich auf dein Kommen«, erwiderte sie zärtlich. »Und nun paß gut auf dich auf!«

      *

      Das Schiff war planmäßig eingetroffen. Aber so sehr Tammy und Daniel auch Ausschau hielten, weit und breit war keine Stella zu sehen.

      Natürlich bekam Danny sofort Angst, daß schon wieder etwas passiert sein könnte. Auch Tammy war es nicht ganz wohl zumute, aber sie machte sich und dem Jungen Mut. Vielleicht hatte das Flugzeug Verspätung? Doch eine Rückfrage beim Flughafen ergab, daß die Anschlußmaschine aus Frankfurt planmäßig gelandet war.

      »Sie kann ja auch aufgehalten worden sein«, überlegte Tammy. »Vielleicht ging es Holger schlechter.«

      Auch das war natürlich kein Trost für Danny, dem die ganze Reise ja von Anfang an nicht willkommen gewesen war.

      So standen sie da, warteten und faßten dann gemeinsam unter einiger Selbstüberwindung den Entschluß, zu Fabian Melian zu fahren.

      »Er wird böse sein«, vermutete Danny. »Er hat Stella ja viel lieber als mich.«

      »Er wird so vernünftig sein und einsehen, daß uns keine Schuld trifft«, erklärte Tammy und war fest entschlossen, diesem fremden Mann, der Daniels Vater war, ganz gehörig die Meinung zu sagen, wenn er den Jungen vor den Kopf stieß.

      So fuhren sie, nachdem sie eine Kleinigkeit gegessen hatten, zum Bahnhof, lösten Fahrkarten und machten es sich in einem Abteil bequem. Zur Unterhaltung waren sie beide nicht aufgelegt, Tammy war froh, als Daniel einschlief und wenigstens für ihn die Zeit nicht so lang wurde.

      Die Dämmerung sank herab. Tammy blickte zum Fenster hinaus. Wiesen und Wälder flogen vorbei. Die sinkende Sonne stand wie ein roter Ball am Horizont. Das Mädchen kam sich plötzlich sehr einsam vor.

      Als der Zug endlich auf dem Großstadtbahnhof hielt, überlegte sie, ob sie Dannys Vater anrufen sollte. Aber sie konnte sich nur schwer zurechtfinden und traf auch erst nach langem Suchen jemanden, mit dem sie sich verständigen konnte und der ihr den Weg zum Taxistand wies. Völlig verschüchtert trabte Danny an ihrer Hand über den Bahnhofsplatz.

      Tammy suchte in ihrer Handtasche die Karte hervor, die Stella ihr gegeben hatte, und reichte sie dem Chauffeur.

      Es war eine ziemlich weite Fahrt, aber das machte Tammy nichts aus. Als der Wagen hielt, wäre es ihr lieber gewesen, noch nicht am Ziel zu sein

      Dann wuchs aus der Dunkelheit das Haus vor ihnen auf, langgestreckt, hell im fahlen Licht des Mondes, und sie sah ein erleuchtetes Fenster. Vor dem Tor stand ein silbergrauer Sportwagen, und als sie die Hand auf die Klingel legte, hörte sie das vertraute Dingdong des Gongs, das sie von Mrs. Bakers Haus kannte.

      Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis die Haustür geöffnet wurde. Vor ihnen stand ein hochgewachsener dunkelhaariger Mann. Tammy und Daniel sahen allerdings vorerst nur die schlanke elegante Frau daneben, die sie herausfordernd musterte.

      »Da sind sie ja schon«, sagte sie ironisch. »Ruf mich morgen an, Fabian!« Es hatte den Anschein, als wollte sie den Mann küssen, aber er schob sie mit einer Handbewegung zur Seite, kam auf die Besucher zu und sagte mit gepreßter Stimme:

      »Willkommen, Daniel!« Dabei sah er jedoch nicht den Jungen, sondern Tammy an, und sie schlug rasch die Augen nieder.

      »Miß Roloff?« fragte er, als sie nichts sagte.

      »Wir haben Stella verpaßt«, erklärte sie verlegen und bereute es, nicht mit dem Jungen in ein Hotel gegangen zu sein.

      Im besten Oxfordenglisch erwiderte er, daß Stella angerufen hätte. Sie sei aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen noch in Hollywood festgehalten worden.

      »In Hollywood?« fragte Tammy überrascht. »Ich wußte gar nicht, daß Stella noch dorthin wollte.«

      »Ich wußte es auch nicht«, meinte er achselzuckend. »Aber wollen Sie nicht erst einmal näher treten? Wir müssen ja nun überlegen, wie wir ohne Stella zurechtkommen.«

      Tammy warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Dannys Unterlippe schob sich trotzig vor, und er sah aus, als wäre er am liebsten weggelaufen.

      Tammy konnte sich denken, was СКАЧАТЬ