Die Regulatoren in Arkansas. Friedrich Gerstacker
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Regulatoren in Arkansas - Friedrich Gerstacker страница 21

Название: Die Regulatoren in Arkansas

Автор: Friedrich Gerstacker

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ Bären herauf?« fragte Harper, »der Kerl wiegt wenigstens seine dreihundert Pfund, und ohne Stricke werden wir ihn wohl unten lassen müssen!«

      Assowaum nickte.

      »Das ist richtig. Seht Ihr die zwei Stücke faulen Holzes hier am Wasserrand? Die wälzen wir ins Wasser – binden den Bären daran fest, und Assowaum geht mit, den Fluß hinunter. Einundeinehalbe Meile von hier wohnt Mr. Bahrens. Ihr anderen nehmt die Pferde und reitet am Rohrbruch hinunter. Mit Sonnenuntergang sitzen wir alle bei Mr. Bahrens.«

      »Ein guter Einfall, Assowaum«, rief Roberts, der jetzt mit großer Gewandtheit an dem dünnen Stamm emporstieg und bald wieder bei den übrigen war, »ein guter Einfall. Bahrens hat überdies einen Weg bis zum Fluß hinunter gegraben, und da können wir unsere Beute mit größter Bequemlichkeit aufs Trockene legen.«

      »Aber höre, Assowaum!« rief Curtis, als sich der Indianer schon mit großer Geschicklichkeit an die Ausführung seines Vorschlages machte, »wenn du bei Bahrens ankommst, da, wo wir im vorigen Sommer den Honigbaum fällten, dann binde doch dein Fahrzeug eine Weile dort irgendwo an und komm erst ohne den Bären zum Haus. Bahrens prahlt immer so fürchterlich mit der Menge von Wild, das er erlegt, und wir wollen doch einmal sehen, was er für Lebensmittel im Haus hat. Sei also vorsichtig, daß er dich nicht mit deiner fetten Ladung bemerkt.«

      Der Indianer lächelte und nickte mit dem Kopf, äußerte aber nichts mehr und war bald emsig beschäftigt, die zwei Baumteile in den Fluß zu rollen und den Bären dann mit abgeschälten Stücken Hickory-Rinde festzubinden. In kaum einer Viertelstunde hatte er diese Arbeit beendet, legte seine Büchse auf den Bären, der durch die leichten Holzstücke über Wasser gehalten wurde, und stieß, teils hinterher schwimmend, teils watend, das sonderbare Fahrzeug vor sich den Fluß hinunter.

      »So ein Indianer ist im Walde gar nicht so übel«, meinte Harper endlich, als Assowaum hinter einer Biegung des Flusses verschwunden war, »höchst praktische Einfälle haben die Burschen, und was sie sich erst einmal in den Kopf gesetzt, führen sie auch aus. – Aber hallo! Da kommt Hartfort, der Krämer; hol’ mich dieser und jener, wenn ich den nicht ganz vergessen hatte.«

      »Nun sagt mir nur, was ihr für kuriose Dinge treibt?« rief dieser, während er sich durch die Büsche hindurchzwängte, »wo ist denn der Bär?«

      »Assowaum stößt ihn den Fluß hinunter, bis zu Bahrens’ Haus«, antwortete ihm Roberts. »Wir selber wollen aber zurück zu unseren Pferden gehen und am Schilfbruch hinabreiten, bis wir an den schmalen Weg kommen, der zu des alten Jägers Wohnung führt. Auf die Art erreichten wir sie am besten, denn sie liegt so tief im Dickicht versteckt, daß man sie sonst nur durch Zufall oder morgens, wenn die Hähne krähen, finden kann.«

      »Ja, was hilft mir denn da aber meine Bärenjagd?« klagte Hartford, »wenn ich nicht einmal den Bären zu sehen bekomme!«

      »Sollt ihn schon sehen, Mann«, rief Harper, »aber jetzt vorwärts! Die Sonne ist keine Stunde mehr hoch, und aus diesem Dickicht möcht’ ich doch gern heraus, ehe es dunkel wird. Hallo da, ihr Hunde – auf mit euch, heut abend sollt ihr auch ordentliches Fressen haben – so recht, Watch, so schön, Poppy – geht den anderen mit gutem Beispiel voran!«

      Die Hunde, die sich erschöpft gelagert hatten, sprangen, von Harpers Stimme ermuntert, in die Höhe und folgten den Jägern. Diese benutzten eine am Fluß hinabführende lichte Stelle und hielten dann erst, gegenüber den Hügeln, als der Krämer plötzlich stehenblieb und Roberts’ Arm faßte.

