Название: Das Amulett Staffel 2 – Liebesroman
Автор: Patricia Vandenberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Das Amulett Staffel
isbn: 9783740919504
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Danny war gar nicht damit einverstanden, daß Stella fliegen wollte. Bei allem Wohlwollen, das er dem netten Mr. Larsen entgegenbrachte, überwog doch die Angst um seine Tante!
Er fand es zwar nett von Stella, daß sie sich so lieb um ihn gekümmert hatte, und freute sich auch darauf, ihn später wiederzusehen, wie Holger ihm fest versprochen hatte. Aber lieber wäre es dem Jungen jetzt doch gewesen, wenn Stella mit ihnen kommen würde und nicht wie beabsichtigt hätte fliegen wollen.
Mr. van Straaten war noch einmal gekommen, um sich von Tammy zu verabschieden. Für Daniel waren seine Besuche viel zu häufig gewesen, und voller Eifersucht reagierte er, als Mr. van Straaten Tammy unter vier Augen sprechen wollte.
»Sie haben sich verändert, Tammy, und das schmerzt mich. Gewiß, die Rolle ist nun anderweitig besetzt worden. Aber ich habe einige andere Sachen für Sie in Aussicht. Kommen Sie bald zurück! Am liebsten würde ich Sie ja begleiten.«
Sein Tonfall ließ Tammy stutzen. Als er nun noch die Hand auf ihre Schultern legte und ihr eindringlich in die Augen blickte, wurde sie vollends verlegen.
»Sie wissen doch hoffentlich, was Sie mir bedeuten«, setzte van Straaten zu einer Erklärung an.
»Sie waren mir immer ein guter Freund, Mr. van Straaten«, wich sie verlegen aus. Dann war sie sehr froh, daß Stella erschien und zur Abfahrt drängte.
Mr. van Straaten bewahrte von nun an Haltung. Bisher hatte er mit Stella immer nur ein paar flüchtige Worte gewechselt, jetzt, wohl um sich abzulenken, wandte er sich an sie.
»Verzeihen Sie die Frage, Miß Melian, aber haben Sie sich eigentlich schon um Grace Mac Donalds Nachlaß gekümmert?« wollte er wissen.
Stella war völlig überrascht. Kein Gedanke war ihr daran gekommen. Hollywood war ja auch ziemlich weit weg.
»Ich habe keine Ahnung, was sie hinterlassen hat, und ich bin auch nicht daran interessiert. Mein Bruder schon gar nicht«, setzte sie rasch hinzu.
»Aber Grace war eine vermögende Frau. Allein ihr Schmuck muß einen beträchtlichen Wert haben, und ganz sicher hat sie nicht alles unter die Leute gebracht, wenn sie auch ein aufwendiges Leben führte. Ich will mich gewiß nicht in Ihre Angelegenheiten mischen, aber Danny hat doch ein Recht auf das Erbe. Es macht mich außerdem stutzig, daß Eliza Grass und Greg Moore plötzlich von der Bildfläche verschwunden sind. Sie sollten sich doch einmal mit Mr. Andrew in Verbindung setzen. Oder ich werde ihm sagen, daß er sich an Sie wenden soll. Er ist auch mein Anwalt, und er hat letzthin so einiges angedeutet, was mich hellhörig gemacht hat.«
»Eigentlich möchte ich mit all dem nichts zu tun haben«, wehrte Stella ab. »Mir liegt nur an Daniel.«
»Ich bin der Meinung, daß man nichts verschenken soll, was einem anderen von Rechts wegen zusteht, schon gar nicht an eine Eliza Grass«, widersprach der Filmagent hart.
Später, während sie Tammy und Daniel nach herzlichem Abschied von Mrs. Baker und Holger Larsen zum Zug begleitete, der sie zur Küste bringen sollte, mußte sie noch über van Straatens Worte nachdenken.
»Kanntest du Eliza Grass und Grace, Tammy?« fragte sie aus ihren Überlegungen heraus.
»Nur flüchtig. Ich war ja nur ein ganz kleiner Fisch damals.«
»Aber ich kannte sie«, erklärte Daniel, »und ich mag gar nicht mehr über sie sprechen. Ich habe genau gesehen, wie sie gleich Mamis Pelze und Kleider mitgenommen hat. Und dauernd hatte sie was mit Greg zu tuscheln.«
»Und der Schmuck?« fragte Stella geistesabwesend, ohne mit einer Antwort zu rechnen.
