Название: Das Geschenk der Schlacht
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Ring der Zauberei
isbn: 9781632912404
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Der Krieger spähte nun irritiert in den Nebel und konnte nichts entdecken. Erec wandte sich um und lächelte Alistair an. Wieder einmal wurde ihm bewusst, dass er ohne sie verloren wäre.
Erecs Flotte segelte weiter, nun im Schutz des Nebels und er sah sie dankbar an.
„Deine Hand ist stärker als mein Schwert, Mylady“, sagte er und verneigte sich vor ihr.
Sie lächelte.
„Es ist immer noch deine Aufgabe, den Kampf zu gewinnen“, antwortete sie.
Der Wind trug sie weiter durch den Nebel und Erec konnte sehen, dass seine Männer darauf brannten, loszuschlagen. Er verstand sie: auch er konnte es nicht erwarten.
„Noch nicht“, flüsterte er ihnen zu.
Durch den Nebel konnte Erec die Empire-Krieger sehen: sie standen auf den Wällen und ihre muskulösen Körper glänzten in der Sonne während sie mit ihren Peitschen auf die Dorfbewohner einschlugen. Andere Krieger hatten sich dem Fluss zugewandt – offensichtlich herbeigerufen von dem Mann, der sie beinahe entdeckte hätte. Argwöhnisch beobachteten sie den Nebel, als hätten sie einen Verdacht.
Erec war jetzt unglaublich nah. Seine Schiffe waren nicht mehr als dreißig Meter vom Ufer entfernt, und sein Herz pochte in seinen Ohren. Alistairs Nebel begann sich aufzulösen, und er wusste, dass die Zeit gekommen war.
„Bogenschützen“, befahl Erec. „Feuer!“
Dutzende von Bogenschützen auf allen seinen Schiffen standen auf, zielten und schossen. Die Luft wurde erfüllt vom Geräusch der Pfeile, die die Sehnen verließen. Sie verdunkelten den Himmel als sie in hohem Bogen aufstiegen und dann auf das Ufer zuflogen.
Einen Augenblick später waren Schreie zu hören, als ein Regen tödlicher Pfeile auf die Empire Krieger herniederging. Der Kampf hatte begonnen.
Hörner erklangen als das ganze Fort alarmiert wurde und die Männer sich sammelten, um es zu verteidigen.
„SPEERE!“, rief Erec.
Strom war der erste, der aufsprang und seinen Speer schleuderte, einen schön verzierten silbernen Speer, der pfeifend durch die Luft flog und einen überraschten Kommandanten er feindlichen Truppen ins Herz traf.
Erec warf seinen goldenen Speer und tötete damit einen anderen Kommandanten auf der anderen Seite der Festung. Seine Männer auf allen Schiffen folgten seinem Beispiel und töten viele der überraschten Empire-Krieger, die kaum Gelegenheit hatten, sich zu sammeln.
Dutzende von ihnen fielen und Erec sah, dass die erste Angriffswelle ein voller Erfolg war; doch es waren immer noch Hunderte von Kriegern übrig, und als sein Schiff am Ufer anlegte, wusste er, dass die Zeit für den Kampf Mann gegen Mann gekommen war.
„ANGRIFF!“, schrie er.
Erec zog sein Schwert und schwang sich über die Reling, die fünf Meter hinab ans sandige Ufer. Mehrere hundert seiner Männer folgten ihm, rannten über das Ufer und wichen dabei Pfeilen und Speeren aus. Die Empire-Krieger sammelten sich hektisch und stürmten ihnen entgegen.
Erec wappnete sich, als ein riesiger Empire-Krieger direkt auf ihn zu gerannt kam. Brüllend riss er seine Axt in die Höhe und schwang sie seitlich in Richtung von Erecs Kopf. Dieser wich aus, rammte ihm sein Schwert in die Eingeweide und rannte weiter. Erec, dessen Reflexe die Kontrolle übernahmen, stach einem weiteren Krieger ins Herz, wich dem Axthieb eines anderen aus und wirbelte herum, um ihm die Brust aufzuschlitzen. Ein weiterer Krieger griff ihn von hinten an, und ohne sich umzudrehen, rammte Erec ihm den Ellbogen in den Magen, sodass er vor Schmerzen auf die Knie fiel.
Erec rannte durch die Reihen von Kriegern – schneller, beweglicher und stärker als jeder andere auf dem Feld – und führte seine Männer, die auf dem Weg zum Fort einen Empire-Krieger nach dem anderen töteten. Das Getümmel wurde immer dichter, und die Männer des Empire waren starke Gegner im Kampf Mann gegen Mann. Es brach Erec das Herz zu sehen, dass viele seiner Männer beim Angriff starben.
