Название: Eine Spur von Mord
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Keri Locke Mystery
isbn: 9781640291133
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„Steht ihr Auto in der Garage?“, fragte Brody, als sie oben an der Treppe ankamen.
„Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Dass ich nicht früher darauf gekommen bin! Ich werde Lupe fragen.“
Er holte sein Handy aus der Hosentasche und drückte eine Taste, die scheinbar interne Verbindungen aufbaute.
„Lupe, wissen Sie vielleicht, ob Kendras Auto in der Garage steht?“ Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen.
„Nein, Dr. Burlingame. Ich habe vorhin nachgesehen. Es ist nicht da. Mir ist außerdem aufgefallen, dass die kleine Reisetasche aus ihrem Schrank fehlt, als ich vorhin die frische Wäsche einsortiert habe.“
Burlingame sah verblüfft aus.
„Das ist seltsam“, sagte er.
„Was denn?“, fragte Keri.
„Ich verstehe nicht, warum sie ihre Reisetasche benutzen sollte. Wenn Kendra zum Sport geht, nimmt sie natürlich ihre Sporttasche mit. Und wenn sie sich für die Gala umziehen wollte, hätte sie einen Kleidersack mitgenommen. Ihre Reisetasche benutzt sie nur, wenn sie vorhat zu reisen.“
Sie gingen einen langen Flur hinunter und erreichten schließlich das Schlafzimmer. Brody war ein wenig außer Atem geraten. Er stemmte die Hände in die Hüfte, streckte die Brust heraus und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er nach Luft schnappte.
Keri sah sich im Raum um. Er war außergewöhnlich groß, größer als ihr gesamtes Hausboot. Das riesige Ehebett war ordentlich gemacht. Ein leichter, hauchdünner Himmel ließ das Bett wirken wie eine Wolke. Durch die weit offenstehenden Türen konnte man den großzügigen Balkon sehen, der einen wunderbaren Blick auf den Pazifischen Ozean bot.
Ein überdimensionaler Flachbildfernseher hing gegenüber dem Bett an der Wand. Die andere Wand war mit geschmackvollen Gemälden und Fotos von dem glücklichen Paar dekoriert. Keri ging etwas näher heran.
Sie sah sich ein Foto an, auf dem sie an einem tropischen Ort im Urlaub waren. Im Hintergrund war das Meer zu sehen.
Jeremy trug darauf ein lockeres, pinkfarbenes Hemd mit karierten Shorts. Er lächelte gestellt und etwas unbeholfen in die Kamera, wie man es oft bei Männern sieht, die nicht gern fotografiert werden.
Kendra Burlingame trug ein türkisfarbenes Sommerkleid mit eleganten, hochhackigen Sandalen, deren Riemchen um ihre Knöchel gewickelt waren. Sie hatte langes, schwarzes Haar, das zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war. Sie lächelte über das ganze Gesicht, als hätte sie gerade herzlich gelacht. Sie hatte lange, schlanke Beine und war genauso groß wie ihr Gatte, der seinen Arm locker um ihre Hüfte gelegt hatte. Ihre blauen Augen hatten dieselbe Farbe wie das Meer hinter ihr. Sie war wirklich eine ausgesprochen hübsche Frau.
„Dann haben Sie Ihre Frau wann genau zuletzt gesehen?“, fragte sie noch einmal. Burlingame stand hinter ihr, doch sie konnte sein Spiegelbild im Bilderrahmen beobachten.
„Gestern früh, genau hier“, sagte er. Er sah wirklich besorgt aus. „Wegen des Termins in San Diego musste ich früher los als sonst. Ich musste bei einem komplizierten Eingriff anwesend sein. Es war noch vor sieben Uhr; sie war noch im Bett, also habe ich ihr nur einen Abschiedskuss auf die Stirn gegeben.“
„War sie wach?“, fragte Brody.
„Ja, sie hatte den Fernseher an. Sie hat sich gerade den Wetterbericht angesehen, wegen der Gala heute Abend.“
„Und seitdem haben Sie sie nicht mehr gesehen?“, fragte Keri zum dritten Mal.
