Название: Eine Spur von Mord
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Keri Locke Mystery
isbn: 9781640291133
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Brody hatte offensichtlich eine andere Vorgehensweise.
„Dr. Burliungame, warum wurde Ihr Anruf nicht vom Beverly Hills Police Departement angenommen?“, fragte er. Sein ruppiger Tonfall klang nicht besonders einfühlsam. Für Keri klang er so, als würde er sich fragen, wieso man ihn mit diesem Fall belästigte.
„Ich nehme an, weil ich aus meiner Praxis in Marina del Rey anrufe. Aber ist das denn wichtig?“, fragte er verwirrt.
„Natürlich nicht“, beschwichtigte Hillman ihn. „Wir helfen Ihnen gerne. Das BHPD hätte sich mit einer vermissten Person vermutlich ohnehin an uns gewandt. Machen Sie sich jetzt am besten auf den Heimweg, damit unsere Ermittler Sie dort um ein Uhr dreißig treffen können. Wir haben Ihre Adresse.“
„Okay“, sagte Burlingame. „Ich werde sofort losfahren.“
Nachdem Hillman das Gespräch beendet hatte, sah er die beiden Detectives an.
„Erste Eindrücke?“, fragte er.
„Wahrscheinlich ist sie mit einer Freundin auf Hawaii und hat vergessen, ihm Bescheid zu sagen“, redete Brody drauflos. „Oder er hat sie eigenhändig umgebracht, es ist doch immer der Gärtner oder der Ehemann.“
Dann sah Hillman Keri an. Sie dachte einen Moment nach, bevor sie etwas sagte. Irgendetwas sagte ihr, dass die üblichen Regeln hier nicht zutrafen. Sie konnte aber noch nicht genau benennen, was es war.
„Ich würde im Prinzip zustimmen, aber ich möchte diesem Mann ins Gesicht blicken, bevor ich irgendwelche Schlüsse ziehe.“
„Nun, Sie werden Ihre Chance bekommen“, sagte Hillman. „Sie können alles vorbereiten, Frank, ich muss noch einen Augenblick mit Locke reden.“
Brody grinste sie hinterhältig an, als er das Büro verließ, als müsste sie nachsitzen, während er mit einer Verwarnung davon gekommen war. Hillman schloss die Tür hinter ihm.
Keri machte sich darauf gefasst, irgendeine Art von negativem Kommentar zu hören zu bekommen.
„Es wird nicht lange dauern“, sagte er und klang dabei freundlicher, als sie erwartet hatte. „Ich wollte Sie nur an ein paar Dinge erinnern, bevor Sie losgehen. Erstens, ich nehme an, Sie wissen, dass ich nicht gerade erfreut war über Ihren Alleingang auf der Pressekonferenz. Sie haben Ihre persönlichen Interessen über die der Polizei gestellt. Sind wir uns soweit einig?“
Keri nickte.
„Gut. Nachdem das geklärt ist, würde ich unsere Zusammenarbeit gerne noch einmal von ganz vorne beginnen. Mir ist klar, dass Sie nicht in der besten Verfassung waren und Ihre Chance gesehen haben, die Ermittlungen im Fall Ihrer vermissten Tochter wieder ins Rollen zu bringen. Das respektiere ich.“
„Vielen Dank, Sir“, sagt Keri einerseits erleichtert, andererseits misstrauisch, angesichts dessen, was wohl als nächstes folgen würde.
„Aber“, begann er, „nur weil die Presse Sie besonders mag, bedeutet das nicht, dass ich Sie nicht vor die Tür setzen kann, wenn Sie wieder ihre Einsamer-Wolf Nummer abziehen. Ist das klar?“
„Jawohl, Sir.“
„Gut. Letzter Punkt: Lassen Sie es langsam angehen. Sie sind erst vor einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen worden. Passen Sie auf, dass Sie so schnell nicht wieder eingeliefert werden. Verstanden? Abtreten.“
Erstaunt verließ sie das Büro. Sie hatte erwartet, von ihm ermahnt zu werden, aber seine unterschwellige Sorge um ihr Wohlbefinden hatte sie überrascht.
Sie sah sich nach Brody um und stellte fest, dass er bereits unterwegs sein musste. Offensichtlich wollte er nicht einmal den Dienstwagen mit einem weiblichen Kollegen teilen. Normalerweise wäre sie darüber verärgert, aber heute freute sie sich fast darüber.