Doch Erec drang entschlossen weiter vor und wich blitzschnell immer wieder Hieben aus. Er stürmte über das Ufer wie ein Dämon, der aus der Hölle ausgebrochen war.
Bald war niemand mehr übrig. Alles war still am Ufer, das vom Blut rot gefärbt wurde. Die meisten der Toten waren Empire-Krieger, doch unter ihnen waren auch zu viele seiner eigenen Männer.
Voller Zorn stürmte Erec auf das Fort zu, in dem es immer noch von Kriegern wimmelte. Seinen Männern voran rannte er die steinernen Stufen am Rand entlang, und rammte dabei dem ersten Krieger, der ihn angriff, seinen Dolch ins Herz – gerade noch rechtzeitig bevor dieser seinen Kriegshammer auf seinen Kopf heruntersausen lassen konnte. Erec zog seinen Dolch heraus und der tote Krieger fiel neben ihm die Treppen hinunter. Ein weiterer Mann tauchte auf und hieb nach Erec, bevor dieser reagieren konnte. Doch Strom sprang dazwischen, und mit lautem Klirren und Funkenregen wehrte er den Hieb ab, bevor er seinen Bruder treffen konnte. Dann versetzte er dem Krieger einen Tritt, der ihn über die Kante und in den Tod stürzen ließ.
Erec stürmte vier Stufen auf einmal nehmend weiter, bis er den oberen Rand der Wehranlagen erreichte. Dutzende von Kriegern, die sich noch auf den Zinnen befanden waren jetzt, wo sie all ihre Brüder tot sahen – gelähmt vor Angst. Beim Anblick von Erecs Männern, die die Wehrgänge stürmten, ergriffen sie die Flucht. Sie rannten die Stufen auf der gegenüberliegenden Seite der Festung hinunter in die Straßen des Dorfes – und mussten dort eine Überraschung erleben; die Dorfbewohner hatten durch den Angriff Mut geschöpft. Ihre verängstigten Mienen machten einem Ausdruck blinder Wut Platz und sie erhoben sich gegen ihre Peiniger. Sie rissen den Zuchtmeistern die Peitschen aus den Händen und verfolgten die übriggebliebenen Krieger.
Die Empire-Krieger hatten nicht damit gerechnet und einer nach dem anderen fiel unter den Peitschenhieben der Sklaven. Auch wenn sie schon am Boden lagen schlugen die Sklaven weiter auf sie ein bis sie sich nicht mehr rührten. Der Gerechtigkeit war genüge getan.
Schwer atmend stand Erec mit seinen Männern auf den Mauern des Forts und nahm schweigend Bestand auf. Der Kampf war vorbei. Unten brauchten die schockierten Dorfbewohner eine Weile, um zu begreifen, was geschehen war.
Einer nach dem anderen begann zu jubeln bis sich der Jubel über das ganze Dorf ausbreitete. Freudestrahlend begrüßten sie ihre neu gewonnene Freiheit. Erec wusste, dass es das wert gewesen war. Genau das war wahrer Heldenmut.
KAPITEL SIEBEN
Godfrey saß am Boden der unterirdischen Kammer von Silis Palast. Akorth, Fulton, Ario und Merek saßen neben ihm, Dray zu seinen Füßen, während Silis und ihre Männer ihnen gegenüber saßen. Alle waren niedergeschlagen und saßen mit gesenkten Köpfen da, denn sie wussten, dass dies eine Totenwache war. Die Kammer bebte von der Verwüstung über ihnen, der Invasion Volusias, und der Krach der Zerstörung hallte in ihren Ohren. Sie alle saßen wartend im Halbdunkel, während die Ritter der Sieben über ihren Köpfen die Stadt in Grund und Boden stampften.
Godfrey nahm einen langen Schluck aus seinem Weinschlauch, dem wohl letzten Weinschlauch, der in der ganzen Stadt übrig war, um den Schmerz zu betäuben, und die Gedanken an den sicheren Tod, der ihnen allen bevorstand.
Er starrte seine Füße an und fragte sich, wie es dazu hatte kommen können. Vor wenigen Monden noch war er sicher im Ring gewesen, hatte getrunken und gefeiert, und keine anderen Sorgen gehabt, als sich zu entscheiden, welche Schenke oder welches Bordell er am nächsten Abend aufsuchen sollte. Jetzt war er hier, auf der anderen Seite des Meeres, gefangen unter den Ruinen СКАЧАТЬ