»Mami hatte viel Schmuck. Einen ganzen Koffer voll. Aber so schön wie das Amulett war er nicht.«
Unwillkürlich blickte Stella auf das Amulett, das an Tammys Hals schimmerte. Aufmerksam geworden, trat sie näher.
»Darf ich es mir noch einmal genau ansehen?« fragte sie.
Tammy warf Daniel einen forschenden Blick zu. »Wir sind doch jetzt beisammen, Danny«, sagte sie langsam. »Meinst du nicht, wir sollten es Stella lassen, damit sie auch heil zurückkommt?«
Daniel überlegte einen Augenblick. »Granny hat gesagt, daß immer das passiert, was auf dem Amulett steht«, meinte er. »Lies es mir noch mal vor, Tammy.«
»Dem Bösen wird die Macht genommen – Glück dem, der auserwählt ist«, zitierte Tammy die Inschrift auf dem Schmuckstück.
»Ja, wir wollen es Stella geben«, beschloß Daniel, »damit ihr nichts Böses geschieht.« Er legte seine Arme um Stellas Hals. »Ich habe dich lieb, aber ich glaube nicht, daß ich meinen Vater auch so liebhaben kann«, flüsterte er.
Die beiden Mädchen wechselten einen langen Blick. Tammy nahm das Amulett ab und legte es Stella um.
»Es soll dir Glück bringen«, sagte sie dabei leise. »Dir und Holger!«
*
Während Tammy und Daniel ihre Seereise genossen und sich an Bord des großen Luxusdampfers gemütlich einrichteten, überstürzten sich für Stella die Ereignisse.
Ein Polizeiinspektor erschien bei ihr und stellte ihr Fragen, aus denen sie anfangs nicht klug wurde. Endlich begriff sie, daß es sich um den Flugzeugabsturz handelte, und als man ihr dann schließlich, von ihrer völligen Unwissenheit wohl überzeugt, mitteilte, daß sich in Dannys Gepäck eine Zeitbombe befunden hatte, packte sie das kalte Entsetzen.
»Das ist doch unmöglich«, schrie sie auf. »Wer sollte ein Interesse daran haben, das Kind und mit ihm fast hundert Menschen umzubringen?«
Nun, das wußte man bei der Polizei auch noch nicht. Aber anscheinend gab es bereits gewisse Verdachtsmomente. Aller Wahrscheinlichkeit nach, soweit die Ermittlungen bisher ergeben hatten, sollte die Bombe zu einem späteren Zeitpunkt explodieren. Als ziemlich sicher nahm man an, daß es sich um einen beabsichtigten Versicherungsbetrug handelte.
Welcher Art waren die Menschen, von denen Grace umgeben gewesen war? Jetzt wollte Stella es doch ergründen. Vor Holger hielt sie ihre Gedanken geheim. Nichts sollte ihn erregen und womöglich seine Gesundung in Frage stellen.
So beschloß sie, sich mit Mr. Andrew, dem Rechtsanwalt, in Verbindung zu setzen. Aber das war gar nicht mehr nötig, denn dieser erschien noch am gleichen Tage bei ihr.
Er hegte schon lange ein tiefes Mißtrauen gegen Eliza Grass und Greg Moore. Und was Stella von ihm erfuhr, bestärkte sie in dem furchtbaren Verdacht, daß einer von ihnen Daniel tatsächlich aus dem Weg hatte räumen wollen.
»Danny erzählte, daß Miß Grass die Kleidung und den Schmuck seiner verstorbenen Mutter an sich genommen hätte«, erzählte sie ihm dann.
»Ich habe es vermutet. Grace hatte auch einige Versicherungen abgeschlossen. Eine, die an Daniel ausbezahlt werden sollte. Das Geld ist auf einem Sperrkonto aufgehoben. Die Unfallversicherungen jedoch laufen auf Eliza Grass. Sie hätte hunderttausend Dollar bekommen, wenn Daniel bei dem Unglück ums Leben gekommen wäre.«
Stella zitterte plötzlich am ganzen Körper. Ein Abgrund hatte sich vor ihr aufgetan. Unter solchen Menschen war Fabians Sohn aufgewachsen. Sie verspürte einen wilden Zorn auf ihren Bruder, der sich niemals СКАЧАТЬ