      »Pst – seht ihr dort nicht – das da?« rief er mit unterdrückter Stimme.

      »Was denn? Wo denn?« fragte Roberts.

      »Dort im Busch – das Rote!«

      »Ah – wahrhaftig, ein Hirsch – er ist eben aufgestanden. Schießt, ehe ihn die Hunde wittern, sonst ist’s zu spät!«

      Der Krämer hob schnell die Büchse, zielte einen Augenblick, und beim Krach sprang der Hirsch in die Höhe und floh mit gewaltigen Sätzen in das Dickicht.

      »Der hat’s – der hat’s!« jubelte der Krämer, der schnell nach der Stelle hingelaufen war, wo er glaubte, daß der Hirsch gestanden habe.

      »Seht Ihr? Da ist Blut, und Poppy, das gute Tier, spürt ihn auch schon – er wittert das Blut.«

      Die Hunde benahmen sich übrigens sehr sonderbar dabei. Eddy und einige der übrigen folgten allerdings dem flüchtigen Hirsch. Watch dagegen schnupperte höchst eifrig und aufmerksam in den Büschen herum, ohne auf das einladende Geheul der anderen Hunde zu achten, und Poppy setzte sich gar nieder, hob die Nase in die Höhe und heulte, daß es einen Stein hätte erbarmen mögen.

      »Was, zum Teufel, haben denn die Viecher?« rief Roberts, verwundert näher kommend. »Der heult wohl, weil Ihr den Hirsch gefehlt habt?«

      »Gefehlt?« sagte der Krämer höchst entrüstet, »schaut her – sieht das aus wie gefehlt? Und da – und hier? Und dort, nennt Ihr das gefehlt?«

      »Wahrhaftig, da ist Schweiß genug«, sagte Curtis verwundert, »aber – wie ist mir denn, lief der Hirsch nicht dort hinüber, wohin die Hunde auch folgten? Mir war’s doch, als wenn ich seinen weißen Wedel zwischen jenen Greenbriars hätte durchschimmern sehen?«

      »Jawohl«, antwortete Harper, »da zwischen den beiden Zypressen ist er verschwunden.«

      »Nun, dann ist dies hier auch anderer Schweiß«, rief Curtis, »dieser führt nach dem Fluß zu.«

      »Nicht möglich – war denn der Bär hier?«

      »I bewahre – ein gut Stück weiter oben.«

      »Kann man denn keine Fährte erkennen?«

      »Nein – doch ja – hier ist der Jäger gegangen, da ist der Fuß eines Mannes«, rief Curtis, sich hinunter zur Erde beugend, »und da noch einer – es müssen zwei gewesen sein, und sie haben sich sorgsam an beiden Seiten vom Schweiß gehalten, um die Zeichen nicht zu verwischen.«

      »Was heißt denn das nur?« brummte Roberts vor sich hin, »der Boden ist doch weich genug hier, und ich kann nicht eine einzige Fährte im Schweiß erkennen!«

      »Glaub’s gern«, lachte Harper, »das ist kein Wild mehr, das sie verfolgt, sondern ein Tier, das sie erlegt haben. Seht Ihr denn nicht, wie tief hier ihre Fersen eingedrückt sind! Zum Fluß haben sie’s getragen, und es sollte mich gar nicht wundern, wenn es Bahrens gewesen wäre und wir heut abend ein gut Stück Wildbret in seinem Hause fänden.«

      »Bahrens trägt nie etwas anderes als Mokassins«, meinte Curtis kopfschüttelnd, »aber der eine hier hat grobe Schuhe angehabt und der andere ein Paar von den Ladenstiefeln, wie sich Brown kürzlich welche von Little Rock mitbrachte. Aber trotzdem kann es sein, daß sie ihre Beute nach Bahrens’ Hause hingeschafft haben.«

      »Oh, kommt, Leute, laßt die Fährte in Ruhe«, rief Roberts jetzt, »die Sonne ist bald untergegangen, und wir müssen wirklich machen, daß wir aus diesem verwünschten Schilfbruch herauskommen. Haben sie das Wild nach Bahrens’ Haus geschafft, und ist der alte Bahrens wirklich dabeigewesen, so finden wir sie dort heut abend und werden eine gewaltige Geschichte anhören müssen, das ist sicher; also vorwärts!«

      »Aber so seht nur, wie sonderbar sich der Hund beträgt«, sagte Harper. »Poppy – schämst du dich denn nicht? Das ist ja ein Geheul zum Rasendwerden.«

      Poppy schien aber diesmal wirklich gar nicht auf seinen Herrn zu achten, sondern beschnupperte nur von Zeit zu Zeit die Schweißflecke СКАЧАТЬ