Turandot, Prinzessin von China. Friedrich von Schiller
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Название: Turandot, Prinzessin von China

Автор: Friedrich von Schiller

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ ich dergleichen – und die Rede ging,

      Es sei der Prinz des Königs Keicobad

      Auf eine seltsam jammervolle Art

      Zu Peckin umgekommen – Eben dies

      Hab' jenes Kriegesfeuer angeflammt,

      Das mit dem Falle seines Reichs geendigt.

      Doch Manches glaubt und schwatzt ein dummer Pöbel,

      Worüber der Verständ'ge lacht – Darum

      Sag' an, wie sich's verhält mit dieser Sache?

      Barak. Des Großkhans einz'ge Tochter, Turandot,

      Durch ihren Geist berühmt und ihre Schönheit,

      Die keines Malers Pinsel noch erreicht,

      Wie viele Bildnisse von ihr auch in der Welt

      Herumgehn, hegt so übermüth'gen Sinn,

      So großen Abscheu vor der Ehe Banden,

      Daß sich die größten Könige umsonst

      Um ihre Hand bemüht —

      Kalaf. Das alte Märchen

      Vernahm ich schon am Hofe Keicobads

      Und lachte drob – Doch fahre weiter fort

      Barak. Es ist kein Märchen. Oft schon wollte sie

      Der Khan, als einz'ge Erbin seines Reichs,

      Mit Söhnen großer Könige vermählen.

      Stets widersetzte sich die stolze Tochter,

      Und, ach! zu blind ist seine Vaterliebe,

      Als daß er Zwang zu brauchen sich erkühnte.

      Viel schwere Kriege schon erregte sie

      Dem Vater, und obgleich noch immer Sieger

      In jedem Kampf, so ist er doch ein Greis

      Und unbeerbt wankt er dem Grabe zu.

      Drum sprach er einsmals ernst und wohlbedächtlich

      Zu ihr die strengen Worte: Störrig Kind!

      Entschließe dich einmal, dich zu vermählen,

      Wo nicht, so sinn' ein ander Mittel aus,

      Dem Reich die ew'gen Kriege zu ersparen;

      Denn ich bin alt; zu viele Kön'ge schon

      Hab' ich zu Feinden, die dein Stolz verschmähte.

      Drum nenne mir ein Mittel, wie ich mich

      Der wiederholten Werbungen erwehre,

      Und leb' hernach und stirb, wie dir's gefällt —

      Erschüttert ward von diesem ernsten Wort

      Die Stolze, rang umsonst, sich loszuwinden;

      Die Kunst der Thränen und der Bitten Macht

      Erschöpfte sie, den Vater zu bewegen;

      Doch unerbittlich blieb der Khan – Zuletzt

      Verlangt sie von dem unglücksel'gen Vater,

      Verlangt – Hört, was die Furie verlangte!

      Kalaf. Ich hab's gehört. Das abgeschmackte Märchen

      Hab' ich schon oft belacht – Hör', ob ich's weiß!

      Sie fordert' ein Edict von ihrem Vater,

      Daß jedem Prinzen königlichen Stamms

      Vergönnt sein soll, um ihre Hand zu werben.

      Doch dieses sollte die Bedingung sein:

      Im öffentlichen Divan, vor dem Kaiser

      Und seinen Räthen allen, wollte sie

      Drei Räthsel ihm vorlegen. Löste sie

      Der Freier auf, so mög' er ihre Hand

      Und mit derselben Kron' und Reich empfangen.

      Löst er sie nicht, so soll der Kaiser sich

      Durch einen heil'gen Schwur auf seine Götter

      Verpflichten, den Unglücklichen enthaupten

      Zu lassen. – Sprich, ist's nicht so? Nun vollende

      Dein Märchen, wenn du's kannst vor langer Weile.

      Barak. Mein Märchen? Wollte Gott! Der Kaiser zwar

      Empört' sich erst dagegen; doch die Schlange

      Verstand es, bald mit Schmeichelbitten, bald

      Mit list'ger Redekunst das furchtbare

      Gesetz dem schwachen Alten zu entlocken.

      Was ist's denn auch? sprach sie mit arger List;

      Kein Prinz der Erde wird so thöricht sein,

      In solchem blut'gen Spiel sein Haupt zu wagen!

      Der Freier Schwarm zieht sich geschreckt zurück,

      Ich werd' in Frieden leben. Wagt es dennoch

      Ein Rasender, so ist's auf seine eigne

      Gefahr, und meinen Vater trifft kein Tadel,

      Wenn er ein heiliges Gesetz vollzieht! —

      Beschworen ward das unnatürliche

      Gesetz und kund gemacht in allen Landen.

      (Da Kalaf den Kopf schüttelt.)

      – Ich wünschte, daß ich Märchen nur erzählte

      Und sagen dürfte. Alles war ein Traum!

      Kalaf. Weil du's erzählst, so glaub' ich das Gesetz.

      Doch sicher war kein Prinz wahnsinnig gnug,

      Sein Haupt daran zu setzen.

      Barak (zeigt nach dem Stadtthor). Sehet, Prinz!

      Die Köpfe alle, die dort auf den Thoren

      Zu sehen sind, gehörten Prinzen an,

      Die toll genug das Abenteuer wagten

      Und kläglich ihren Untergang drin fanden,

      Weil sie die Räthsel dieser Sphinx zu lösen

      Nicht fähig waren.

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