Turandot, Prinzessin von China. Friedrich von Schiller
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Название: Turandot, Prinzessin von China

Автор: Friedrich von Schiller

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ holen ist – Wir nehmen Keinem

      Den Kopf, der einen mitgebracht. Der hat

      Ihn schon verloren, längst, der ihn hier setzt!

      Brigella. Ein saubrer Einfall, den galanten Prinzen,

      Die ihr die Ehr' anthun und um sie werben,

      Drei Räthsel aufzugeben und, wenn's einer

      Nicht auf der Stelle trifft, ihn abzuschlachten!

      Truffaldin. Mit nichten, Freund! Das ist ein prächtiger,

      Exzellenter Einfall! – Werben kann ein Jeder;

      Es ist nichts leichter, als aufs Freien reisen.

      Man lebt auf fremde Kosten, thut sich gütlich,

      Legt sich dem künft'gen Schwäher in das Haus,

      Und mancher jüngre Sohn und Krippenreiter,

      Der alle seine Staaten mit sich führt

      Im Mantelsack, lebt bloß vom Körbeholen.

      Es war nicht anders hier, als wie ein großes

      Wirthshaus von Prinzen und von Abenteurern,

      Die um die reiche Kaisertochter freiten;

      Denn auch der Schlechtste dünkt sich gut genug,

      Die Hände nach der Schönsten auszustrecken.

      Es war wie eine Freikomödie,

      Wo Alles kommt, bis meine Königin

      Auf den scharmanten Einfall kam, das Haus

      In vier und zwanzig Stunden rein zu machen.

      – Eine andre hätte ihre Liebeswerber

      Auf blutig schwere Abenteuer aus-

      Gesendet, sich mit Riesen 'rum zu schlagen,

      Dem Schach zu Babel, wenn er Tafel hält,

      Drei Backenzähne höflich auszuziehen,

      Das tanzende Wasser und den singenden Baum

      Zu holen und den Vogel, welcher redet —

      Nichts von dem allem! Räthsel haben ihr

      Beliebt! Drei zierlich wohlgesetzte Fragen!

      Man kann dabei bequem und säuberlich

      In warmer Stube sitzen, und kein Schuh

      Wird naß! Der Degen kommt nicht aus der Scheide,

      Der Witz, der Scharfsinn aber muß heraus.

      – Brigella, die versteht's! Die hat's gefunden,

      Wie man die Narren sich vom Leibe hält!

      Brigella. 's kann Einer ein rechtschaffner Kavalier

      Und Ehmann sein und doch die spitz'gen Dinger,

      Die Räthsel, just nicht handzuhaben wissen.

      Truffaldin. Da siehst du, Kamerad, wie gut und ehrlich

      Es die Prinzeß mit ihrem Freier meint,

      Daß sie die Räthsel vor der Hochzeit aufgibt.

      Nachher war's noch viel schlimmer. Löst er sie

      Jetzt nicht, ei nun, so kommt er schnell und kurz

      Mit einem frischen Gnadenhieb davon.

      Doch, wer die stachelichten Räthsel nicht

      Auflöst, die seine Frau ihm in der Eh'

      Aufgibt, der ist verlesen und verloren!

      Brigella. Ihr seid ein Narr, mit Euch ist nicht zu reden.

      – So mögen's denn meintwegen Räthsel sein,

      Wenn sie einmal die Wuth hat, ihren Witz

      Zu zeigen – Aber muß sie denn die Prinzen

      Just köpfen lassen, die nicht sinnreich gnug

      Für ihre Räthsel sind – Das ist ja ganz

      Barbarisch, rasend toll und unvernünftig.

      Wo hat man je gehört, daß man den Leuten

      Den Hals abschneidet, weil sie schwer begreifen?

      Truffaldin. Und wie, du Schafskopf, will sie sich der Narren

      Erwehren, die sich klug zu sein bedünken,

      Wenn weiter nichts dabei zu wagen ist,

      Als einmal sich im Divan zu beschimpfen?

      Auf die Gefahr hin, sich zu prostituieren

      Mit heiler Haut, läuft Jeder auf dem Eis.

      Wer fürchtet sich vor Räthseln? Räthsel sind's

      Gerad, was man fürs Leben gern mag hören.

      Das hieß' den Köder statt des Popanz's brauchen.

      Und wäre man auch wegen der Prinzessin

      Und ihres vielen Gelds daheim geblieben,

      So würde man der Räthsel wegen kommen.

      Denn Jedem ist sein Scharfsinn und sein Witz

      Am Ende lieber, als die schönste Frau!

      Brigella. Was aber kommt bei diesem ganzen Spiel

      Heraus, als daß sie sitzen bleibt? Kein Mann,

      Der seine Ruh liebt und bei Sinnen ist,

      Wird so ein spitz'ges Nadelkissen nehmen.

      Truffaldin. Das große Unglück, keinen Mann zu kriegen!

      (Man hört einen Marsch in der Ferne.)

      Brigella. Der Kaiser kommt.

      Truffaldin. Marsch ihr in eure Küche!

      Ich gehe, meine Hoheit herzuholen. (Gehen ab zu verschiedenen Seiten.)

      Zweiter Auftritt.

      Ein Zug von Soldaten und Spielleuten. Darauf acht Doctoren, pedantisch herausstaffiert; alsdann Pantalon und Tartaglia, beide in Charaktermasken. Zuletzt der Großkhan Altoum in chinesischem Geschmack mit einiger Übertreibung gekleidet. Pantalon und Tartaglia stellen sich dem kaiserlichen Thron gegenüber, die acht Doctoren in den Hintergrund, das übrige Gefolge auf die Seite, wo der kaiserliche Thron ist. Beim Eintritt des Kaisers werfen sich alle mit ihren Stirnen auf die Erde und verharren in dieser Stellung bis er den Thron bestiegen hat. Die Doktoren nehmen auf ihren СКАЧАТЬ