Keine halben Sachen. Thomas Klappstein (Hrsg.)
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Название: Keine halben Sachen

Автор: Thomas Klappstein (Hrsg.)

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isbn: 9783865066541

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СКАЧАТЬ immer trauere ich jeden Frühling und Sommer meinem nicht vorhandenen Motorrad hinterher.

      Die andere Situation erlebte ich während meiner ersten Fahrstunde auf der Landstraße. Bei dieser Fahrt wurde mein Fundament für meinen Weg mit Gott gelegt. Die Bedeutung dieses Moments war mir damals nicht bewusst, wurde sie aber später, nachdem ich bei den Jesus Freaks verschiedenste Bereiche aufgebaut, geleitet und begleitet hatte. Ich fuhr auf der Landstraße gekonnt Schlangenlinien und war im totalen Stress, da ich so ziemlich jeden Baum an der Straße mit meinen Augen fixierte. Da sagte mein Fahrlehrer zu mir (nicht ahnend, dass er mir eine der wichtigsten Lektionen für mein Leben mit auf den Weg gab): „Augen nach vorne! Du fährst immer dahin, wo du hinschaust!“

      Ich weiß nicht, wie du gerade unterwegs bist in deinem Leben, ob es dir gutgeht und alles eine große Party für dich ist. Oder ob du auf der anderen Seite stehst: Jeder neue Tag ist anstrengend, und deine einzige Hoffnung ist es, dass auch er irgendwann vorbeisein muss … Aber ganz egal, ob du gerade auf der Überholspur unterwegs bist oder dich mühsam am Standstreifen entlangschleppst: Du hast deine Augen auf etwas gerichtet, und in diese Richtung bewegst du dich auch.

      Der Weg ist nicht das Entscheidende, sondern das Ziel. Gott kann auf schwierigen Abschnitten genauso gut mit uns laufen wie auf leichten. Manchmal glaube ich sogar, dass wir gar nicht dazu gemacht sind, dass es uns immer nur gutgeht. So ganz ohne Herausforderungen würden wir niemals wachsen und stark werden.

      Wichtig ist das Ziel: Wenn ich mich nur von meinem Alltag und den Umständen lenken lasse, habe ich keinerlei Sicherheit auf meinem Weg. Die habe ich nur, wenn ich das Ziel vor Augen habe.

       Mirko Sander

      9| Weg und Ziel II

      „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen.“

       JESUS IN JOHANNES 14,6 (HOFFNUNG FÜR ALLE)

      Die große Frage ist nicht, wo und wie wir durchs Leben laufen; die große Frage ist, ob wir am Ziel ankommen. Man sagt, dass jeder Weg mit dem ersten Schritt beginnt. Wovon man nicht spricht, ist das große Dilemma danach, nämlich dass jeder Weg erst mit dem letzten Schritt endet und dass dazwischen viele Schritte liegen. Und nicht nur das: Die Schritte führen auch noch einen Weg entlang, auf dem Steine liegen.

      Ich erinnere mich noch gut an den Abend, als ich mich entschied, „alles“ für Gott zu geben – in meinem jugendlichen Leichtsinn rutschte mir dieses „alles“ einfach so raus. Nicht wissend, dass es manchmal schwer sein würde, dabeizubleiben. Ich habe viele Freunde, die sich auch mal entschieden haben, „alles für den Herrn“ zu geben, und die jetzt nicht mehr mit Gott unterwegs sind. Die irgendwo auf dem Weg einfach stehengeblieben sind. Ich kann gar nicht sagen und beurteilen, was da im Einzelnen schräggelaufen ist, keine Ahnung. Aber die Leute sind stehengeblieben – und eben nicht mehr dabei. Vielleicht kennst du auch Leute, mit denen du unterwegs warst und die die verrücktesten Sachen „für den Herrn“ gemacht haben … und nun sind sie nicht mehr da. Das stimmt einen oft traurig.

      Wenn ich eines gelernt habe über all die Jahre, dann ist es, dass meine persönliche Antwort auf die „große Frage“ das Entscheidende ist. Die große Frage ist doch immer gewesen: Was ist der Sinn des Lebens? Warum bin ich hier, und wo gehe ich hin? Für mich ist tatsächlich Jesus die Antwort auf alles im Leben, und dieses Wissen ist sehr hilfreich.

