Keine halben Sachen. Thomas Klappstein (Hrsg.)
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Название: Keine halben Sachen

Автор: Thomas Klappstein (Hrsg.)

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isbn: 9783865066541

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СКАЧАТЬ Gemeinschaft, dein eigenes Leben! Du hast alles kaputt gemacht. Dein Leben ist nichts mehr wert. Du bist hier nichts mehr wert!“ „Kezazah“ hat man diese Tradition genannt: „Kezazah“ heißt „Zerbruch“, heißt: „Du bist hier nicht willkommen, du gehörst hier nicht mehr her!“

      Doch bevor sie ihn ergreifen können, bevor sie den letzten Rest seiner Würde zerschmettern, kommt sein alter Vater, den er so verletzt hat, auf ihn zugerannt, nimmt ihn in den Arm, vergibt ihm und lädt die verdutzte Meute zu einem Fest ein. Zu einem Fest, das die Würde seines Sohnes wiederherstellt! Ein Fest, das Gnade feiert! Ein Fest zum Zeichen, dass er gewollt und geachtet und wertvoll ist in diesem Haus.

      Und jeder ist eingeladen! Nicht jeder kommt, denn Gnade ist nichts für jeden! Um so ein Fest zu genießen, muss man vergeben wollen. Wie gesagt, nicht jeder hat mitgefeiert, aber jeder, der dabei war, erzählt noch heute darüber, was an diesem Tag passiert ist!

      Immer wenn die Würde einer Person wiederhergestellt wird, wenn Menschen sich freuen, dass es jemand anderem wieder gutgeht … das ist Gnade! Wann hast du das zum letzten Mal erleben dürfen und gefeiert?

       Frank Bonkowski

      16 | Justin

      Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich.

       Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen.

       1.KORINTHER 6,12 (ELBERFELDER BIBEL)

      Eine Woche, nachdem der achtjährige Justin sich taufen ließ, schleicht er sich aus einem Grund, den nur kleine Jungs verstehen, ins Nachbarhaus, das zum Verkauf steht, dreht alle Wasserhähne auf und richtet unglaublichen Schaden an. Das halbe Haus ist anschließend überflutet.

      Der Nachbar, dem es gehört, hat Justin beobachtet. Am nächsten Tag geht er zu dessen Vater und erzählt ihm alles. Der Vater geht zu Justin und fragt ihn, ob er etwas damit zu tun habe, aber der hat nicht den Mut, die Geschichte zu bekennen, und lügt sich aus der Situation. Später fragt der Vater Justin noch einmal: „Justin, bist du absolut sicher, dass du keine Ahnung hast, was da passiert ist?“

      Justin weiß nicht, wie groß der Schaden ist, aber er weiß genau, dass es jetzt zu spät ist, um die Sache noch zuzugeben. Schließlich sagt der Vater es geradeheraus: „Justin, ich weiß, dass du das warst, der Nachbar hat dich gesehen!“

      Jetzt platzt es aus Justin heraus: „Papa, ich glaube, ich bin gar kein Christ. Ich schäme mich so und habe so ein schlechtes Gewissen! Ich hatte solche Angst, dass Gott mich gar nicht mehr lieb haben kann.“

      „Hast du ihm denn gesagt, dass es dir leidtut?“

      „Jeden Abend! Aber irgendwie scheint das nicht zu helfen!“

      „Dann musst du dir absolut keine Sorgen machen, mein Junge! Gott hat dir längst vergeben!“

      „Was soll ich denn jetzt machen?“

      „Mach dir keine Sorgen mehr und geh raus und spiel!“

      Und dann hat der Vater einen Scheck über mehrere tausend Dollar ausgestellt, und Justin ist nach draußen zum Spielen gegangen.

      Genauso wird Gnade in der Bibel beschrieben. Gott bezahlt unsere Schulden!

      Da kommen dir sofort Bedenken? So einfach kann es doch nicht sein?

      Das wäre ja wie eine Freikarte, um Mist zu machen?

      Gute Einwände! Funktioniert Gnade? Für die ersten Christen war Ostern der Beweis, dass es funktioniert, auch wenn es Freitag und Samstag noch gar nicht danach ausgesehen hatte.

      Die Story von Justin ist übrigens wahr. Justin ist heute 40 und sagt, dass das, was sein Vater für ihn getan hat, bis heute sein Leben prägt!

       Frank Bonkowski

      17 | Autos

      Und Jesus ging wieder hinaus am Seeufer entlang, und im Vorübergehen sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: „Folge mir!“ Und der stand auf und folgte ihm.

      Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

      MARKUS 2,13. 14. 17 (LUTHER 1984)

      Ja, also ich bin Gebrauchtwagenhändler und vermiete auch Autos. Ich weiß, dass ich nicht den besten Ruf habe. Aber was soll ich machen? Schließlich muss man die Wagen vom Hof kriegen. Und da kam neulich ein Kunde, der hat mich echt fertiggemacht.

      Er brauchte einen Bus und ich habe ihn beraten und ihm vorgeschlagen, einen Leasing-Vertrag zu machen, habe ihm ein paar Modelle gezeigt. Wir saßen in meinem Büro. Und dann fing er mit seinen Fragen an, und damit hatte ich nicht gerechnet.

      „Macht Ihnen eigentlich dieser Job Freude?“, fragte er plötzlich, so zwischendurch.

      „Was?“ Ich dachte, dass ich mich verhört hatte.

      „Na, ob Ihnen das Autoverkaufen Spaß macht, ob es Sie ausfüllt?“

      „Wissen Sie“, sagte ich, „ab und zu macht es schon Spaß, so einen Vogel an den Mann zu bringen, aber meistens stehe ich ziemlich unter Druck. Wir haben diese vielen Autos auf dem Hof, und die müssen weg. Und das klappt nicht immer, und dann …“

      „Und dann greift man schon mal in die Trickkiste“, sagte er.

      „Tja, ich bin nun mal Verkäufer und erst zufrieden, wenn ich möglichst viele Wagen verkaufe.“

      „Egal, wie?“

      „Manchmal schon.“ Ich dachte, warum sage ich so was? Warum rede ich mit einem Kunden über meine Verkaufsstrategien? Und dann sagte ich, um abzulenken: „Und Sie? Was machen Sie so?“

      „Ich reise viel herum und halte Vorträge.“

      „Aha. Also so eine Art freier Redner?“

      „Ja, das kommt hin.“

      „Und da kann man Geld verdienen?“

      „Es geht. Mein Team und ich kommen über die Runden.“

      „Und um welche Themen geht es da?“

      „Zum Beispiel, wie man glücklich wird“, sagte er und strahlte mich an.

      „Das interessiert ja wohl jeden“, meinte ich.

      „Richtig. Und die Säle und Hallen sind dementsprechend auch voll.“

      Jetzt war mein Interesse geweckt, und ich fragte nicht mehr, um abzulenken, sondern weil ich’s wissen wollte: „Und wie wird man glücklich?“

      Er sah durchs Fenster, blickte mich dann an und sagte: „Wenn Sie bescheiden sind und die Trauer, die in Ihnen rumort, zulassen, wenn Sie auf Macht, die Ihnen zusteht, verzichten, wenn Sie Ihre Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Glück nicht mehr unterdrücken, wenn Sie darauf achten, reine Motive zu haben, dann СКАЧАТЬ