Auf dem Weg zum Auto musste sie grinsen.
Ich darf wieder richtig arbeiten!
Erst jetzt, als sie die Arbeit an einem neuen Fall aufnahm, fiel ihr auf, wie sehr sie ihre Arbeit vermisst hatte. Die übliche Vorfreude und leichte Anspannung stellte sich ein, so dass sie sogar den ständigen unterschwelligen Schmerz ihrer gebrochenen Rippen vergaß. Ohne ihre Ermittlungen war Keri nur ein halber Mensch.
Noch etwas anderes ließ sie grinsen. Insgeheim plante sie bereits, gegen zwei von Hillmans Ermahnung zu verstoßen: Sie würde wieder im Alleingang arbeiten und es ganz sicher nicht langsam angehen lassen.
Auf dem Weg zum Haus von Dr. Burlingame gab es noch etwas zu erledigen.
Sie würde sich diese Lagerhalle aus der Nähe ansehen.
KAPITEL DREI
Dank des Blaulichts auf ihrem alten Prius bahnte Keri sich mühelos ihren Weg durch den Stadtverkehr. Ihre Finger umklammerten das Steuerrad, Adrenalin pumpte durch ihren Körper. Die Lagerhalle lag mehr oder weniger auf dem Weg nach Beverly Hills, weswegen sie die Suche nach ihrer Tochter, die seit genau fünf Jahren verschwunden war, der Suche nach einer Frau, die gestern zuletzt gesehen wurde, in diesem Moment vorzog.
Dennoch musste sie schnell sein. Brody war schon unterwegs und sie wollte nicht mit allzu großer Verspätung beim Haus der Burlingames eintreffen, sonst würde Brody es mit Sicherheit brühwarm an Hillman weitergeben.
Keine Ausrede wäre ihm zu schade, damit er nicht mit ihr zusammen arbeiten musste. Es wäre genau sein Stil, sich wegen einer Verspätung zu beschweren. Sie hatte also nur einpaar Minuten Zeit, sich die Lagerhalle anzusehen.
Sie stellte ihr Auto an der Straße ab und ging direkt auf den Haupteingang zu. Die Lagerhalle stand zwischen einem Unternehmen für private Lagerplätze und einer Autovermietung. Das elektrische Summen eines großen Strommastes auf der gegenüberliegenden Straßenseite war verstörend laut. Keri hatte das Gefühl, durch ihre bloße Anwesenheit Krebs zu bekommen.
Die Lagerhalle war mit billigem Maschendraht umzäunt, der wohl Obdachlose und Junkies abschrecken sollte, aber für Keri war es nicht schwer, durch eine Lücke hindurch zu schlüpfen. Als sie sich dem Eingang des Gebäudes näherte, bemerkte sie das verstaubte Schild im Dreck liegen. Wir erhalten Ihre Kostbarkeiten.
In der leerstehenden, halb eingefallenen Halle befand sich jedoch nichts Kostbares. Genau genommen befand sich dort gar nichts, außer ein paar umgeworfene Klappstühle und Brocken von eingerissenen Gipswänden. Die Halle war komplett ausgeräumt. Keri ging durch den verlassenen Komplex und suchte nach irgendeinem Hinweis, der sie zu Evie führen könnte, doch es war vergeblich.
Sie kniete sich auf den Boden. Vielleicht würde eine andere Perspektive helfen. Ihr fiel nichts Besonderes auf, aber etwas erschien ihr merkwürdig am anderen Ende der Lagerhalle.
Dort stand ein aufgestellter Klappstuhl, auf dem etwa einen halben Meter hoch unterschiedlich große Trümmer aufgestapelt waren. Das war auf keinen Fall von selbst so heruntergefallen. Jemand hatte die Brocken dort aufgebaut.
Keri ging näher heran, um sich das Gebilde besser ansehen zu können. Sie hatte das Gefühl, dass sie nach Verbindungen suchte, die es nicht gab. Sie bewegte den Stuhl ein wenig zur Seite. Die Trümmer gerieten dabei erst ins Wanken und stürzten dann auf den Boden.
Jetzt schlug ihr СКАЧАТЬ