      Du liest hier gerade in einem Andachtsbuch – warum machst du das? Hast du das Buch geschenkt bekommen, damit du dieses Thema „Zeit mit Gott“ besser in den Griff bekommst? Hast du dir das Buch selbst gekauft? Was ist deine Motivation, dass du es bis hierher gelesen hast?

      Was auch immer deine Gedanken dazu sind – ich wünsche dir, dass du deinen Weg weitergehst. Bis zum Ziel. Du hast dich auf ein großes Abenteuer eingelassen und wahrscheinlich keinen Schimmer davon, was noch alles auf dich zukommen wird. Dieses „alles“ kann wirklich „alles“ in deinem Leben sein. Aber glaube mir: Es gibt nichts Besseres, als sein Leben für eine Sache zu geben, für die es sich lohnt.

      Paulus hat mal an die Kolosser geschrieben: „Lasst euch deshalb von niemandem von eurem Ziel abringen.“ (Kolosser 2,18A)

       Mirko Sander

      10 | Ein Ziel erreicht nur, wer nach vorne schaut

      Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.

       LUKAS 9,62 (LUTHER 1984)

      In Zeiten unserer hochtechnisierten Landwirtschaft ist dieser Vers nicht mehr ganz so alltagsnah wie zu Jesu Zeiten. Heute fährt der Traktor oder Schlepper von alleine geradeaus, unabhängig von der Blickrichtung des Fahrers. Und um eine vernünftige Ernte zu bekommen, muss die Aussaat schon vorher in einer geraden Linie liegen. Das vereinfacht die Ernte enorm.

      Aber Sie können es ja mal ausprobieren und versuchen, auf einem Acker oder einer großen Wiese eine gerade Linie zu gehen: Das funktioniert nur, wenn man sich in der Ferne ein Ziel aussucht, zum Beispiel einen Baum, und dieses anvisiert. Lässt man es aus den Augen, wird die Linie krumm. Und schaut man sogar zurück, gibt es schon gar keine Chance auf eine gerade Linie.

      So ist das im Leben auch. Ziele für unseren Lebensweg sind hilfreich, damit wir uns nicht verzetteln und zu viele krumme Umwege gehen. Oft ist es einfacher und schöner, in der Vergangenheit zu schwelgen, als beherzt neue Wege zu gehen. Wir dürfen natürlich genießen, was einmal war. Aber wir sollten dabei nicht stehenbleiben, sondern immer wieder neue Herausforderungen suchen.

      Diese Herausforderungen können ganz unterschiedlicher Natur sein: zum Beispiel bei einer Predigt über einen bekannten Text offen sein für das, was der Prediger sagt – und nicht in Gedanken reflektieren, was wir schon alles darüber gehört haben. Oder kaputte Beziehungen wieder versuchen zu kitten – und nicht immer darüber grübeln, wie böse der andere in der Vergangenheit zu uns war. Oder eine angemessene Sportart anfangen – und nicht davon schwärmen, wie athletisch man in jungen Jahren gewesen ist. Oder ein neues Hobby beginnen – und nicht immer die alten Briefmarken abstauben.

      Wichtig bei alldem ist, dass ein neuer Schwung uns belebt und wir uns nicht von der Vergangenheit gefangen nehmen lassen. Der Satz: „Das haben wir schon immer so gemacht“ kann auch eine Ausrede für unsere Trägheit und Bequemlichkeit sein. Das Leben ist viel zu spannend und wertvoll, um im Gestern zu leben.

       Ulrich Römer

      11 | Zurückblicken ohne umzukehren

      Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.

       LUKAS 9,62 (LUTHER 1984)

      Wie würde dieser Satz wohl in einem etwas moderneren Kontext lauten? Vielleicht so? „Wer seine Hand von der Tastatur nimmt und sieht zurück, der ist nicht geschaffen für das Reich Gottes.“ Oder vielleicht so? „Wer seine Arbeit reflektiert, der ist nicht geschaffen für das Reich Gottes.“

      Moment mal! Heißt das jetzt, ich darf mich nicht mehr kontrollieren? Heißt das, wenn ich etwas mache, dann darf ich nicht zurückblicken, um daraus zu lernen? Könnte man meinen – oder!? Aber ich glaube nicht, dass das so gemeint ist. Ich glaube, dass wir unser Tun und Handeln überprüfen dürfen. Aber wir sollen uns im Prüfen nicht verlieren.

      Paulus СКАЧАТЬ