Eine Reise ins Nichts. null Rahek
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Название: Eine Reise ins Nichts

Автор: null Rahek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738025408

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СКАЧАТЬ grüner und morscher Mann mit Flosse?“, flunkerte sie.

      „Ein kühler und flotter Zweitmann! … Verdammt!“, rief er entnervt.

      „Flotter Zweitmann?“

      „Nein! Der erster Mann, der frisch und forsch sein kann!“

      Gustav fuchtelte wild mit seinen Armen vor ihr Gesicht.

      „Ach was?“

      Ramona vergnügte sich und ihre Zungenspitze schnellte kurz und flink hervor. Gustav erkannte, dass sie ihren Schabernack trieb.

      Entschlossen packte er ihre Schultern und schaute sie an.

      „Wirklich, mein Hasenpups. Ich bin ein furchtbar kühner und frischer Zeitgenosse.“

      „So frisch siehst du gar nicht mehr aus.“, grinste sie frech.

      „Ich meine: forsch!“

      „Aaah-ja!“

      Sie kicherte unverhohlen und er sackte ein wenig zusammen. Um wieder Zuversicht zu erlangen, zündete sich Gustav eine Zigarette an. Kühn schnippte er den Streichholz von sich und forsch inhalierte er den Qualm. Wie ein lässiger Privatdetektiv aus einem klassischen Schwarzweißfilm stolzierte Gustav vor Ramona hin und her. Sie grinste immer noch. Dann blieb er direkt vor ihr stehen

      „Na, Kleines! Alles frisch im Schritt?“, hauchte er mit rauchiger Stimme.

      Nun gackerte sie laut los. Gustav verzog keine Miene und pustete Ringe aus Zigarettenqualm durch die Luft. Effektvoll lösten sie sich in Dunst auf. Mit gespielter Gleichgültigkeit schaute er sie tadelnd an.

      „Nun, Kleines! Was kann ich für dich tun, bevor du vor Erregung in Ohnmacht fällst?“, brummte er selbstsicher.

      „Ich möchte Wein, du forscher, frischer Bursche!“, lachte sie.

      „Sage das nochmals schneller und dreimal hintereinander!“, grinste er.

      „

       Du froschers, fischers Burste ...

      “

      Zum Abendessen verbesserte sich seine Laune mit jedem Glas Rotwein.

      „Was machen wir heute Abend?“, fragte er mit spannendem Gesichtsausdruck, der alles Mögliche für den Abend erwartete.

      „Ich weiß nicht. Wollen wir etwas spielen?“

      „Flaschendrehen mit Kleiderpfand?“, rutschte ihm raus. Ramona wollte kein Risiko eingehen und blieb zugeknöpft.

      „Vielleicht Karten? Es war auch nur ein Vorschlag.“, meinte sie.

      „Also brauchen wir keine Flasche?“, fragte er enttäuscht.

      „Ich habe gerade ein gutes Buch und würde es weiter lesen.“

      „Darf ich dir dabei zusehen?“

      „Hast du kein eigenes Buch dabei?“

      „Bücher habe ich immer dabei. Ich dachte aber, dass wir etwas gemeinsam machen könnten.“, entgegnete er gelangweilt und seine Laune verschlechterte sich wieder.

      „Eigentlich bin ich heute viel zu müde und gehe doch lieber schlafen.“, sagte sie und gähnte dabei, um ihre Lustlosigkeit zu unterstreichen.

      Gustav hatte noch nie Verständnis dafür, wenn jemand zu müde war, um Sex zu haben. Das war eine lächerliche Ausrede. Niemand wäre dafür zu müde. Er wusste, dass Ramona wieder keine Lust empfand, dass sie jede Ausrede anführen würde, um es zu verhindern. Und hätte sie nicht ganz unerwartet die angebliche Müdigkeit, dann wären es Rückenschmerzen, Kopfweh oder ein dringendes Telefonat, wovon der Weltfrieden abhing.

      „Ich habe auch Kopfweh.“, erwiderte er schlecht gelaunt und bestellte einen neuen Krug Wein.

      Anschließend begleitete er Ramona zu ihrem Zimmer. Nach einem Küsschen zur guten Nacht und einem freundlichen Lächeln verschwand sie und sie sah wirklich müde aus.

      Gustav streifte um das Hotelviertel und wählte irgendeine Kneipe, um noch etwas zu trinken. Als er sich gemütlich an einem Tisch setzte und sein Bier trank, bemerkte er, dass er ausgerechnet eine Karaokebar gewählt hatte. Um ihn herum saßen ausschließlich Engländer im älteren Semester. Ein Mann mit kunterbuntem Hemd ging von Tisch zu Tisch und befragte die Gäste als Showman. Dann zielte er mit seinem Mikrophon auf Gustav und frage nach seiner Herkunft.

      „Ich komme aus einem kleinen Hotel, zwei Straßen entfernt.“, antwortete Gustav etwas launisch. Gelächter an den Nachbartischen.

      „Sagen Sie uns ein Land.“, entgegnete der Animateur und sah ihn auffordernd an. Sein Grinsen strahlte sehr geheimnisvoll.

      „Kaufland!“, erwiderte Gustav stur.

      „Kaufland?“

      „Dort kann man einkaufen.“

      „Sie kommen nicht aus Britannien?“, fragte der kunterbunte Hemdträger.

      „Ich hoffe nicht.“

      Allgemeines Murmeln im Saal. Gustav hatte keine Lust auf Frageantwortspiele. Die anderen Gäste schauten finster zu seinem Tisch hinüber. Unbeeindruckt blieb der bunte Hemdträger an seiner Seite.

      „Was möchten Sie singen?“, fragte der Animateur hartnäckig weiter.

      „Ich möchte hier nur in aller Ruhe mein Bier trinken. Aber Sie können mir auch etwas vorsingen, danke.“

      „Irgend ein Titel. Machen Sie uns die Freude!“

      „Na gut! Die Leute sollen was Französisches singen!“, brüllte Gustav ins Mikrofon. Alle Briten erstarrten und warfen hasserfüllte Blicke zu ihm. Er wollte ja auch nur ein Bier in aller Ruhe genießen.

      Tumult. Gläser fielen zu Boden, Frauen kreischten und starke Briten warfen den Deutschen, der so gut englisch sprach, hinaus.

      Gustav stand wieder auf der Straße, allein und er durfte nicht einmal sein Bier austrinken. Um die Ecke rauschte ein Polizeiauto mit Blaulicht und Sirene vorbei. Irgendwie taten Gustav die Florentiner Polizisten leid, da sie so spät noch in eine Kneipe gerufen wurden.

      Verdammte Engländer!

      In bester Laune ging er zu Bett.

      Am nächsten Tag gingen Ramona und Gustav gemeinsam durch die Stadt. Hin und wieder besuchten sie einige Läden, ohne etwas zu kaufen. Es war pure Neugier, als sie einen schäbigen und doch sehr antiquarischen Buchladen betraten.

      „Hier haben die sogar deutsche Bücher und manche sehen ziemlich alt aus.“, bemerkte Gustav, der Bücher über alles liebte.

      Ramona wollte hingegen lieber einen anderen Laden aufsuchen und so verabredeten sie sich für eine Stunde später in einem nahen Restaurant.

      Gustav СКАЧАТЬ