Turandot, Prinzessin von China. Friedrich von Schiller
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Название: Turandot, Prinzessin von China

Автор: Friedrich von Schiller

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Altoum. Wann, treue Diener, wird mein Jammer enden?

      Kaum ist der edle Prinz von Samarcand

      Begraben, unsre Thränen fließen noch,

      Und schon ein neues Todesopfer naht,

      Mein blutend Herz von neuem zu verwunden.

      Grausame Tochter! Mir zur Qual geboren!

      Was hilft's, daß ich den Augenblick verfluche,

      Da ich auf das barbarische Gesetz

      Dem furchtbaren Fohi den Schwur gethan.

      Nicht brechen darf ich meinen Schwur, nicht rühren

      Läßt sich die Tochter, nicht zu schrecken sind

      Die Freier! Nirgends Rath in meinem Unglück!

      Pantalon. Rath, Majestät? Hat sich da was zu rathen!

      Bei mir zu Hause, in der Christen Land,

      In meiner lieben Vaterstadt Venedig,

      Schwört man auf solche Mordgesetze nicht,

      Man weiß nichts von so närrischen Mandaten.

      Da hat man gar kein Beispiel und Exempel,

      Daß sich die Herrn in Bilderchen vergafft

      Und ihren Hals gewagt für ihre Mädchen.

      Kein Frauensmensch bei uns geboren wird,

      Wie Dame Kieselstein, die alle Männer

      Verschworen hätte – Gott soll uns bewahren!

      Das fiel uns auch im Traum nicht ein. Als ich

      Daheim noch war, in meinen jungen Jahren,

      Eh mich die Ehrensache, wie Ihr wißt,

      Von Hause trieb und meine guten Sterne

      An meines Kaisers Hof hieher geführt,

      Wo ich als Kanzler mich jetzt wohl befinde,

      Da wußt' ich nichts von China, als es sei

      Ein trefflichs Pulver gegen's kalte Fieber.

      Und jetzt erstaun' ich über alle Maßen,

      Daß ich so curiöse Bräuche hier

      Vorfinde, so curjose Schwüre und Gesetze

      Und so curjose Fraun und Herrn.

      Erzählt' ich in Europa diese Sachen,

      Sie würden mir unter die Nase lachen.

      Altoum. Tartaglia, habt Ihr den neuen Wagehals

      Besucht?

      Tartaglia. Ja, Majestät. Er hat den Flügel

      Des Kaiserschlosses inn', den man gewöhnlich

      Den fremden Prinzen anzuweisen pflegt.

      Ich bin entzückt von seiner angenehmen

      Gestalt und seinen prinzlichen Manieren.

      's ist Jammerschade um das junge Blut,

      Daß man es auf die Schlachtbank führen soll.

      's Herz bricht mir! Ein so angenehmes Prinzchen!

      Ich bin verliebt in ihn. Weiß Gott! Ich sah

      In meinem Leben keinen hübschern Buben!

      Altoum. Unseliges Gesetz! Verhaßter Schwur!

      – Die Opfer sind dem Fohi doch gebracht,

      Daß er dem Unglückseligen sein Licht

      Verleihe, diese Räthsel zu ergründen!

      Ach, nimmer geb' ich dieser Hoffnung Raum!

      Pantalon. An Opfern, Majestät, ward nichts gespart.

      Dreihundert fette Ochsen haben wir

      Dem Tien dargebracht, dreihundert Pferde

      Der Sonne und dem Mond dreihundert Schweine.

      Altoum. So ruft ihn denn vor unser Angesicht!

      (Ein Theil des Gefolges entfernt sich.)

      – Man such' ihm seinen Vorsatz auszureden.

      Und ihr, gelehrte Lichter meines Divans,

      Kommt mir zu Hilfe – nehmt das Wort für mich,

      Laßt' s nicht an Gründen fehlen, wenn mir selbst

      Der Schmerz die Zunge bindet.

      Pantalon. Majestät!

      Wir werden unsern alten Witz nicht sparen,

      Den wir in langen Jahren eingebracht.

      Was hilft's? Wir predigen und sprechen uns

      Die Lungen heiser, und er läßt sich eben

      Den Hals abstechen, wie ein wälsches Huhn.

      Tartaglia. Mit Eurer Gunst, Herr Kanzler Pantalon!

      Ich habe Scharfsinn und Verstand bei ihm

      Bemerkt, wer weiß! – Ich will nicht ganz verzagen.

      Pantalon. Die Räthsel dieser Schlange sollt' er lösen?

      Nein, nimmermehr!

      Dritter Auftritt.

      Die Vorigen. Kalaf, von einer Wache begleitet. Er kniet vor dem Kaiser nieder, die Hand auf der Stirn.

      Altoum (nachdem er ihn eine Zeit lang betrachtet).

      Steh auf, unkluger Jüngling!

      (Kalaf steht auf und stellt sich mit edelm Anstand in die

      Mitte des Divans.)

      – Die reizende Gestalt! Der edle Anstand!

      Wie mir's ans Herz greift! – Sprich, Unglücklicher!

      Wer bist du? Welches Land gab dir das Leben?

      Kalaf (schweigt einen Augenblick verlegen, dann mit einer edeln Verbeugung). Monarch, vergönne, daß ich meinen Namen Verschweige.

      Altoum. Wie? Mit welcher Stirn darfst du,

      Ein unbekannter Fremdling, namenlos,

      Um unsre kaiserliche Tochter werben?

      Kalaf. Ich bin von königlichem Blut, СКАЧАТЬ