Das Geschenk der Schlacht . Морган Райс
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СКАЧАТЬ sind. Da ist eine weitere Plattform, die dich auf der anderen Seite hinunterbringen wird. Sie wird nur dich transportieren.“

      Staras Atem ging schneller, als die das breite Plateau überquerten und schnell an den Rittern vorbeigingen. Sara hielt den Kopf gesenkt und verbarg ihr Gesicht vor den neugierigen Blicken der Krieger.

      Schließlich blieben sie stehen und er flüsterte:

      „Gut. Du kannst deinen Kopf heben.“

      Als Stara die Kapuze zurück schob und sich die schweißnassen Haare aus dem Gesicht wischte, war sie sprachlos über den Anblick, der sich ihr bot: zwei riesengroße, wunderschöne Sonnen, noch immer rot, hoben sich über die noch schlafende Wüste. Sie tauchten den Himmel in zahllose Schattierungen von Rosa und Violett. Es war als wurde die Welt neu geboren.

      Als sie sich umsah, sah sie die Große Wüste, die vor ihr lag und sich bis ans Ende der Welt zu erstrecken schien. In der Ferne lag die tosende Sandwand, und ohne es zu wollen, blickte sie nach unten. Die Höhe machte sie schwindelig und sie wünschte sich sofort, dass sie es nicht getan hatte.

      Zu ihren Füßen sah sie den steilen Abhang, der sich vom Boden der Wüste bis hoch zum Plateau erhob. Und vor ihr war die einsame Plattform, die auf sie wartete.

      Stara drehte sich um und blickte zu Fithe auf, der sie bedeutungsvoll ansah.

      „Bist du dir sicher?“, fragte er leise. Sie konnte sehen, dass er Angst um sie hatte.

      Stara spürte die Angst in sich aufsteigen, doch dann dachte sie an Reece und nickte.

      Er sah sie liebevoll an.

      „Danke“, sagte sie. „Ich weiß, dass ich dir das nie vergelten kann.“

      Er lächelte.

      „Finde den Mann, den du liebst“, antwortete er. „Wenn ich es schon nicht sein kann, dann will ich wenigstens, dass du den Mann findest, dem dein Herz gehört.“

      Er nahm ihre Hand, küsste sie, deutete eine Verbeugung an und ging. Stara sah zu, wie er sich entfernte und war voller Dankbarkeit für ihn. Wenn sie Reece nicht so lieben würde, wäre er vielleicht ein Mann, den sie lieben könnte.

      Stara drehte sich um, und machte den ersten Schritt auf die Plattform. Sie versuchte, nicht in die Große Wüste hinauszublicken, nicht an die Reise zu denken, die wahrscheinlich ihren Tod bedeuten würde – doch es gelang ihr nicht.

      Die Seile knarzten, die Plattform schwankte, und als die Krieger sie langsam senkten, begann ihr Abstieg, ganz allein, ins Nichts.

      Reece, dachte sie, vielleicht sterbe ich dabei, doch für dich werde ich um die Welt reisen.

      KAPITEL SECHS

      Erec stand am Bug des Schiffs, Alistair und Strom an seiner Seite, und blickte hinab in das wilde Wasser des Flusses unter ihm. Er beobachtete, wie sich der wütende Strom teilte und das Schiff nach links trieb, weg von dem Kanal, der sie nach Volusia zu Gwendolyn und den anderen gebracht hätte – und er fühlte sich hin und hergerissen. Natürlich wollte er Gwendolyn retten; und doch musste er auch seinem heiligen Eid folgen, den er diesen Dorfbewohnern geschworen hatte: ihr Nachbardorf zu befreien und den Standort des Empire in der Nähe zu zerstören. Wenn er es nicht tat, würden die Empirekrieger bald das befreite Dorf überfallen und alle töten- und alle Bemühungen, sie zu befreien, wären umsonst gewesen.

      Erec blickte auf und studierte den Horizont. Ihm war sehr wohl bewusst, dass jeder Augenblick der verstrich, jeder Windstoß, jeder Ruderschlag sie weiter von Gwendolyn und ihrer ursprünglichen Mission wegbrachte; und doch wusste er, dass man manchmal von der Mission abweichen musste, um zu tun, was richtig und ehrenhaft war. Manchmal war die Mission etwas anderes, als er gedacht hatte. Manchmal änderte sie sich; manchmal war es nur ein Ausflug auf dem Weg, der zur wirklichen Mission wurde.

