Turandot, Prinzessin von China. Friedrich von Schiller
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Название: Turandot, Prinzessin von China

Автор: Friedrich von Schiller

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ (eilt auf ihn zu und hält ihn zurück).

      Was macht Ihr! – Große Götter!

      Kalaf (lächelnd). Nun! Ein Bildniß

      Nehm' ich vom Boden auf. Ich will sie doch

      Betrachten, diese mörderische Schönheit.

      (Greift nach dem Bildniß und hebt es von der Erde auf.)

      Barak (ihn haltend). Euch wäre besser, der Medusa Haupt

      Als diese tödtliche Gestalt zu sehn.

      Weg! Weg damit! Ich kann es nicht gestatten.

      Kalaf. Du bist nicht klug. Wenn du so schwach dich fühlst,

      Ich bin es nicht. Des Weibes Reiz hat nie

      Mein Aug gerührt, auch nur auf Augenblicke,

      Viel weniger mein Herz besiegt. Und was

      Lebend'ge Schönheit nie bei mir vermocht,

      Das sollten todte Pinselstriche wirken?

      Unnütze Sorgfalt, Barak – Mir liegt Andres

      Am Herzen, als der Liebe Narrenspiel. (Will das Bildniß anschauen.)

      Barak. Dennoch, mein Prinz – Ich warn' Euch – Thut es nicht!

      Kalaf (ungeduldig). Zum Henker, Einfalt! Du beleidigst mich.

      (Stößt ihn zurück, sieht das Bild an und geräth in Erstaunen.

      Nach einer Pause.)

      Was seh' ich!

      Barak (ringt verzweifelnd die Hände).

      Weh' mir! Welches Unglück!

      Kalaf (faßt ihn lebhaft bei der Hand). Barak!

      (Will reden, sieht aber wieder auf das Bild und betrachtet es mit Entzücken.)

      Barak (für sich). Seid Zeugen, Götter – Ich, ich bin nicht schuld,

      Ich hab' es nicht verhindern können.

      Kalaf. Barak!

      – In diesen holden Augen, dieser süßen

      Gestalt, in diesen sanften Zügen kann

      Das harte Herz, wovon du sprichst, nicht wohnen!

      Barak. Unglücklicher, was hör' ich? Schöner noch

      Unendlichmal, als dieses Bildniß zeigt,

      Ist Turandot, sie selbst! Nie hat die Kunst

      Des Pinsels ihren ganzen Reiz erreicht;

      Doch ihres Herzens Stolz und Grausamkeit

      Kann keine Sprache, keine Zunge nennen.

      O, werft es von Euch, dies unselige,

      Verwünschte Bildniß! Euer Auge sauge

      Kein tödtlich Gift aus dieser Mordgestalt!

      Kalaf. Hinweg! Vergebens suchst du mich zu schrecken!

      – Himmlische Anmuth! Warme, glühende Lippen!

      Augen der Liebesgöttin! Welcher Himmel,

      Die Fülle dieser Reize zu besitzen!

      (Er steht in den Anblick des Bildes verloren, plötzlich wendet er sich zu Barak und ergreift seine Hand.)

      Barak! Verrath mich nicht – Jetzt oder nie!

      Dies ist der Augenblick, mein Glück zu wagen.

      Wozu dies Leben sparen, das ich hasse?

      – Ich muß auf einen Zug die schönste Frau

      Der Erde und ein Kaiserthum mit ihr

      Gewinnen oder dies verhaßte Leben

      Auf einen Zug verlieren – Schönstes Werk!

      Pfand meines Glücks und meine süße Hoffnung!

      Ein neues Opfer ist für dich bereit

      Und drängt sich wagend zu der furchtbarn Probe.

      Sei gütig gegen mich – Doch, Barak, sprich!

      Ich werde doch im Divan, eh' ich sterbe,

      Das Urbild selbst von diesen Reizen sehn?

      (Indem sieht man die fürchterliche Larve eines Nachrichters sich über dem Stadtthor erheben und einen neuen Kopf über demselben aufpflanzen. – Der vorige Schall verstimmter Trommeln begleitet diese Handlung.)

      Barak. Ach, sehet, sehet, theurer Prinz, und schaudert!

      Dies ist das Haupt des unglücksel'gen Jünglings —

      Wie es Euch anstarrt! Und dieselben Hände,

      Die es dort aufgepflanzt, erwarten Euch.

      O, kehret um! Kehrt um! Nicht möglich ist's,

      Die Räthsel dieser Löwin aufzulösen.

      Ich seh' im Geist schon Euer theures Haupt,

      Ein Warnungszeichen allen Jünglingen,

      In dieser furchtbarn Reihe sich erheben.

      Kalaf (hat das aufgesteckte Haupt mit Nachdenken und Rührung

      betrachtet).

      Verlorner Jüngling! Welche dunkle Macht

      Reißt mich geheimnißvoll, unwiderstehlich

      Hinauf in deine tödtliche Gesellschaft?

      (Er bleibt nachsinnend stehen; dann wendet er sich zu Barak.)

      – Wozu die Thränen, Barak? Hast du mich

      Nicht einmal schon für todt beweint? Komm, komm!

      Entdecke keiner Seele, wer ich bin.

      Vielleicht – wer weiß, ob nicht der Himmel, satt,

      Mich zu verfolgen, mein Beginnen segnet

      Und meinen armen Eltern Trost verleiht.

      Wo nicht – Was hat ein Elender zu wagen?

      Für deine Liebe will ich dankbar sein,

      Wenn ich die Räthsel löse – Lebe wohl!

      (Er will gehen, Barak hält ihn zurück, unterdessen kommt Skirina,

      Baraks Weib, aus dem Hause.)

      Barak. Nein, nimmermehr! Komm mir zu Hilfe, Frau!

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