Eine Spur von Mord . Блейк Пирс
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Читать онлайн книгу Eine Spur von Mord - Блейк Пирс страница 8

СКАЧАТЬ werden außerdem die Angaben zu Ihrem Aufenthaltsort gestern überprüfen müssen, einschließlich Ihrem Einsatz in San Diego“, erklärte Keri. „Wir werden jeden, mit dem Sie dort in Kontakt waren, kontaktieren müssen.“

      „Das gehört zu unseren Aufgaben“, fügte Brody betont diplomatisch hinzu.

      „Ich verstehe. Wahrscheinlich wird der Ehemann grundsätzlich verdächtigt, wenn eine Frau verschwindet. Ich werde eine Liste von Leuten und Telefonnummern erstellen, die ich gestern getroffen habe. Brauchen Sie die Liste sofort?“

      „Je schneller desto besser“, sagte Keri. Ich möchte nicht unhöflich sein, Doc, aber Sie haben recht – der Ehemann ist zu Beginn immer ein Hauptverdächtiger. Und je schneller wir Sie als Täter ausschließen können, desto schneller können wir uns auf andere Theorien konzentrieren. Ein paar Polizisten werden zu Ihnen kommen und die ganze Umgebung durchsuchen. Jetzt würde ich Sie und Lupe bitten, uns in den Hof zu unseren Fahrzeugen zu begleiten. Dort werden wir gemeinsam warten, bis die Teams eintreffen.“

      Burlingame nickte und bewegte sich langsam aus dem Schlafzimmer. Plötzlich hob er den Kopf. „Aus Erfahrung gesprochen, Detective Locke, wie viel Zeit hat sie, wenn sie wirklich entführt wurde? Ich weiß, dass bei solchen Vorfällen die Uhr tickt. Wie viel Zeit hat sie realistisch gesehen?“

      Keri sah ihn lange an. Er wirkte kein bisschen hinterlistig, sondern ernsthaft betroffen, als wollte er sich an etwas Rationalem festhalten. Das war eine gute Frage und sie wüsste selbst gerne die Antwort darauf.

      Sie rechnete still ein paar Zahlen zusammen, aber das Ergebnis war nicht gut. So offen konnte sie einfach nicht mit dem Mann eines potenziellen Opfers reden. Sie versuchte, ihr Kalkulation vorsichtig in Worte zu fassen.

      „Sehen Sie, Dr. Burlingame, ich möchte ehrlich mit Ihnen sein. Jede Sekunde zählt. Aber wir haben vermutlich ein paar Tage, bevor die Spuren verwischen, und wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um Ihre Frau zu finden. Sie dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.“

      Tatsächlich sah die Rechnung allerdings um einiges hoffnungsloser aus. Im Normalfall lag das Limit bei zweiundsiebzig Stunden. Wenn sie wirklich gestern Vormittag entführt worden war, hatten sie jetzt noch knappe achtundvierzig Stunden um sie zu finden.

      Das war ein ziemlich optimistisch gesehener Zeitrahmen.

      KAPITEL FÜNF

      Im Cedars-Sinai Medical Center ging Keri so schnell den Gang hinunter, wie ihre schmerzenden Knochen es zuließen. Becky Smapsons Haus war nicht weit vom Krankenhaus entfernt, daher hatte Keri kein allzu schlechtes Gewissen, dass sie einen kurzen Besuch bei Ray einlegte.

      Sowie sie sich seinem Zimmer näherte, machte sich wieder die Nervosität in ihr breit. Wie sollte es zwischen ihnen je wieder normal werden, wenn diese unausgesprochenen Gefühle zwischen ihnen lagen? Als sie bei seinem Zimmer ankam, beschloss sie, sich zusammen zu nehmen.

      Die Tür stand einen spaltbreit offen und Keri konnte sehen, dass Ray schlief. Außer ihm war niemand im Zimmer. Verwundete Polizisten bekamen, soweit verfügbar, immer ein eigenes Zimmer. Mit einem Blick auf die Hügel von Hollywood und einem großen Fernseher hatte er es gut getroffen. Der Fernseher zeigte einen alten Sylvester Stallone Streifen, der Ton war abgeschaltet.

      Kein Wunder, dass er dabei eingeschlafen ist.

      Keri ging zu ihm und sah sich ihren Partner genauer an. In diesem Krankenhausbett mit dem lockeren Nachthemd wirkte er plötzlich viel gebrechlicher als sonst. Eigentlich war er ein ziemlich großer und einschüchternder Bursche, Afroamerikaner, Glatze, über zwei Meter groß. Seinen Spitznamen „Big“ hat er mehr als verdient.