      Doch Erec war immer noch fest entschlossen den Stützpunkt des Empire so schnell wie möglich zu vernichten und wieder den Weg nach Volusia einschlagen, um Gwendolyn zu retten bevor es zu spät war.

      „Sir!“, rief eine Stimme.

      Erec blickte auf und sah einen seiner Krieger, hoch oben auf dem Mast, in Richtung Horizont deuten. Er drehte sich um, und als das Schiff um eine Biegung des Flusses kam und die Strömung stärker wurde, schlug Erecs Herz schneller, als er das Fort des Empire am Ufer sah, das von Kriegern nur so wimmelte. Es war ein tristes, niedriges Gebäude aus Stein, um das Zuchtmeister des Empire aufgereiht waren – doch keiner von ihnen beobachtete den Fluss. Stattdessen sahen sie alle hinunter zum Sklavendorf, das voller Menschen war. Sie quälten sich in den Straßen mit harter Arbeit ab, während die Krieger sich über sie lustig machten.

      Erec wurde rot vor Empörung; diese Ungerechtigkeit brachte ihn zur Weißglut. Er hatte das Gefühl, dass seine Entscheidung, hierher zu kommen gerechtfertigt war, und war entschlossen, das Empire für alles bezahlen zu lassen. Vielleicht war es nur ein Tropfen auf den heißen Stein für das Empire, doch man durfte nie unterschätzen, was Freiheit bedeutete, selbst wenn sie nur für ein paar wenige Menschen erlangt werden konnte.

      Erec sah, dass das Ufer von Schiffen des Empire gesäumt war. Sie waren jedoch kaum bewacht, da niemand mit einem Angriff rechnete. Natürlich nicht: es gab hier keine feindlich Macht, die das Empire hätte fürchten müssen.

      Keine außer Erecs.

      Erec wusste, dass sie, auch wenn er und seine Männer in der Unterzahl wahren, immer noch den Vorteil des Überraschungsmoments hatten. Wenn sie schnell genug zuschlagen konnten, könnten sie vielleicht alle töten.

      Erec wandte sich seinen Männern zu und auch Strom an seiner Seite erwartete voller Tatendrang seinen Befehl.

      „Übernimm das Kommando des Schiffs neben mir“, befahl Erec seinem jüngeren Bruder. Dieser rannte sofort los, sprintete über Deck und über die Reling auf das Schiff neben Erecs. Dort ging er eilig zum Bug und übernahm das Kommando.

      Erec drehte sich wieder zu seinen Kriegern um, die sich um ihn drängten und seinen Befehl erwarteten.

      „Ich will sie nicht zu früh alarmieren“, sagte er. „Wir müssen so nah wie möglich an sie herankommen. Bogenschützen – macht euch bereit!“, rief er. „Und alle anderen – nehmt eure Speere und kniet nieder!“

      Die Krieger nahmen ihre Positionen ein und gingen entlang der Reling in die Hocke, Reihe um Reihe, mit Speeren und Bögen bewaffnet, wohl diszipliniert und geduldig auf seinen Befehl wartend. Die Strömung wurde stärker. Erec sah das Fort näherkommen, und spürte den wohlbekannten Rausch in seinen Adern: ein Kampf lag in der Luft.

      Sie kamen immer näher, nun kaum mehr als hundert Meter entfernt, und Erecs Herz raste, in der Hoffnung, dass sie nicht entdeckt würden. Er spürte die Unruhe der Männer um sich herum, die kaum abwarten konnten anzugreifen. Sie mussten nur in Reichweite ihrer Pfeile und Speere kommen.

      Komm schon, dachte Erec. Nur ein klein wenig näher.

      Erec erschrak, als ein Empire-Krieger sich eher zufällig in Richtung Fluss umdrehte und verwirrt blinzelte. Er war im Begriff, sie zu entdecken – viel zu früh, denn sie waren noch nicht in Reichweite.

      Auch Alistair, die neben Erec stand, hatte ihn gesehen. Bevor Erec den Befehl geben konnte, den Angriff verfrüht zu starten, hob sie mit einem ruhigen, selbstbewussten Ausdruck im Gesicht ihre rechte Hand und eine Kugel aus gelbem Licht materialisierte darin.

      Erec sah СКАЧАТЬ