Eine Reise ins Nichts. null Rahek
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Название: Eine Reise ins Nichts

Автор: null Rahek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738025408

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СКАЧАТЬ wollte ihren Namen wissen und flehte sie an, nicht zu gehen. Aber nichts konnte er tun, weder sie festhalten noch hinterher rennen.

      Er erwachte tränenverschmiert und schweißgebadet.

      Neben sich im Bett saß Ramona aufrecht und schaute ihn verdattert an.

      „Welchen Namen willst du wissen? Ich heiße Ramona, bitteschön! Außerdem heulst du im Schlaf, wie ein kleines Mädchen.“

      Gustav schaute sie ebenfalls verwundert an. Hatte er etwa im Schlaf geredet? Und hatte er tatsächlich geweint, wie ein…?

      „Tut mir leid, Hasenpups.“, stammelte er benommen, „Ich hatte wohl einen bösen Alptraum, wahrscheinlich von dir und deinen unsensiblen Sprüchen.“

      „Unsensible? Ich? Spinnst du?“, fauchte sie.

      Ramona verschränkte beleidigt ihre Arme. Mechanisch küsste Gustav versöhnlich ihren Hals und meinte etwas von:

      „Nur Spaß gemacht und merkwürdigen Traum.“

      Er war verwirrt, denn er hatte noch nie so einen körperlichen Traum gehabt.

      Als Ramona später unter der Dusche stand, saß Gustav noch immer im Bett und dachte über seinen seltsamen Traum nach. Die nächtlichen Gefühle waren noch so präsent, körperlich und dominierend, dass er schwitzte und sein Herz raste.

      Wer war dieses zauberhafte Mädchen?

      Ramona konnte es nicht sein und auch nicht sein Wunschbild von Ramona, denn von ihr träumte er zu häufig und kannte sie viel zu gut.

      Dieses Traumwesen war hingegen rätselhaft, ihm völlig unbekannt und gleichzeitig so sehr vertraut. Anmut, Weisheit und Erotik. Es waren für Gustav durchaus sehnsüchtige Eigenschaften, die Frauen vereinen sollten. Aber Träume sind die Spiegelbilder des realen Unterbewusstseins. Gustav konnte meist seine Träume analysieren und sicher deuten. Diesmal jedoch erkannte er die Bedeutung nicht, hatte keine Ahnung, wer und was dieses Mädchen widerspiegelte.

      Verdammte Träume!

      So kam er nicht weiter. Nun versuchte er den Traum einfach als tatsächliches Ereignis zu deuten. Was hatte sie gesagt?

      Schlagartig sprang er auf, holte das historische Schriftstück aus seinem Buch und hielt es gegen das Licht.

      „

       Das Saure macht sichtbar, was fahle Tinte verbirgt!

      “, murmelte er vor sich hin.

      „Das Bad ist jetzt frei. Beeile dich bitte, Gustav, ich bin hungrig und brauche dringend einen Kaffee.“, sagte Ramona, die aber gleich auf Gustav und das Schriftstück starrte.

      „Hast du etwas im Gegenlicht erkannt, eine geheime Botschaft, oder so was?“, fragte sie überrascht.

      „Nein, aber ich möchte mit dir hier im Zimmer frühstücken.“, antwortete Gustav und nahm das Telefon. Er bestellte das übliche Mahl, kräftigen Kaffee, Orangen, Bananen und ungewöhnlich viele Zitronen. Dann ging er ins Bad und drehte die Dusche auf.

      Ramona ging in ihr eigenes Zimmer und zog sich an.

      Auch sie hatte einen merkwürdigen Traum, der sie beschäftigte.

      Ein grauhaariger Mann erschien ihr und er war betrübt. Wie ein vertrauter Sommerwind drangen seine Worte an ihr Ohr. Spielend und behutsam waren die Worte gewählt. Auch sie konnte sich nicht an die Gestalt des Alten erinnern. Es war mehr eine Ahnung, als eine konkrete Person. Erst dachte sie, dass es die Stimme ihres Vaters war, denn sie hatte einen wirklich angenehmen und beruhigenden Klang.