„Ja, Detective“, entgegnete er und klang zum ersten Mal leicht gereizt. „Das habe ich doch inzwischen mehrfach bestätigt. Darf ich Ihnen vielleicht auch eine Frage stellen?“
„Natürlich.“
„Ich weiß, dass Sie alles Schritt für Schritt untersuchen müssen, aber könnten Sie vielleicht veranlassen, dass Kendras Auto und Handy geortet werden? Vielleicht kann ich sie so finden.“
Keri hatte diese Frage erwartet. Hillman hatte den technischen Dienst natürlich längst damit beauftragt, aber diese Information hatte sie bisher zurückgehalten. Sie war gespannt, wie er darauf reagieren würde.
„Das ist eine sehr gute Idee, Dr. Burlingame“, sagte sie. „Deswegen haben wir es bereits überprüft.“
„Was haben Sie herausgefunden?“, fragte er hoffnungsvoll.
„Nichts.“
„Nichts? Wie soll ich das verstehen?“
„Vermutlich wurde sowohl im Bordcomputer des Autos, als auch auf dem Handy Ihrer Frau das GPS-Signal deaktiviert“, sagte Keri und beobachtete ihn genau.
Er starrte sie erstaunt an.
„Deaktiviert? Wie ist das möglich?“
„Jemand muss es absichtlich deaktivieret haben, damit man weder das Auto noch das Telefon orten kann.“
„Bedeutet das, dass jemand beides manipuliert und sie entführt hat?“
„Das wäre denkbar“, mischte Brody sich ein. „Oder aber sie ist diejenige, die nicht gefunden werden möchte.“
Burlingame sah jetzt nicht mehr erstaunt aus, sondern ungläubig.
„Wollen Sie mir damit sagen, dass meine Frau mich verlassen hat und nicht gefunden werden will?“
„Sie wäre bestimmt nicht die erste“, sagte Brody.
„Nein, das ergibt einfach keinen Sinn. Kendra würde das nicht machen. Sie hat auch gar keinen Grund dazu. Wir führen eine hervorragende Ehe. Wir lieben uns, und sie liebt ihre Arbeit und diese Kinder. Sie würde nicht einfach aufstehen und all das hinter sich lassen. Ich hätte bemerkt, wenn sie unzufrieden gewesen wäre. Ich würde es wissen.“
In Keris Ohren klang es wie ein Flehen, wie ein Mann, der sich selbst überzeugen will. Er wirkte plötzlich schrecklich einsam.
„Sind Sie sich ganz sicher, Dr. Burlingame?“, fragte sie. „Manchmal bewahrt man ein Geheimnis so gut, dass nicht einmal der engste Freund davon weiß. Da wir gerade darüber reden, hat Kenda außer Ihnen noch andere vertraute Personen?“
Burlingame schien sie nicht zu hören. Er setzte sich auf das Bett und schüttelte langsam den Kopf, als könne er so den Zweifel abschütteln.
„Dr. Burlingame?“, fragte Keri sanft.
„ Entschuldigen Sie. Ja. Ihre beste Freundin ist Becky Sampson. Sie kannten sich seit der High School. Sie sind vor ein paar Wochen gemeinsam zu einem Klassentreffen gegangen. Kendra war danach irgendwie durcheinander, aber sie wollte nicht sagen, warum. Becky wohnt in Robertson Street. Vielleicht hat Kendra ihr etwas anvertraut.“
„Sehr gut, wir werden sie kontaktieren“, versicherte Keri. „In der Zwischenzeit werden wir ein Team von der Spurensicherung zu Ihnen schicken, damit sie Ihr Haus genauer unter die Lupe nehmen. Wir beginnen üblicherweise dort, wo die vermisste Person zuletzt gesehen wurde, bevor das GPS-Signal deaktiviert wurde. Haben Sie alles verstanden, Dr. Burlingame?“
Der Mann starrte jetzt ohne jede Regung geradeaus. Als sie seinen Namen sagte, schloss er die Augen einen Moment СКАЧАТЬ