      Da seine Augen geschlossen waren, konnte man ihm nicht ansehen, dass sein rechtes Auge aus Glas war. Er hatte es vor ein paar Jahren bei einem Boxkampf verloren. Man würde nicht vermuten, dass dieser Mann, der neben seinem orangefarbenen Wackelpudding hier gerade im Krankenhausbett schlief, damals Ray „der Sandmann“ Sands war, olympischer Boxer und ungeschlagenes Schwergewicht, dem eine brillante Karriere prophezeit worden war. Seine Karriere war jedoch vor einem unerwarteten linken Haken seines Gegners, der sein Auge brutal zerstört hatte, mit nur achtundzwanzig Jahren vorzeitig beendet worden.

      Nachdem er in ein tiefes Loch gefallen war, hatte Ray seine Berufung als Polizist entdeckt, und hatte sich seitdem zu einem der angesehensten Ermittler der Einheit für Vermisste Personen hochgearbeitet. Da Brody bald in Rente gehen würde, wartete auf Ray eine leitende Position in der Einheit für Raubüberfälle und Mord.

      Keri ließ ihren Blick aus dem Fenster und über die Hügel schweifen. Sie fragte sich, wie ihr Verhältnis in sechs Monaten aussehen würde, wenn sie nicht mehr zusammen arbeiteten. Der Gedanke beängstigte sie. Seit man ihr Evie genommen hatte, war er die einzige stabile Person in ihrem Leben gewesen, und sie hatte gerne jeden einzelnen Tag mit ihm zusammen verbracht.

      Sie drehte sich wieder zu ihm und stellte fest, dass er sie schweigend ansah.

      „Wie geht’s, Schlumpfinchen?“, fragte er grinsend. Sie machten ständig Witze über ihren gewaltigen Größenunterschied.

      „Wie geht es dir, Shrek?“

      „Ehrlich gesagt bin ich ganz schön müde. Ich habe heute schon Extremsport gemacht. Man hat mich den ganzen langen Gang einmal herunter und wieder herauf gejagt. Nimm dich in Acht, LeBron James, ich bin dir dicht auf den Fersen.”

      „Weißt du schon, wann sie dich wieder frei lassen?“, fragte Keri.

      „Wenn ich weiterhin gute Fortschritte mache, darf ich vielleicht schon Ende der Woche gehen. Dann sind aber noch zwei Wochen Bettruhe angesagt, bevor ich wieder an den Schreibtisch darf – vorausgesetzt ich habe mich bis dahin nicht vor lauter Langeweile selbst erschossen.“

      Keri saß eine Weile still da. Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Eigentlich wollte sie ihm sagen, dass er sich Zeit nehmen sollte, dass seine Gesundheit wichtiger war, als die Arbeit. Andererseits wäre das ziemlich lachhaft, da sie selbst sich auch nicht daran hielt, und das würde er ihr auch unter die Nase reiben.

      Er war angeschossen worden, weil er ihr das Leben gerettet hatte. Sie fühlte sich dafür verantwortlich und sie fühlte noch andere Dinge, über die sie jetzt nicht nachdenken wollte.

      Schließlich beschloss sie, dass jetzt eher Ablenkung angebracht war als ein Vortrag über Gesundheit.

      „Ich wollte dich nach deiner Meinung zu meinem neuen Fall fragen. Hast du Lust auf ein bisschen Psychoanalyse mit Wackelpudding?“, fragte sie.

      „Gratuliere, dann bist du also wieder offiziell einsatzbereit. Lass uns doch den Wackelpudding überspringen und direkt ans Eingemachte gehen.“

      „Okay. Folgendes: Kendra Burlingame, Hausfrau eines berühmten Schönheitschirurgen in Beverly Hills, ist seit gestern früh spurlos verschwunden.“

      „Welcher Tag war gestern nochmal?“, unterbrach Ray. „Sorry, aber die ewige Bettruhe, gemischt mit starken Medikamenten, hat mein Zeitgefühl vollkommen durcheinander gebracht.“

      „Gestern war Montag, Sherlock“, neckte Keri ihn. „Ihr ehrenwerter Gatte sagt, dass er sie gegen sechs Uhr fünfundvierzig zum letzten Mal gesehen hat, bevor er für eine OP nach San Diego gefahren ist. Das heißt, dass sie seit etwa zweiunddreißig Stunden vermisst wird.“

      „Vorausgesetzt, er sagt die Wahrheit. Du weißt genauso gut wie ich, dass der Ehemann immer der erste Verdächtige ist.“

      Keri СКАЧАТЬ