      Es war nur wenige Jahre her, als ihr Vater starb. Töchter haben zu ihren Vätern immer eine innige Bindung und so schmerzte sie dieser Verlust noch immer.

      Doch die Stimme in ihrem Traum war trotzdem anders. Der greise Mann wollte sie vor einer ernsten Gefahr beschützen. Es hatte mit Gustav zu tun und diesem geheimnisvollen Schriftstück. Ramona erinnerte sich nur an die Warnung, nicht an die Ursache der Gefahr.

      Vielleicht war es auch nur ein Traum nach einem turbulenten Tag. Immerhin hatte sie am Abend einen kleinen Orgasmus und auch noch durch Gustav. Nackt und schutzlos war sie in seinem Bett! Wenn das nicht gefährlich war! Ihre Alarmglocken hätten auch so geläutet, auch ohne greise Traumerscheinung.

      Verfluchtes Unterbewusstsein!

      Als sie darüber nachdachte, wurde sie verlegen, obwohl sie niemand sah und sie sich auch nicht rechtfertigen musste. Dieser Mistkerl!

      Hatte sie sich doch tatsächlich hingegeben. Hatte sich verführen lassen, wie ein dummes Schulmädchen und es war sogar äußerst angenehm. Gustav war gegen ihre Erwartungen scheinbar ein erfahrender Liebhaber, mit einer Zunge, die genau wusste, was sie tat. Ramona wurde warm und eine erregende Hitze stieg in ihr auf. Schnell knöpfte sie sich ihr Kleid zu. Verdammte Zunge!

      Als sie wieder ins Zimmer von Gustav kam, sah sie ihn über das Schriftstück sitzend mit Zitronen in den Händen. Vorsichtig strich er den Saft über das Papier.

      „Komm, mein Schatz, sieh! Es ist tatsächlich eine versteckte Inschrift vorhanden.“, rief er ihr zu, „Eigentlich haben wir das als Kinder auch gespielt. Mit Milch und Feder einen Text geschrieben, der trocken unsichtbar und dann später mit Zitronensaft wieder lesbar gemacht wurde. Keine so geheime Technik. Und doch bleibt sie unschlagbar, wenn man nur einfache Hilfsmittel und wenig Zeit hat.“.

      Ramona sah aufgeregt, wie sich zwischen den Textzeilen die ersten blassen Buchstaben formten:

      „

       Das Gedächtnis der Menschheit, die Bibliothek des Lebens. Alles Wissen ist zusammengetragen, geschrieben in ewiger Schrift und bewahrt bist in alle Zeiten.

      “, las sie laut vor.

      „Mach weiter, Gustav, da steht noch mehr!“

      Ihr Flüstern hätte man weit hören können und Gustav kribbelte es am Ohr, als ihr warmer, scharfer Hauch sein Gesicht streifte. Beide waren ziemlich aufgeregt und ungeduldig.

      Je mehr er Zitrone über das Blatt rieb, desto mehr war zu lesen:

      „

       Zum Himmel hin markiert und im Inneren verborgen, gehütet und beschützt. Ein königliches Tier verschlang die Wege, unter seiner mächtigen Krone, nachdem es gestorben war

      .“

      Es war in deutscher Sprache geschrieben, alt, aber gut lesbar. Ramona glühte vor Aufregung und krallte ihre Finger fest in Gustavs Schultern.

      Auch er konnte seine Erregung kaum unterdrücken.

      „Gut, mehr steht hier nicht. Wir sollten jetzt wirklich frühstücken.“, sagte er und erhob sich. Ramona ließ seine Schulter los und lächelte.

      Sie hatten tatsächlich ein Geheimnis entdeckt.

      „Bist ein bisschen in Aufregung geraten, mein Hasenpups. Hast dir fast ins Höschen gepinkelt, was?“, bemerkte er.

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